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Mörderbrunnen (German Edition)

Mörderbrunnen (German Edition)

Titel: Mörderbrunnen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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diesen Serienmörder nicht fassen könnten. Sie musste schon froh sein, dass der Fall nicht jemand anderem übertragen wurde.
    „ Hast du die Alibis für die letzten Morde nochmal überprüft?“
    „ Ja, hab ich, aber alle hatten für den Zeitraum des letzten Mordes kein richtiges. Sie waren alleine zu Hause. Nur von Gascon weiß ich es noch nicht, den hatten wir ja zwischendurch nicht mehr als Verdächtigen angesehen.“
    „ Naja, das wird Logo gerade abklären. Hoffentlich kommt er bald wieder. Ich würd heut gerne früher heim. Ich fühl mich nicht so besonders.“
    Sascha schaute betroffen auf. „Was ist denn? Kann ich was für dich tun?“
    „ Nee danke, einen Abend mal Füße hochlegen, das reicht schon.“
    Er nickte verständnisvoll. „Ne warme Badewanne, ne Suppe und ein Glas Wein, das hat meine Mutter schon empfohlen. Wobei sie glaub ich Apfelwein meinte. Aber es geht sicher auch anderer.“
    Nun musste Jenny fast grinsen. „ Danke für den Tipp, das mach ich.“
    Gegen sechzehn Uhr kehrte Logo zurück und Jenny fiel es schwer, nicht übermäßig interessiert zu wirken.
    „ Und? Hatte er eine gute Erklärung?“
    Logo holte sich einen Kaffee und ließ sich schwer auf einen Stuhl fallen.
    „ Naja, er hat sich rausgeredet. Ein paar Tage war er wohl in Hamburg und hatte nichts von der Event und Sagengeschichte mitbekommen. Das hab ich übrigens gleich nachprüfen lassen, er war wirklich in dem Hotel.“
    Jenny plumpste ein Stein vom Herzen und sie befürchtete, dass die Kollegen den Aufprall hören würden.
    „ Danach hat ers wohl in der Zeitung gelesen, wollte aber nicht mit reingezogen werden. Hatte wohl Angst, man könnte ihn verdächtigen. Naja, da lag er ja auch nicht ganz falsch. Für den letzten Mord hat er kein Alibi. Abends sei er alleine zu Hause gewesen. Morgens hatte er allerdings einen Termin im Städel und bis mittags hat er dort gearbeitet.“
    „ Dann ist er also aus dem Schneider?“
    „ Zunächst ja. Das Motiv fehlt auch. Aber keiner von denen hat eins, soweit wir bisher wissen.“
    „ Du , ich würd heut gerne früher Schluss machen. Ist das für dich in Ordnung?“
    „ Ja klar. Hoffentlich geht’s dir bald besser.“
    „ Ja , bestimmt.“
    „ Tschüs, gute Besserung.“
    Durch den dichten Berufsverkehr dauerte es bis nach siebzehn Uhr, bis sie zu Hause war.
    Erschöpft stellte sie sich unter die heiße Dusche und legte sich mit einem Glas Grappa auf die Couch. Ob er sich überhaupt nochmal melden würde? Und wollte sie das überhaupt? Ihr Verstand zweifelte zwar, doch andere Körperteile schrien laut ja. Natürlich wollte sie, dass er sich meldete. Sie wollte ihn, ganz und bedingungslos. Sie war unwiderruflich in ihn verliebt, das wurde ihr jetzt, wo die Geschichte so schwierig geworden war, erst richtig klar. Und ja, sie vertraute ihm. Nach wie vor, obwohl… Nein, kein obwohl. Sie vertraute ihm, basta. Hoffentlich meldete er sich, sie würde es auf keinen Fall tun. Sie stand nochmal auf und legte das Telefon in Reichweite. Kurz musste sie grinsen, als sie an die unzähligen Romane dachte, in denen einsame Frauen versuchten, das Telefon zu hypnotisieren, so dass es klingelte. Sie starrte es intensiv an. Bei ihr funktionierte es zumindest nicht. Dafür klingelte es an der Tür. Jenny schoss empor und blickte wild hin und her. Wer konnte das sein? Doch nicht er? Nee, er würde doch sicher nicht einfach hierherkommen. Nicht nach der Geschichte. Oder doch? Woher wusste er oder irgendjemand anders, dass sie zu Hause war? Es klingelte wieder. Entschlossen stand sie auf und ging zur Tür. Warum hatte sie die einzige Tür in ganz Frankfurt, die keinen Spion besaß?
    „ Hallo?“ fragte sie zaghaft.
    „ Jenny, bitte lass mich rein.“
    Er war es. Und sie sah aus wie…wie …na wie gerade aus der Dusche gekommen. Schnell schleuderte sie die Wuschelpantoffeln ins nächste Eck und strubbelte sich die feuchten Haare zurecht. Dann öffnete sie langsam die Tür.
    „ Ich dachte schon, du machst mir gar nicht auf.“ Paul blickte zerknirscht. Er trug einen hellen Pullover und beige Leinenhosen. Im Arm hielt er etwas, das verdächtig nach einer Flasche Wein aussah.
    „ Was machst du hier?“
    „ Ich habs nicht ausgehalten. Ich wollte dringend mit dir r eden. Die Chance, dass du mich anhörst, schien mir größer, wenn ich hier vor deiner Tür auflaufe.“
    „ Woher wusstest du, dass ich schon zu Hause bin?“
    „ Ich hab dein Auto gesehen. Wenn du noch nicht da gewesen wärst,

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