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Mörderische Ärzte: der hippokratische Verrat

Mörderische Ärzte: der hippokratische Verrat

Titel: Mörderische Ärzte: der hippokratische Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Pfeiffer
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und verschloss diese mit der ändern. Dann reichte er Percy die Kapsel.
    Percy schluckte sie ohne Mühe hinunter.
    Quod erat demonstrandum, sagte Lamson zufrieden. Bedbrook zeigte sich beeindruckt, das sei wirklich eine segensreiche Erfindung.
    Lamson erhob sich, umarmte Percy, wünschte ihm gute Lernergebnisse, bedankte sich beim Direktor für die freundliche Aufnahme und verließ das Internat. Bedbrook begab sich in sein Dienstzimmer zurück.
    Es war jetzt acht Uhr. Bereits wenige Minuten später verlangten einige aufgeregte Schüler den Direktor zu sprechen. Er möge bitte sofort nach Percy sehen, dem ginge es sehr schlecht.
    Als Bedbrook Percys Zimmer betrat, blieb er erschrocken auf der Türschwelle stehen. Percy lag auf dem Bett und schrie vor Schmerzen. Mehrere Schüler suchten den zuckenden Körper aufs Bett niederzudrücken. Immer wieder versuchte Percy, wild um sich schlagend, sich aus dem Bett zu wälzen.
    Bedbrook sah sich hilflos dieser plötzlichen stürmischen Erkrankung gegenüber. Erließ den Hausarzt Dr. Berny und einen zweiten Arzt, Dr. Little, kommen. Die Ärzte beobachteten den Kranken eine Weile. Trotz seiner Schmerzen war er hellwach. Sein ganzer Körper, so flüsterte er, gleiche einer einzigen Wunde. Wahnsinnige Schmerzen im Kopf und im Bücken. Er friere, als hätte er Eiswasser in den Adern. Immer wieder musste er erbrechen. Kalte Schweißausbrüche begleiteten den Schüttelfrost. Er sagte, es würde immer dunkler um ihn, bald war er völlig erblindet.
    Die Ärzte stellten fest, dass der Herzrhythmus stark gestört war. Soweit Percy noch fähig war, sich zu äußern, gab es keine Körperstelle, die nicht unerträglich schmerzte. Als würde ihm die Haut abgezogen, wimmerte er.
    Das war gegen zehn Uhr. Die Ärzte gaben ihm Morphium. Der Kranke wurde ruhiger und starb eine Stunde später.
    Bedbrook war außer sich. Einen Todesfall, noch dazu einen so schrecklichen, hatte es in seiner Schule noch nicht gegeben. Er stimmte der Entscheidung der Ärzte zu, die Ursache des plötzlichen Todes durch eine Obduktion zu ergründen.
    Aber die Obduzenten fanden keine Anzeichen für eine Erkrankung der inneren Organe. Der Tod des Achtzehnjährigen blieb rätselhaft. Es sei denn, erklärten die Obduzenten, er sei vergiftet worden. Aber dafür gab es keine Spur, weder im Magen, im Darm, in der Leber, noch in den Nieren. Es könne dann nur ein Pflanzengift gewesen sein, das rasch wieder ausgeschieden werde oder das sich nicht nachweisen lasse.
    Vergiftet! Bedbrook war entsetzt. Ein Giftmord in seiner Schule! Bis jetzt hatte für ihn ein solcher Verdacht jenseits aller Möglichkeiten gelegen. Nun musste er sich dieser Möglichkeit stellen. Und fand sie bei einigem Nachdenken auch bald gar nicht mehr so absurd. Er erblickte Dr. Lamson, der ihm die Kapseln offerierte. Er hörte, wie Lamson Percy aufforderte, eine Kapsel zu schlucken. Er erinnerte sich, wie der Doktor eine weitere Kapsel nahm und sie mit Zucker füllte. Er sah Percy die Kapsel schlucken und wusste in diesem Augenblick, dass in der Kapsel nicht nur Zucker gewesen war. Denn wenige Minuten später hatte die Katastrophe begonnen...
    Der Direktor setzte Scotland Yard von den Vorgängen in Kenntnis. Von Anfang an war an Lamsons Täterschaft kaum zu zweifeln. Es wurde ein Haftbefehl erlassen und die Öffentlichkeit zur Mithilfe aufgefordert. Scotland Yard spürte bald Lamsons Aufenthalt im Hotel auf. Aber Lamson war verschwunden, nach Frankreich gereist, wie seine Frau berichtete.
    Inzwischen hatte ein Apotheker der Polizei mitgeteilt, er habe am 24. November Lamson Atropin verkauft. Nun war sich Scotland Yard sicher, dass Lamson seinen Schwager mit Atropin vergiftet hatte. Scotland Yard bat die französische Polizei bei der Suche nach Lamson um Amtshilfe.
    Doch die Fahndung in Frankreich fand gar nicht mehr statt. Denn Lamson meldete sich bei Scotland Yard. Er habe von dem Verdacht gegen ihn in der Zeitung gelesen. Er sei unschuldig und wolle das auch beweisen. Lamsons Tonfall war schleppend, sein Gesicht sehr blass, die Pupillen erschienen stark verengt. Wahrscheinlich stand er unter dein Einfluss von Morphium.
    Als man seine Reisetasche durchsuchte, fand man ein Buch über Pflanzengifte. Das erhärtete den Verdacht. Lamson habe Percy mit einem Pflanzengift ermordet. Und die Mitteilung des Apothekers legte nahe, dieses Gift sei Atropin.
    Dieses in einem Nachtschattengewächs enthaltene Gift war zu jener Zeit ohne Schwierigkeiten nachweisbar. Als

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