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Moerderische Idylle

Moerderische Idylle

Titel: Moerderische Idylle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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ihn. Außerdem hatte Mänsson einen Türspion, und wenn sie jetzt einfach klingelten und hofften, er werde aufmachen, dann hätte er leider Zeit genug, um sich mit dem Brotmesser die Pulsadern aufzuschneiden und aus dem dritten Stock zu springen.
    »Ich habe schon mal erlebt, wie einer beides gleichzeitig gemacht hat«, stimmte von Essen zu. »Da ging es um Abschiebung. Zuerst hat er sich die Kehle durchgeschnitten, und dann ist er vom Balkon gehüpft. Wollte wohl ganz sicher sein. Traurige Geschichte. Hier in der Stadt, ausgerechnet.«
    »Ich warte noch immer auf einen Vorschlag«, sagte Bäckström und glotzte die anderen wütend an.
    »Der scheint ja gelinde gesagt auf Mädels zu stehen, also finde ich, wir machen das so«, schlug Adolfsson vor. »Bei Typen wie dem klappt das nämlich immer.«
     
    Während Bäckström und seine Kumpels die einzige noch ausstehende wirklich männliche Aktion in diesem Fall planten, kümmerte sich Lewin, genau wie immer, um alles andere. Zuerst rief er den VU-Leiter an und hinterließ auf dessen Anrufbeantworter die Mitteilung, dass er sich so bald wie möglich bei Lewin melden solle.
    Danach bat er Anna Sandberg, mit einem Kollegen zu Lindas Mutter zu fahren, damit sie die Nachricht nicht auf andere Weise und schlimmstenfalls aus den Medien erfuhr. Außerdem sollte jemand bei ihr sein, der ihr helfen und sich um sie kümmern konnte. Dasselbe galt für Lindas Vater, und dieses Detail übertrug er vertrauensvoll dem Kollegen Knutsson. Er schlug vor, die Sache der Einfachheit halber telefonisch zu erledigen, und wenn der Papa noch weitere Wünsche habe, werde man sicher darauf eingehen können.
     
    Während Lewin sich mit sensibler Hand dieser polizeilichen Software widmete und dafür sorgte, dass alle Puzzlestücke an der richtigen Stelle landeten, gesellte sich eine jüngere Kollegin von der Ermittlertruppe der Bezirkskriminalpolizei zu ihm und stellte sich als »Caijsa mit C und i und j vor«. Zwei Tage zuvor hatte sie bei Mänsson angerufen und sich Houda Kassem genannt, gebürtige Iranerin mit Theaterinteresse und vielen Freundinnen, die alle auf ein wenig Unterstützung für ihr Projekt hofften. In Bezug auf die Aktivitäten dieses Tages schwebte ihr jedoch eine andere Rolle vor, da Mänsson keine Ahnung hatte, wie Houda aussah.
    »Ich dachte, ich mach die übliche Kiste mit der Verbraucherumfrage. Frag die Leute, wie es ihnen hier in der Gegend so gefällt. Bei Typen wie dem klappt das immer«, lachte Caijsa und zwinkerte Adolfsson zu und hielt zugleich ihren Ausweis der Marktforschungsfirma DER MARKT hoch, den sie an einer Kette um den Hals trug.
    »Klingt wie eine ganz hervorragende Idee«, sagte Rogersson, ehe Bäckström das, was für alle funktionierenden Polizisten schlicht und einfach war, noch verderben konnte.
    »Jetzt ist er außerdem aufgestanden«, teilte von Essen von seinem Platz am Küchenfenster her mit. »Steht in der Küche, nur mit einer kurzen Hose bekleidet, und trinkt Wasser direkt aus der Leitung. Ich glaube, bei solchen weißen Kartonweinen sollte man sehr vorsichtig sein.«
    »Na gut, dann geht’s los«, sagte Bäckström gebieterisch, zog den Bauch ein und schob die Brust vor, dass sein Hawaiihemd Wellen warf. »Und legt dem Arsch verdammt noch mal sofort Handschellen an, damit es auf der Straße kein Blutbad gibt«, fügte er hinzu und starrte Adolfsson und von Essen aus irgendeinem Grund an.
    Caijsa hatte ganz recht, und Mänsson öffnete ihr sogar mit einem Lächeln auf den Lippen. Die nun folgende undramatische Festnahme war nach fünfzehn Sekunden beendet. In dieser Zeit war von Essen einfach mit erhobenem Dienstausweis von der Seite her aufgetaucht, während Adolfsson Mänsson blitzschnell die Hände auf den Rücken gezogen und ihm fast schonend ein Paar Handschellen angelegt hatte.
    »Was soll das denn? Das muss ein Missverständnis sein«, sagte Mänsson, der erschrocken und verständnislos zugleich aussah.
     
    »Der Arsch ist unterwegs«, teilte Bäckström Lewin kurz und bündig per Telefon mit. »Weck die Faulpelze von der Technik, damit sie sich an seine Wohnung machen. Hier unten stehen schon zwei Funkstreifen vor dem Haus, und da wird sicher bald die ganze Idiotenmeute vor Ort eintreffen.«
    »Die Kollegen von der Technik sind unterwegs«, sagte Lewin. »Sonst alles gut gegangen?«, fragte er und gab sich alle Mühe, seine Unruhe zu verbergen.
    »Jetzt ist er nicht mehr so frech«, sagte Bäckström und grunzte zufrieden.
    Ob er das

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