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Moerderische Idylle

Moerderische Idylle

Titel: Moerderische Idylle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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Zusammenhang mit Linda gibt«, sagte Lewin.
    »Ja, das schon«, stimmte Sandberg zu und wirkte gleich ein wenig fröhlicher.
    »Was die beiden Vergewaltigungen angeht, verstehe ich nicht so ganz, womit wir den Kollegen in Kalmar behilflich sein könnten? Abgesehen davon, dass wir ihren Zeuginnen die Bilder zeigen, die wir unserer eigenen Geschädigten auch schon vorgelegt haben. Falls das noch nicht passiert ist«, sagte Lewin und räusperte sich noch einmal.
    »Ist schon geschehen«, sagte Sandberg und wirkte noch ein wenig fröhlicher.
    »Aha. Aber das klingt doch ganz hervorragend«, sagte Lewin. »Klingt wie ein Bilderbuchbeispiel für polizeiliche Zusammenarbeit.«
    »Aber was denkst du selbst, Lewin«, beharrte Olsson. »Was mögliche Verbindungen angeht, meine ich.«
    »Ich äußere mich nur ungern zu solchen Fragen«, sagte Lewin. »Aber wo du schon fragst, glaube ich, dass Lindas Mörder ein anderer ist als der, der diese arme Kleine in Kalmar vergewaltigt hat, und dass sich das herausstellen wird, sowie die Kollegen in Kalmar die Analyseergebnisse erhalten, und ich glaube, um weitere Zusammenhänge brauchen wir uns keine Gedanken zu machen.«
    Und aus irgendeinem Grund nickte er Anna Sandberg zu, als er das sagte.
    »Das wollen wir dann wirklich hoffen«, sagte Olsson und schüttelte besorgt den Kopf. »Ich hoffe ja so sehr, dass du recht hast.«
     
    Als letzter Punkt bei dieser Besprechung wurden Sandberg, Salomonson, von Essen, Adolfsson und zwei weitere Ermittler von Olsson damit beauftragt, umgehend und in Zusammenarbeit mit den Kollegen in Kalmar mögliche Zusammenhänge zwischen dem Lindamord, dem Vergewaltigungsversuch in Växjö und der Vergewaltigung in Kalmar zu untersuchen. Außerdem wollte er sich an die ViCLAS-Einheit der Zentralen Kriminalpolizei und an die TP-Gruppe wenden, um sicherzustellen, dass die analytischen Herangehensweisen nicht vernachlässigt wurden.
     
    Sowie Bäckström ein wenig zur Ruhe gekommen war und die zunächst Betroffenen sich auf die Jagd nach Zusammenhängen gemacht hatten, musterte er seine verbliebenen Truppen.
    »Na dann«, sagte Bäckström. »Wie steht es mit unseren geliebten Speichellisten? Haben wir ausreichend Wattestäbchen?«
     
    Lewin war auf sein Zimmer zurückgekehrt, und sehr bald hatte er Gesellschaft von Eva Svanström bekommen.
    »Das mit den Telefonangelegenheiten der Mutter kann ein paar Tage dauern. Ich habe mit der Telia gesprochen, und deren aktuelle Register reichen nur zwei Jahre zurück«, sagte Svanström.
    »Aber die Daten sind irgendwo«, fragte Lewin, der sofort die vertraute Unruhe spürte.
    »Sicher«, sagte Svanström. »Aber sie brauchen eben ein paar Tage, um die auszugraben.«
    »Na dann«, sagte Lewin. Ein paar Tage sind ja nicht die Welt, und vermutlich sind sie total uninteressant, dachte er. Wie die meisten Schüsse in den Nebel.
     
    50
     
    Alnön bei Sundsvall, Dienstag, 5. August Für Lars Martin Johansson war die letzte Woche vom längsten Urlaub seines Lebens angebrochen.
    Seit fast zwei Jahren war er von seinem Posten als operativer Chef der Sicherheitspolizei beurlaubt, um stattdessen eine der geheimsten Ermittlungen in der schwedischen Verfassungsgeschichte zu leiten. Auch dieser Auftrag näherte sich seiner Vollendung. Was jetzt noch anstand, konnte sein Sekretariat erledigen, und schon in der Woche vor Mittsommer hatte Johansson sein Heimatland verlassen und war mit seiner Gattin durch Europa gereist. Seine Frau reiste gern - neue Menschen, neue Orte, neue Eindrücke -, während Johansson ein gutes Buch, ein niemals klingelndes Telefon und gute Mahlzeiten vorzog.
    Aber trotz dieser unterschiedlichen Vorlieben kehrten immer beide bester Laune nach Schweden zurück. In Übereinstimmung mit einem mehrere Jahre alten Versprechen, das sich nun langsam zum festen Brauch entwickelte, verbrachten sie die letzte Urlaubswoche bei Johanssons älterem Bruder auf dessen Hof auf Alnön bei Sundsvall. Noch mehr Ruhe und Frieden, gutes Essen und gutes Trinken, unsentimentale und freigebige Gastgeber, die es wirklich ernst meinten, wenn sie sagten, die Gäste sollten sich wie zu Hause fühlen. Das ist doch das Allerwichtigste, dachte Johansson. Was gibt es schon auf dieser Welt, das sich im Wesentlichen und Positiven mit Schweden vergleichen ließe? Nichts, einfach nichts und nirgends, dachte er, seufzte tief vor Wohlbehagen und schlief in seinem Ruhesessel sofort wieder ein.
     
    Johansson besaß jetzt drei Mobiltelefone. Ein

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