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Mörderische Aussichten

Mörderische Aussichten

Titel: Mörderische Aussichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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schien sich dadurch besser zu fühlen.
    »Bist du dir da sicher, Maus?«
    »Aber klar. Sunshine ist wohlauf.« Das war natürlich Nonsens. Das Mädchen war entweder entführt worden, ermordet oder selbst
     eine Mörderin. Suchen Sie sich was aus!
    Meemaw kam eilig aus Kerrigans Wohnwagen auf uns zugewatschelt. Einen Moment lang erinnerte sie mich an unsere Großmutter
     Alice. Das lag an dem Schürzenkleid, wie ich feststellte. Wie lange war es her, dass ich jemanden ein bedrucktes Schürzenkleid
     hatte tragen sehen, mit einem Gürtel, der anzeigen soll, wo die Taille ist?
    Mary Alice ließ das Fenster auf meiner Seite herunter, und Meemaw lehnte sich keuchend herein. »Da drin ist alles zerstört!
     Ich meine wirklich alles. Sie haben sogar die Elvis-Magneten am Kühlschrank kaputt gemacht.« Meemaw begann zu weinen und streckte
     uns ihre Hand mit den Überresten entgegen. Elvis’ Kopf war abgebrochen. Nur der weiße Overall und die blauen Wildlederschuhe
     waren geblieben.
    »Kerrigan liebte die heiß und innig.«
    »Steigen Sie ein, Meemaw«, sagte Schwesterherz. »Ich schalte die Klimaanlage an.«
    »Ich muss Elvis’ Kopf für Kerrigan wiederfinden. Man kann ihn sicher wieder ankleben.«
    »Wir suchen ihn, wenn die Polizei da war«, bestimmteSchwesterherz. »Wir sollten die Unversehrtheit des Tatorts wahren.«
    Ich sah sie an. Sie schien es ernst zu meinen. Die Unversehrtheit des Tatorts wahren? Wir waren nur überall herumgetrampelt
     und -gefallen und hatten jeden Zentimeter von Meemaws Wohnwagen betatscht und bepinkelt.
    Meemaw öffnete die hintere Tür und stieg ein. »O Gott.« Nun begann sie richtig zu weinen. »Hat jemand ein Taschentuch? Irgendetwas
     Schreckliches ist mit meiner Sunshine passiert. Ich weiß es einfach. Dieses Mädchen ist mein Ein und Alles. Ist es immer gewesen.«
    Mary Alice fischte in ihrer Tasche nach einem Taschentuch und reichte es Meemaw. »Mit Sunshine ist alles in Ordnung. Da bin
     ich mir sicher.«
    Meemaw blickte auf. »Sie haben nicht gesehen, was sie mit Kerrigans Wohnwagen angestellt haben.«
    »Aber warum sollte jemand hierherkommen und etwas Derartiges tun?«, fragte ich.
    Meemaw zuckte die Schultern und putzte sich geräuschvoll die Nase. Ein paar Minuten lang saßen wir ruhig da, eine jede von
     uns ihren eigenen Gedanken nachhängend. Mary Alice machte den Motor an und schaltete die Klimaanlage ein; die Hunde hoben
     den Kopf.
    »Wer wohnt in den anderen Wohnwagen, Meemaw?«, fragte ich schließlich.
    Meemaw schniefte und lehnte sich vor. »Der neben dem von Kerrigan, der mit der Weihnachtsbeleuchtung, gehört Eddie. Das ist
     mein Ältester. Er arbeitet in der Hühnerfabrik in Trussville. Der daneben ist von Howard. Das ist der Jüngste. Macht irgendwas
     in Atlanta für die Stadt. Ich bin nicht sicher, was, aber die Olympiade hat ihn ziemlich geschlaucht. Und der letzte, der
     neben meinem steht, gehört Pawpaw.«
    Mary Alice, die nur halb zugehört hatte, blickte erstaunt auf. »Pawpaw? Ich dachte, Sie sind Witwe.«
    »Witwe? Gott, nein. Weit davon entfernt. Pawpaw und ich besuchen uns wirklich oft. Aber er liebt seine Privatsphäre. Und er
     ist stocktaub seit dem Unfall, den er vor Jahrzehnten bei der NASA hatte, als er bei Wernher von Braun arbeitete.« Sie begann
     erneut zu weinen. »Wie soll ich ihm nur beibringen, dass in meinem Wohnwagen ein Toter liegt und Sunny verschwunden ist? Er
     wird einen Anfall bekommen.«
    Ich tätschelte Meemaws Hand. »Hat er denn Herzprobleme?«
    »Nein. Er hat nur diese Anfälle.«
    »Was ist mit Eddie und Howard?«, fragte Mary Alice. »Haben sie Frau und Kinder?«
    »Mehrere. Aber diese Wohnwagen sind ihr Zuhause fern von zu Hause.«
    Der Sirenenklang, der von dem dornigen Pfad zu uns herüberschallte, war eine Erlösung. Er war auch das Signal für die Hunde,
     sich geschlossen und mit gesträubten Nackenhaaren zu erheben. Meemaw stieg aus dem Auto und hob einen Stock auf.
    »Ich geb’s euch!«, brüllte sie. Die Hunde fielen zurück in ihren schläfrigen Zustand. »Es ist Junior Reuse«, hörten wir sie
     durch das geschlossene Fenster hindurch sagen. »Scheiße!«
    Wir wussten, wovon sie sprach. Sheriff Reuse ist zwar ausgesprochen höflich und effizient, aber einer der steifsten Menschen,
     die Gott je auf Erden hervorgebracht hat. »Ich wette, dass er nicht mal schwitzt«, sagte Schwesterherz zu mir. »Willst du
     was dagegen setzen?«
    »Ich würde nur verlieren. Wir haben ihn aber neulich lachen

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