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Mörderische Aussichten

Mörderische Aussichten

Titel: Mörderische Aussichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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Hand und fächelte Woofer
     und mir Luft zu.
    »Das hält die alten Gelenke geschmeidig«, sagte ich.
    »Solange das alte Herz mitmacht. Dein Gesicht ist rot wie eine Tomate.«
    »Ich springe in zwei Minuten unter die kalte Dusche.« Mit diesen Worten gab ich Mitzi ihre Zeitung zurück.
    »Wie ist denn Rays Frau so?«, fragte sie mich, während sie jetzt mir und Woofer Luft zufächelte.
    »Superhübsch. Macht einer Barbiepuppe Konkurrenz. Und ihre Großmutter sieht mit ihrem kreisrunden Gesicht und dem schielenden
     Blick wie eine Cabbage-Patch-Puppe aus, ich schwör’s. Sunshine hat Mary Alice ständig ›Mutter Crane‹ genannt«, fügte ich grinsend
     hinzu. »Ich musste dabei immer an Mutter Gans denken.Ich habe aber den leisen Verdacht, dass das irgendwann einmal ein abruptes Ende finden wird. Wenn Mutter Crane zubeißt. Jedesmal
     nämlich, wenn sie es sagte, verdrehte Mary Alice die Augen ein wenig mehr.«
    Mitzi lachte. »Diese kleine Barbiepuppe wird es mit ihrer Schwiegermutter ganz schön schwer haben.«
    »Wir werden sehen. Irgendwie glaube ich, dass diese Sunshine-Barbie auch nicht so leicht umzuwerfen, sondern durchaus in der
     Lage ist, mit gleicher Münze heimzuzahlen.«
    »Dann kann ich nur sagen: armer Ray. Halt mich auf dem Laufenden.«
    »Mach ich.« Ich schaffte es, mit viel gutem Zureden und Geschiebe Woofer zum Aufstehen zu bewegen.
    »Sieh dir das an. Der arme Hund ist hundertundfünf und draußen bei dieser Hitze.«
    »Ihm fehlt nichts«, sagte ich. Aber als ich zu Hause war, nahm ich ihn mit in die Küche und ließ ihn eine große Schüssel Wasser
     trinken. Während ich duschte, streckte er sich im Luftzug der Klimaanlage aus. Ich weiß, dass das völlig unhygienisch ist.
     Hundeschuppen flogen wie Schneeflocken durch die Luft. Aber die Farbe auf den Schränken war trocken, und ich konnte immer
     noch fegen und Staub wischen.
    Auf meinem Anrufbeantworter waren zwei Nachrichten. Beide hatte ich erwartet. Debbie bat um Rückruf, um zu erfahren, was ich
     von ihrer neuen Schwägerin hielt. Nahm Henry sie mit der Geschichte von dem Pornofilm und dem Channeler auf den Arm? Ich sollte
     mich so schnell wie möglich bei ihr melden. Sie würde das Telefon auch mit auf die Toilette nehmen. Die zweite Nachricht stammte
     natürlich von Schwesterherz. Ich sollte sie unverzüglich zurückrufen.
    Das Telefongespräch mit meiner Schwester würde kürzer sein, weshalb ich, sobald ich die Dusche verlassen hatte, ihre Nummer
     wählte.
    »Wo warst du?«, fragte sie ohne weitere Vorrede.
    »Mit Woofer spazieren.«
    »Du bist verrückt. Draußen sind heute achtundvierzig Grad.«
    »Fühlt sich ganz so an«, pflichtete ich ihr bei.
    »Ich will mittags im Starlight Café essen und dachte, du hättest vielleicht Lust mitzukommen.«
    »Wo ist denn das Starlight Café?«
    »Das ist dieses nette neue Restaurant in Blount Springs. Es wundert mich, dass du noch nichts davon gehört hast.«
    Ich dachte einen Moment lang nach, brauchte aber nicht lange, bis ich herausfand, warum ihre Wahl auf ebendieses Café gefallen
     war. »Wie weit ist Blount Springs von Locust Fork entfernt?«
    »Nur ein kurzes Stück, jetzt wo du es sagst. Auf dem Rückweg kommen wir vielleicht sogar daran vorbei.«
    »Habe ich die Wahl?«
    »Nein. Ich hol dich kurz nach elf ab.«
    »Wie ist es im Starlight Café?«
    »Zieh dich ganz leger an.«
    Der nächste Anruf galt meiner Nichte, Debbie Nachman Lamont, die ich ungeheuer gern mag. Sie habe sich nicht danach gefühlt,
     zur Arbeit zu gehen, sagte sie. Richardena, das Kindermädchen, habe Fay und May mit zur Schnupperstunde einer kirchlichen
     Vorschule genommen, während sie, Debbie, auf einer Luftmatratze im Badezimmer auf dem Fußboden liege. Sie sei sich nicht ganz
     sicher, aber wahrscheinlich sei sie dem Tode mehrfach sehr nahe gewesen.
    »Aber während der Schwangerschaft mit den Zwillingen war dir nicht so übel«, sagte ich.
    »Ich weiß. Es ist Henrys Schuld.«
    Daran wollte ich keinesfalls rühren. Zum Glück fragte sie nach Sunshine, und ich machte mich daran, ihr die Ereignisse des
     Vorabends zu schildern. Der Pornofilm entlockte Debbie ein glucksendes Lachen – zumindest hoffte ich, dass es das war.
    »Sunshines Mutter?«
    »So wahr mir Gott helfe. Sie heißt Kerrigan. Ein hübscher Name, findest du nicht?«
    »Komm zur Sache, Tante Pat.«
    Ich berichtete ihr also von Gabriel, dem Träger und Übermittler übersinnlicher Botschaften. Diesmal erntete ich ein klares
    

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