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Mörderische Ärzte: der hippokratische Verrat

Mörderische Ärzte: der hippokratische Verrat

Titel: Mörderische Ärzte: der hippokratische Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Pfeiffer
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Maschine erfunden hatte. Ruloff schlug ihm einige Verbesserungen vor, und Richmond beauftragte ihn mit der
    Generalvertretung für den Verkauf der Maschine.
    Während der gemeinsamen Arbeit konnte sich Richmond von der vielseitigen Bildung Ruloffs überzeugen. Er war nicht nur in der Mechanik beschlagen, er wusste in der Anatomie wie in der Mineralogie Bescheid, er konnte ein naturwissenschaftliches Museum einrichten und hatte Kenntnisse in alten und neuen Sprachen. Auch mit chemischen Untersuchungen, die in den Bereich der Gerichtsmedizin fielen, war er vertraut.
    So plötzlich, wie Ruloff bei Mr. Richmond aufgetaucht war, so abrupt endete ihre Zusammenarbeit. Eines Tages war Ruloff verschwunden. Er hatte einige Prospekte der Maschine mit sich genommen.
    Als der Sheriff den Einbruch bei einem Goldschmied untersuchte, fand er einige der dabei gestohlenen Uhren, unter einem Holzhaufen versteckt, wieder. Sie waren in Richmonds Prospekte eingewickelt. Die weitere Untersuchung ergab, dass Mr. Nelson, Richmonds Mitarbeiter, der gesuchte Mörder Ruloff war.
    Nun nahmen die Behörden erneut die Suche nach Ruloff auf. Als besonderes Kennzeichen war bekannt, dass er wegen erfrorener Füße weiche indianische Mokassins trug.
    Ruloff wurde in einer kleinen Stadt entdeckt, wo er als Lehrer Schreibunterricht erteilte. Er wurde nach Ithaka zurückgebracht und verblieb im Gefängnis, bis das Urteil des Appellationsgerichts eintraf. Dieses hob das Todesurteil des Schwurgerichts von Ithaka auf.
    Die darüber empörten Bürger von Ithaka wollten daraufhin Ruloff aus dem Gefängnis holen und aufhängen. Doch der Sheriff ließ ihn in eine andere Strafanstalt verlegen und rettete ihn vor dem Lynchen.
    Wenig später wurde Ruloff in Freiheit gesetzt.
    Was Ruloff in den folgenden Jahren trieb, ließ sich nur noch in einigen markanten Ereignissen feststellen. 1861 erhielt er wegen Einbruchdiebstahls zwei Jahre Zuchthaus. Er wurde in Sing Sing eingeliefert und wurde auch hier wieder der Liebling der Aufseher. Er übernahm die Buchführung der ZuchthausTischlerei.
    Hier lernte er einen andern Sträfling, William Dexter, kennen, hier traf er auch einen alten Bekannten wieder, Albert Jarvis, den Sohn des Gefängnisdirektors aus Ithaka, der nach seiner Flucht mit Ruloff ebenfalls zum Verbrecher geworden war.
    Nach ihrer Entlassung schlossen sich die drei zu einer Verbrechergang zusammen. Sie lebten von Einbrüchen und Raubüberfällen.
    Ruloff nahm erneut einen falschen Namen an, er nannte sich jetzt Professor Leurio.
    Merkwürdigerweise konnte das Gangsterleben Ruloffs schöpferische Energien nicht lähmen. Er hegte seit langem einen phantastischen Plan: durch ein wissenschaftliches Werk berühmt zu werden und damit ins bürgerliche Leben zurückzufinden.
    Er begann mit der Arbeit an seinem Werk »Methode der Sprachbildung.«
    Im selben Jahr tagte ein amerikanischer Philologenkongress, dem Ruloff sein Manuskript zuschickte. Es wurde geprüft, eine Kommission erklärte, Leurios Theorie über die Entstehung der Sprache sei wissenschaftlich anfechtbar.
    Ruloff hatte gehofft, der Kongress werde das Werk auf seine Kosten veröffentlichen. Nun war er enttäuscht, gab aber auch nach dem Misserfolg die Weiterarbeit an seinem Werk nicht auf.
    Wenige Wochen später, in einer Augustnacht, drangen zwei maskierte Einbrecher in ein Textilwarenlager ein. Als die Einbrecher zwei Wächter erblickten, flohen sie. Die Wächter nahmen die Verfolgung auf, schlugen einen der Einbrecher nieder. Plötzlich tauchte ein dritter Maskierter auf, dem jedoch im Handgemenge die Maske entfiel. Er schoss sofort auf den Wächter Mirrick und streckte ihn mit vier Schüssen nieder. Die Räuber entkamen. Wenige Stunden später starb Mirrick.
    Auf der Suche nach Spuren fand man im weichen Boden die
    Fußabdrücke von zwei Männern. Einer von ihnen hatte nur Strümpfe, der andere Mokassins getragen.
    Die Verfolgung der Flüchtigen wurde fortgesetzt. Dabei wurde ein Verdächtiger festgenommen. Der Kollege Mirricks konnte ihn jedoch nicht als den Schützen identifizieren. Da der Mann gut gekleidet war und einen gebildeten Eindruck machte, zweifelte die Polizei, ob das einer der Banditen sei.
    Am nächsten Tag spülte der Fluss zwei Leichen an. Die eine trug Strümpfe, die andere Mokassins an den Füßen. Man nahm an, die beiden Räuber seien beim Durchwaten des Flusses ertrunken.
    Nachdem der Fremde zu den beiden Leichen geführt worden war und versichert hatte, sie nicht zu kennen,

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