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Mörderische Harzreise (German Edition)

Mörderische Harzreise (German Edition)

Titel: Mörderische Harzreise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Exner
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sich ja quasi von Chips und Nüssen ernährt. Sehen wir es einfach als kleine Grabbeigabe.«
    Beate, die ihrem Mann bis jetzt mit offenem Mund zugehört hatte, heulte nun los: »Was bist du nur für ein sarkastischer Mensch! Ich hasse dich.«

Duderstadt / Göttingen

     
    Michaels wüste pubertäre Zeiten lagen nun endgültig hinter ihm. Er hatte das Abitur gemacht, dann seinen Zivildienst abgeleistet und war nun am Studieren. Stefan erfüllte der Werdegang seines Sohnes mit Stolz. Die Entwicklung des Jungen war genauso vonstatten gegangen, wie er es sich gewünscht hatte. Michael war zu einem hochgewachsenen, gutaussehenden jungen Mann herangereift. Er war beliebt und zeigte ein hervorragendes soziales Verhalten. Er studierte politische Wissenschaften in Göttingen. Stefan finanzierte ihm eine kleine Wohnung dort, damit er nicht jeden Tag fahren musste. Bis zur Uni waren es zwar nur dreißig Kilometer von zu Hause aus. Aber Stefan wusste auch, dass ein junger Mann gewisse Freiräume braucht. Mindestens einmal pro Woche kam Michael nach Hause. Und Stefan genoss es, wenn er ihm vom Studium und seinen sonstigen Aktivitäten berichtete. Er hatte selbst zwar keine große Bildung genossen, war aber äußerst aufgeschlossen für alles, wofür sein Sohn sich interessierte. Michael musste ihm sogar Bücher empfehlen, damit er sich mit seinem Fach beschäftigen konnte. Diesen beeindruckte es, wie sein alter Herr quasi nebenher auf populärwissenschaftlicher Ebene studierte, um zu verstehen, womit er sich beschäftigte.
     
    Dann starb Monika. Sie war zum Arzt gegangen, so wie sie es regelmäßig tat, und hatte eine tödliche Diagnose bekommen. Dann ging alles ganz schnell. Für Michael war es, als ob das Dach über ihm zusammenbrach. Nach den pubertären Ausfällen hatte er wieder ein gutes Verhältnis zu seiner Mutter entwickelt. Er konnte sich gar nicht vorstellen, wie ein Leben ohne sie aussehen sollte. Sie war einfach immer da. Für ihn und für ihren Mann. Sie war zwar nie so emotionsgeladen wie der Vater, dafür aber ein beständiger, ruhender Pol, auf den man sich verlassen konnte.
    Stefan verlor eine Zeitlang den Boden unter den Füßen. Er hatte Monika sehr jung geheiratet, mit ihr etwas aufgebaut und ein Kind in die Welt gesetzt. Ihre zeitweiligen Schwierigkeiten in den jüngeren Ehejahren hatten sie längst überwunden. Und nun war alles vorbei.
    Jetzt wurde die Bindung zwischen Vater und Sohn noch enger. Stefan musste seinen Sohn schon ermahnen, sich nicht so viel um ihn zu kümmern, sondern lieber seinem Studium nachzugehen und sich in seiner Freizeit zu amüsieren. Trotzdem war er froh, dass Michael oft kam und auch manchmal das Wochenende mit ihm verbrachte. Er war für Stefan einfach ein Mustersohn.
     
    Einige Zeit später, als die beiden Männer sich von dem unerwarteten Tod Monikas wieder halbwegs erholt hatten, kam Michael an einem Wochenende ziemlich betrübt nach Hause. Als Stefan abends zur Ruhe kam, fragte er natürlich, was los sei.
    Es fiel Michael schwer, darüber zu reden. Aber dann ließ er die Katze doch aus dem Sack. Er konnte seinem Vater nichts vormachen. Und es nutze auch nichts, ihn zu schonen.
    »Ich habe Ärger mit meinem Professor. Wenn nicht ein Wunder geschieht und er sich anders besinnt, lässt er mich durchfallen.«
    »Warum?«
    »Weil er ein rechthaberisches Arschloch ist. Ich habe ihn aus einem seiner Bücher zitiert. Und er behauptet nun, dass dieses Zitat völlig aus dem Zusammenhang gerissen wäre. Anscheinend geniert er sich, weil er damals so einen Scheiß geschrieben hat. Jedenfalls sind wir aneinander geraten und er hat mir gesagt, dass er Mittel und Wege kennt, mich fertig zu machen.«
    »Und wenn du nun auf dieses Zitat verzichtest und dich entschuldigst?«
    »Erstens krieche ich ihm nicht in den Arsch, weil da schon andere drin feststecken. Und zweitens ist es dafür zu spät. Wir haben uns völlig zerstritten. Und er wird meine Diplomarbeit in Bausch und Bogen verreißen. Da geht es gar nicht mehr um irgendein Zitat. Das wäre ja sowieso kein Argument, mich durchfallen zu lassen. Das Blöde ist, dass der Zweitgutachter ein Freund von meinem Prof ist. Man munkelt sogar, dass sie mal etwas miteinander hatten. Wenn der meine Arbeit ähnlich bewertet, war es das. So ist der Stand der Dinge. Ich könnte diesen alten Mistbock umbringen. Wenn er nicht ganz schnell einen Herzinfarkt kriegt und ein anderer seine Arbeit übernimmt, dann wäre das die einzige Möglichkeit.«
    Die

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