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Mörderische Aussichten

Mörderische Aussichten

Titel: Mörderische Aussichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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fragte mich, wie sie ihren plötzlichen Weggang wohl mit ihrer Dienststelle regelte. »Philip hat heute einen
     vollen Terminkalender. Wahrscheinlich versucht er vor seiner Abreise noch sämtliche Nebenhöhlen frei zu machen.«
    »Ich habe gestern Abend im Atlas Polen nachgeschlagen. Es ist gar nicht so weit weg. Wahrscheinlich gibt es Direktflüge von
     Atlanta.«
    »Aha.«
    Fred stellte den Motor aus. »Hör zu, Liebling. Es kann gut sein, dass diese Sache heute nicht besonders gut ausgeht. Ich möchte,
     dass du dich darauf einstellst und es dir nicht zu sehr zu Herzen nimmst. Okay?«
    »Nun ja, wenigstens habe ich nicht auch noch meine Tage.« Ich lächelte süß und stieg aus dem Auto. Ich wusste, wer von uns
     beiden wiederbelebt werden müsste, wenn es schlecht ausging, was eine nette Umschreibung war für: wenn wir Sunshines Leiche
     fanden.
    Fred holte mich ein und nahm meine Hand. »Ich weiß, du bist nur müde und brauchst was zu essen.«
    Wie können meine Gefühle diesem Mann gegenüber nach all den Jahren immer noch so wild schwanken? Im einen Augenblick bin ich
     total wütend auf ihn, und im nächsten Moment schmelze ich dahin. Das stelle man sich mal vor.
    Etwa vierzig Menschen waren in dem Kreis, den die Wohnwagen bildeten, versammelt. Offenbar hatte der Sheriff noch keine klaren
     Anweisungen gegeben, da alle ziellos herumliefen. Ich entdeckte Mary Alice, Henry und Tiffany. Sie saßen auf den Stufen von
     Pawpaws Wohnwagen, und ich winkte ihnen zu.
    Schwesterherz begrüßte uns mit den Worten: »Ihr seid spät dran.«
    »Sieht nicht so aus, als hätten wir viel verpasst.« Ich blickte mich um. »Gibt es hier irgendwo Kaffee?«
    »Ich hole Ihnen welchen«, bot sich Tiffany an. Sie drehte sich um und klopfte an Pawpaws Tür. Als er seinen Kopf herausstreckte,
     hielt sie ihren Styroporbecher hoch und zwei Finger.
    »Milch und Zucker?«, fragte Pawpaw.
    »Für mich ja«, sagte ich.
    Tiffany bedeutete »einmal«, Pawpaw nickte und verschwand.
    »Setzt euch.« Henry rutschte zur Seite, um Platz für uns auf den Stufen zu machen. »Wir warten auf den Sheriff. Er ist dort
     drüben in dem Wohnwagen« – er zeigte auf den von Kerrigan   –, »um mit Sunshines Mutter zu reden.«
    »Der macht irgendwas mit ihr«, sagte Schwesterherz. »Er ist schon eine halbe Stunde da drin.«
    »Wo ist Meemaw?«
    »Sie ist vor einer Weile zu Howards Wohnwagen rübergegangen. Wahrscheinlich macht sie ihm Frühstück. Es riecht die ganze Zeit
     schon nach Speck.«
    Ich setzte mich auf eine der schmalen Metallstufen. Es gelüstete mich nach Speck. Und nach mehr Aspirin. Und Kaffee. Mein
     letzter Wunsch wurde glücklicherweise erfüllt, als Pawpaw die Tür öffnete und Tiffany zwei Styroporbecher in die Hand drückte,
     die sie an uns weiterreichte. Wir bedankten uns überschwänglich.
    »Möchten Sie auch noch welchen, schöne Frau?«, fragte er Mary Alice.
    »Nein, aber ich würde gern Ihr Badezimmer benutzen.«
    »Was?«
    Mary Alice stand auf und deutete auf die offene Wohnwagentür.»Ich muss pinkeln«, sagte sie laut und unverblümt.
    Pawpaw lächelte breit. »Kommen Sie einfach rein.«
    Wir rückten zur Seite, damit Mary Alice die Stufen hinaufgehen konnte. Sie würde eine Katastrophe heraufbeschwören, falls
     Meemaw zufällig aus Howards Fenster sah.
    »Wie ging es Debbie heute früh?«, fragte ich Henry.
    »Sie schlief noch, als ich ging. Genau genommen schlief sie auch schon, als ich gestern Abend ins Bett ging. Ich habe ein
     paar Leute angerufen und sie gefragt, ob sie heute hier rauskommen könnten, und ich musste allen erklären, was passiert ist.
     Ein paar kommen tatsächlich. Dwayne, der junge Mann, der letztens bei Mary Alice war und dann fluchtartig das Haus verlassen
     hat, ist bereits da. Ich glaube, das ist einer seiner Kumpels, mit dem er da drüben bei dem Wohnwagen mit der Weihnachtsbeleuchtung
     steht.«
    »Das ist der von Eddie Turkett«, erklärte ich. »Meemaw sagt, er arbeite auf der Hühnerfarm in Trussville.«
    Henry blickte erstaunt auf. »Eddie Turkett? Zum Teufel, dem
gehört
die Hühnerfarm in Trussville. Und eine in Cullman. Und eine im Süden von Alabama.«
    »Sind seine Truthähne womöglich die stressfrei im Schatten von Pekannussbäumen aufgezogenen?«
    Henry grinste. »Davon weiß ich nichts, aber der Mann hat damit Millionen gemacht.«
    Hmmm. Ein Millionär und ein Filmstar. Wenn jetzt Howard Turkett noch Professor war...
    Fred unterbrach mein Casting für ›Gilligans Insel‹,

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