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Moerderische Familienbande

Moerderische Familienbande

Titel: Moerderische Familienbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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alles ins Wohnzimmer.
    Fred kam durch die Hintertür hereinspaziert und fischte sich eine Dose Bier aus dem Kühlschrank. Ich reichte ihm ein Glas. „Frag nicht“, sagte ich.
    Philip und Haley saßen eng beieinander auf dem Sofa. Philip sprang auf und schüttelte Freds Hand.
    „Ich habe gehört, Sie sind HNO-Doktor<-, rief Fred heiter aus.
    „Das ist richtig.“
    „Und seine Sprechstunde ist um 17 Uhr beendet“, sagte Haley mit einem warnenden Blick zu ihrem Vater.
    „Selbstverständlich, mein Schatz.“ Fred strahlte Philip an. „Setzen Sie sich doch, Dr. Nachman.“
    Die Hintertür fiel ins Schloss. „Ich bin's!“, rief Mary Alice. „Soll ich noch mal rausgehen und klopfen?“
    „Natürlich nicht, Mary Alice.“ Der Erfolg für seine Firma, die Begrüßung bei seiner Heimkehr und Haleys HNO-Arzt wirkten Wunder für Freds Stimmung. „Komm rein.“
    „Hallo, Tante Schwesterherz“, sagten Haley und Philip wie aus einem Munde, als Mary Alice ins Wohnzimmer kam. Dass sie sie beide so nannten, ließ mich zusammenzucken, obwohl Philip sie natürlich so nannte, weil sie mit sei-
     
    nein Onkel verheiratet gewesen war. Ich versuchte mich daran zu erinnern, wie lange Schwesterherz und Onkel Philip verehelicht gewesen waren. Zehn Jahre? War er es gewesen, der den Herzanfall gehabt und tot unter der Dusche zusammengebrochen war? Oder verwechselte ich ihn da mit jemand anderem? Nein, es war Philip, denn Schwesterherz hatte gesagt, er sei der gepflegteste Mann der Welt gewesen. Bis zu seinem Ende.
    Ich beäugte Philip den Zweiten mit seinem zwanzigjährigen Altersvorsprung gegenüber Haley und dem beginnenden Bierbauch. Herzprobleme sind genetisch.
    „Hallo, meine lieben Kinder“, sagte Mary Alice, warf Haley und Philip Küsse zu und händigte Philip die drei blauen Plastik-Disketten aus.
    „Was sind denn das für Dinger?“, fragte Fred.
    „Computerdisketten, die wahrscheinlich Meg Bryan gehörten“, erklärte Mary Alice. „Sie waren in meinem Handschuhfach. Philip wird sie gleich lesen.“
    „Wenn ich kann<-, sagte er. Er wandte sich an Haley. „Das sind IBM-Disketten. Wir werden deinen Computer benutzen müssen.“
    „Ich dachte, du wolltest dich in die Sache nicht hineinziehen lassen“, sagte Fred zu mir.
    „Lässt sie sich ja auch nicht.“ Mary Alice setzte sich neben Philip auf das Sofa. „Ich bin nur neugierig, was auf den Disketten ist.“
    „Wollt ihr zuerst essen oder zuerst die Disketten anschauen?“
    „Das dauert nur eine Minute“, sagte Philip. Er reichte Haley sein Bier und schob den Teller mit den Brezeln zu Mary Alice hin, die sich prompt eine Handvoll nahm. Er zog einen der Laptops zu sich, griff nach hinten und schaltete ihn an. Das Gerät ächzte und knarzte.
     
    „Stimmt was nicht?“, fragte ich.
    „Nein. Ich warte nur, bis ich Zugriff auf das Laufwerk A habe.“ Im nächsten Moment schob er die Diskette in den Computer und tippte etwas ein.
    „Was machst du da?“, fragte Schwesterherz.
    „Ich tippe nur auf >Datenverzeichnis<. Hmmm.“
    „Was?“, fragte Schwesterherz. Sie und Haley saßen auf der Sofakante und beäugten den Bildschirm. Ich trat ein Stück vor, damit ich auch etwas sehen konnte.
    „Es sind acht Dateien aufgeführt. Aber die Speicherkapazität der Diskette ist fast aufgebraucht.“ Philip deutete auf den Bildschirm, der eindrucksvoll aussah. „Wir haben hier die Autoexec-Konfigurationsdatei und noch eine mit Namen >Genie<, die umfangreich ist.“
    „Sie sagte mir, dass sie an einem Genealogie-Programm schreiben würde.“
    „Dann ist das wahrscheinlich das Hauptprogramm, das, an dem sie geschrieben hat.“ Philip fuhr sich mit der Hand durch sein nach wie vor fülliges Haar. ->Lasst uns mal sehen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, aber ich öffne jetzt mal den Editor und schaue dann, was passiert.“
    Editor. Schwesterherz und ich nickten, als wüssten wir, was er da tat. Philip drückte ein paar Tasten, und ein völlig neues Display erschien auf dem Bildschirm. „Wow, schaut euch das an. Hübsche Grafik.“
    Mittlerweile blickte mir Fred über die Schulter. „Was passiert denn hier?“, fragte er.
    „Nun, wir sind in ihrem Programm, aber ich habe keinerlei Vorstellung, wie es funktioniert.“
    „Verdammt“, sagte Mary Alice. „Bedeutet das, dass wir mit dieser Diskette nichts anfangen können?“
    „Das bedeutet, dass ich mich eine Weile damit befassen muss“, sagte Philip. „Reich mir die andere Diskette, Haley.“
     
    Diesmal befand

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