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Mörderische Aussichten

Mörderische Aussichten

Titel: Mörderische Aussichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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sie die Möglichkeit, sie in deine Tasche zu stecken?«
    »Ich glaube nicht. Wir haben irgendwie immer Abstand zueinander gehalten.«
    »Pawpaw?«
    »Er hatte die Gelegenheit dazu, aber ebenso Eddie und Howard. Sie alle haben mich umarmt, als ich in Howards Wohnwagen kam.«
     Mary Alice dachte einen Moment lang nach. »Aber weißt du, Maus, es war die ganze Zeit möglich, als wir dicht gedrängt dastanden
     und dem Sheriff zuhörten. Es könnte jeder aus der Menge gewesen sein.«
    Ich dachte einen Moment nach. »Wann kommt Ray mit dem Flugzeug an?«, fragte ich dann.
    »Gegen sieben. Warum?«
    »Weil ihn Schwierigkeiten erwarten.« Ich griff in den Nachttisch und zog Notizblock und Bleistift hervor. »Okay. Lass uns
     mit Sunshine anfangen. Was wissen wir über sie?«
    »Dass sie wie eine Barbiepuppe aussieht.«
    Ich notierte das Wort
Barbie
. Niemand sieht von alleine wie eine Barbiepuppe aus.
    »Sie macht eine Krankenschwesterausbildung am Jefferson State College und lebt bei ihrer Großmutter, weil ihre Mutter als
     Pornoschauspielerin arbeitet.«
    »Aha!« Ich schrieb
Frances Zata
. Meine beste Freundin und vor Kurzem pensionierte Beratungslehrerin der Robert Alexander Highschool hatte gerade einen Teilzeitjob
     in der Studentenberatung des Jeff State angenommen. Sie sei für das Rentendasein nicht geschaffen, hatte sie gesagt. Und Frances
     hat kein Problem damit, gelegentlich mal eine kleine Information weiterzugeben.
    »Lebt zusammen mit ihrer Großmutter in einem Wohnwagen«, schrieb ich. »Was ist mit den Kleidern?«
    »Wovon sprichst du?«, fragte Mary Alice.
    »Wo bewahrt Sunshine ihre Kleider auf? Ich habe nicht viel Schrankraum in diesem Wohnwagen gesehen.«
    »Vielleicht besitzt sie gar nicht viel.«
    »Mit zwanzig – und so, wie sie aussieht? Komm auf den Boden, Schwesterherz. Abgesehen davon glaube ich, dass Kerrigan eine
     Menge Geld macht. Eine ganze Menge.« Ich notierte
Kleider
und
Geld
. Dann fügte ich noch das Wort
Auto
hinzu. »Ihr Auto passt auch nicht.«
    Mary Alice gähnte. »Der zentrale Punkt ist, dass sie verschwunden ist und ein blutiges Nachthemd neben einer Leiche hinterlassen
     hat.«
    Ich blickte von meinen Notizen auf. »Das Nachthemd lag neben der Leiche? Ich erinnere mich nicht daran, ein Nachthemd gesehen
     zu haben, du vielleicht?«
    »Nein. Aber ich habe ehrlich gesagt fast ausschließlich auf diesen Indianerknaben geachtet. Jedenfalls hat Eddie Turkett davon
     gesprochen. Aber der kann sich geirrt haben.«
    Nichtsdestotrotz schrieb ich
Nachthemd
nieder.
    Mary Alice gähnte erneut. »Hör zu, ich habe, glaube ich, gestern Nacht keine Sekunde geschlafen. Alles, was ich von dir wissen
     will, ist, ob du denkst, ich sollte den Sheriff wegen dieser Notiz anrufen.«
    »Wahrscheinlich solltest du das. Wie ich bereits gesagt habe.«
    »Dann mache ich das vermutlich.«
    »Okay.«
    »Vielleicht handelt es sich um einen Scherz, Maus.«
    »Möglich, aber nicht wahrscheinlich.«
    »Mal sehen.« Mary Alice stand auf. »Weißt du was?«
    »Was?«
    »Jetzt kennen wir wenigstens Meemaws Namen.« Sie trottete aus der Tür. Ich hoffte, sie würde es nach Hause schaffen, bevor
     sie eingeschlafen war.
     
    Frances Zata ist die eleganteste Frau, die ich kenne. Mit ihrem wundervollen blonden Haar, das sie in einem Knoten trägt,
     ihrem faltenlosen Gesicht und ihren runden, blauen Augen ist sie eine sechzig Jahre alte Eloge auf die Chemie, die Kosmetikindustrie
     und die Schönheitschirurgie. Gelegentlich hat sie auch exzentrische Anwandlungen. Gegenwärtig ist sie wahnsinnig in ein rosafarbenes
     viktorianisches Haus an der Choctawhatchee Bay in Destin, Florida, und seinen Besitzer verliebt. In dieser Reihenfolge, vermute
     ich. Er trauert noch über den Tod seiner Verlobten, und Frances hat ein wachsames Auge darauf, in welchem Trauerstadium er
     sich befindet. Ich rechne bereits mit einer Hochzeit im Frühjahr, weil er bestens auf die Beine zu kommen scheint. Bis dahin
     hat Frances den Job am Jeff State angenommen. Ich griff zum Telefon und rief sie an.
    »Hallo, Patricia Anne«, sagte sie. »Gut, dass du heute anrufst. Ich habe freitags und montags frei, damit ich an die Küste
     fahren kann.«
    »Wie geht es Jason?«
    »Er hat die Phase ›Leugnen und Wut‹ überwunden und kommt allmählich in die des Akzeptierens.«
    »Das ist gut.«
    »Es wird langsam was mit ihm. Und was ist mit dir?«
    »Hast du Zeit?«
    »Ich glaube, ich bin der einzige Mensch auf dem ganzen Campus. Schieß

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