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Mörderbrunnen (German Edition)

Mörderbrunnen (German Edition)

Titel: Mörderbrunnen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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Vielleicht sollten wir uns mit der Exfrau unterhalten. Mir kam das gleich sp anisch vor mit seinem sozialen Zweitleben. Hätte natürlich sein können, dass da jemand Gutes tun will, aber Possmann? Daran hab ich nie geglaubt. Wissen wir, wo die Exfrau ist? Und hat er nicht auch ein Kind?“
    „ Ich überprüf das.“
    „ Sascha, du hast do ch am meisten Ahnung von PCs. Probier mal, rauszubekommen, woher die Mail kam.“
    „ Mach ich sofort, aber ich glaub nicht, dass wir sie zu jemandem zurückverfolgen können.“
    „ Versuch es! Wenigstens kann ich Biederkopf jetzt was für die Pressekonferenz geben. Hört sich gut an: Ein anonymer Hinweis, der auf einen der Verdächtigen hindeutet.“
    „ Hast du gelesen, was die in der Buntzeitung heut Morgen geschrieben haben?“
    Jenny schüttelte den Kopf.
    „ Natürlich schießen sie sich auf die Polizei ein, aber auch auf die heutigen Verhältnisse. Mangelnde Bildung, hoher Ausländeranteil, die vielen Arbeitslosen und was weiß ich noch.“
    „ Typisch ! Na, das lenkt die Leser vielleicht von dem Fall ab. Ich fürchte, wenn sie das mit den Sagen rauskriegen, werden etliche Nachahmer auftreten. Und wenn das mit den Happenings rauskommt, kann der Müller seinen Laden dicht machen.“
    „ Das glaub ich nicht. Die Leute werden wahrscheinlich erst recht hinrennen.“
    „ Stimmt“, meinte Jenny ohne nachzudenken. „Paul hat auch…äh, ach egal.“
    „ Paul?“
    „ Ein Bekannter von mir, du kennst ihn nicht. Der hat auch schon sowas erlebt . War in etwas Unangenehmes verwickelt und wurde dadurch erst recht interessant.“
    Gerade noch die Kurve gekriegt, dachte Jenny. Beinahe hätte sie alles verraten. Logo guckte zwar etwas misstrauisch, aber er konnte ja nicht sehen, dass ihre Hände schweißnass waren und zitterten. Zum Glück klingelte in diesem Moment das Telefon.
    „ Herr Biederkopf, ja, die Pressekonferenz, ja, da muss ich Ihnen etwas erzählen.“
    Sie informierte ihn über die Mail.
    „ Stimmt, besser als nichts. Was? Ich soll dabei sein? Muss da sein? Na gut, ich bin gleich da.“
    Sie legte den Hörer auf und guckte Logo, der sie angrin ste, böse an.
    „ Ich hasse Pressekonferenzen. Hoffentlich muss ich nichts sagen. Biederkopf meinte, er würde das Reden übernehmen.“
    „ Naja, viel Glück, ich bleib derweil an der Ehefrau.“
     
    Während Jenny mit ungutem Gefühl zur Pressekonferenz lief, saß er bei einem späten Frühstück in einem Kaffee auf der sogenannten Fressgaß. Genüsslich ließ er ihr letztes Gespräch Revue passieren.
    Sie hatte wirklich etwas an sich, die Kommissarin. Er genoss jede Minute mit ihr. Und wie unterhaltsam es war, ihr zuzusehen, wie sie sich abstrampelte, aber dennoch völlig im Dunkeln tappte. Wenn es nach ihm ginge, würde sich daran sobald auch nichts ändern. Vielleicht würde er sie mal eine klitzekleine Spur finden lassen, damit das Spiel unterhaltsamer werden würde. Die Frage war: eine echte Spur oder eine falsche?
    Gedankenverloren bat er die Kelln erin um einen weiteren Kaffee und lächelte sie charmant an.
     
    E ine Stunde trat Jenny entnervt ins Büro und knallte die Tür hinter sich zu.
    „ Blutsaugende Stechmücken sind mir lieber als jeder Reporter!“ Sascha schaute sie erschrocken an, aber Logo grinste.
    „ So schlimm?“
    „ Ein Albtraum. Die haben uns nicht nur wegen mangelnder Erfolge kritisiert, die unterstellen uns sogar, irgendwas zu vertuschen. Angeblich komme der Mörder aus gehobenen Kreisen, wie sie sich ausdrückten. Biederkopf hat zum Glück das Reden übernommen. Die Sache mit den Sagen musste er ihnen erzählen und irgendwie ist ein besonders schlauer auf die Happenings gekommen. Morgen wird’s ganz dick in allen Zeitungen stehen. Wird für unsere Arbeit nicht einfacher.“
    „ Brauchst du einen Schnaps? Ich glaub ich hab noch irgendwo einen.“
    „ Lass gut sein. Munter mich lieber mit ner guten Nachricht auf. Hast du die Exfrau vom Possmann aufgetrieben?“
    „ Hab ich. Die Scheidung war vor drei Jahren. Der Sohn ist heute vierzehn. Sind sofort nach der Trennung nach Frankreich gegangen und wohnen in Colmar. Die Adresse und Telefonnummern hab ich hier. Solln wir mal anrufen?“
    „ Ja . Wo wohnt eigentlich Possmann? Bei allen anderen waren wir im Haus, bei ihm nicht.“
    Logo überlegte. „ Da muss ich in den Unterlagen schauen. Sascha weißt du das auswendig?“
    „ Wie, was weiß ich?“ Sascha war schon wieder in seine Unterlagen ve rgraben.
    „ Wo der Possmann

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