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Mörderische Aussichten

Mörderische Aussichten

Titel: Mörderische Aussichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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indem er aufstand. »Ich sehe mich mal ein bisschen um. Hat irgendjemand
     was Neues gehört heute Morgen?«
    »Nicht dass wir wüssten.« Tiffany fuhr sich mit zweieinhalbZentimeter langen Nägeln durch ihre blonden Locken. »Ich wünschte, es würde endlich mal losgehen. Ich schwitze jetzt schon.«
    Mir ging es genauso. Meine Jeans steckten in meinen alten Gummistiefeln, den einzigen Stiefeln, die ich besaß, um mich vor
     Schlangen und Zecken zu schützen, und ich hatte ein langärmliges T-Shirt an und einen Sonnenhut auf, der so groß war, dass ich ihn abnehmen musste, um nicht mit dem ausgefransten Strohrand jemandem
     von meinen Treppennachbarn ins Auge zu stechen. Fred war ähnlich ausstaffiert mit seinen Fischerstiefeln und dem dazu passenden
     Hut. Wir hellhäutigen Südstaatler zahlen noch immer für unseren jugendlichen Übermut, das Sonnenbaden betreffend. Buchstäblich.
     Hautärzte sind fast so gefragt wie ihre Hals-Nasen-Ohren-Kollegen. Henry und Tiffany waren ebenfalls angemessen ausgerüstet.
     Tiffanys Hut, den sie auf ihrem Schoß hielt, war noch größer als meiner. Ich registrierte erfreut, dass sie aus den Fehlern
     ihrer Eltern gelernt hatten.
    Es waren noch mehrere Autos aufgetaucht, seit Fred und ich hier waren. Staub wirbelte auf, wenn den Fahrern der Weg in das
     Baumwollfeld gewiesen wurde. Ein weißer Pick-up wurde jedoch in den Zwischenraum zwischen Meemaws und Pawpaws Wohnwagen gelenkt.
     Als eine Frau herausstieg, erkannte ich, dass es Blenda aus dem Starlight Café war. Sie winkte. »Ich habe Wurstmuffins und
     Kaffee dabei.«
    Sie hatte uns drei angesprochen, die wir auf Pawpaws Stufen saßen, aber es war erstaunlich, wie viele Leute sie sonst noch
     gehört hatten und über den Lieferwagen herfielen. Ich sah sie das Essen verteilen und fragte mich laut, ob Mary Alice sie
     wohl auch morgens um halb drei angerufen hatte.
    Meine Frage wurde von Schwesterherz beantwortet, die den Kopf aus Pawpaws Tür streckte und sagte: »Oh, gut, Blenda ist hier.
     Mal sehen, was sie mitgebracht hat.«
    Tiffany rückte zur Seite, damit Schwesterherz die Stufen hinuntergehen konnte. »Sie hat was von Wurstmuffins erzählt.«
    »Gut. Wir werden alle Energie benötigen. Ich gehe ihr helfen.« Schwesterherz rauschte an mir vorbei. Ihr Tote-Schwiegertochter-im-Wald-such-Kleidung,
     ein blauer Seidenoverall und mit Strass besetzte Stiefel, hatte ich an ihr schon einmal beim Line Dance gesehen. Damit würde
     sie nicht weiter als bis zu dem Baumwollfeld kommen. Und wie um Himmels willen hatte sie mitten in der Nacht Blenda ausfindig
     gemacht?
    »Diese Frau ist furchterregend«, sagte ich. Henry und Tiffany lachten beide. Aus irgendeinem Grund dachten sie, ich mache
     Witze.
    Die gute Fee und Blenda waren dabei, die Muffins und kleine Päckchen mit Traubengelee auszuteilen, als sich die Tür zu Kerrigans
     Wohnwagen öffnete und der Sheriff mit einer Frau heraustrat, die so schön war, dass Henry ein »Wow!« entfuhr.
    »Okay, Leute«, sagte Sheriff Reuse laut. »Versammelt euch mal im Kreis.«
    »Er erinnert mich an einen Sportlehrer, den ich mal hatte«, sagte Tiffany, während sie aufstand. »Wir gehen wohl besser, oder
     er bläst noch in eine Trillerpfeife.«
    Ich blickte mich nach Fred um. Er hatte sich bereits im Kreis aufgestellt, ganz wie der Sheriff es gefordert hatte. Direkt
     in der vordersten Reihe der Menge, neben Kerrigan Dabbs, der er zulächelte. Mein Kopf tat zu sehr weh, als dass ich mir Sorgen
     machte. Sollte der alte Esel sich doch amüsieren.
    »Wollen Sie einen Wurstmuffin mit Traubengelee, Sheriff?«, rief Mary Alice. Ich stapfte Henry und Tiffany hinterher und wartete
     hinten in der Menge auf Anweisungen. Ich hatte bereits festgestellt, dass ich die Gummistiefel nicht sehr lange würde tragen
     können. Bei der Wahl zwischen der Gewissheit, dass meine Füße wie Feuer brennen würden, und der vagen Möglichkeit eines Schlangenbisses
     würde ich mich für die Schlange entscheiden müssen.
    »Ihnen allen ist bekannt, was gestern hier passiert ist«, sagte der Sheriff, »und wir wissen Ihr Kommen sehr zu schätzen.«
     Kerrigan begann zu weinen. Mein Fred reichte ihr ein Taschentuch.
    »Wie ist Onkel Fred denn nach da vorne gekommen?«, murmelte Henry. Ich blickte ihn streng an.
    Sheriff Reuse fuhr fort: »Wir müssen jeden Stein umdrehen, bis wir Sunshine gefunden haben. Wir teilen uns in Fünfergruppen
     auf und gehen in Richtung Fluss. Ich möchte, dass Sie eine Armlänge Abstand

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