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Moerderische Kuesse

Moerderische Kuesse

Titel: Moerderische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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gebracht hätte.
    »Lesen wir mal nach, was wir alles gefunden haben«, sagte er, nachdem er die Handtücher verstaut hatte, und deutete dabei auf die Ausdrucke aus dem Internetcafe. »In den Artikeln steht bestimmt viel überflüssiges Zeug, das uns nicht weiterbringt.«
    Es gefiel ihr, dass er die Arbeit vor das Vergnügen stellte, und so kam sie zu ihm in die Sitzecke, wo er die Papiere auf dem Tisch ausgebreitet hatte.
    »Ebola … Marburg … Das brauchen wir alles nicht.« Unter halblautem Murmeln ließ er Seite um Seite auf den Boden segeln. Lily nahm sich ebenfalls einen Stapel und sah ihn auf der Suche nach verwertbaren Informationen über Grippeviren durch.

    »Hier«, sagte sie wenig später. »›Wie Grippeerreger unter Laborbedingungen konserviert werden‹. Mal sehen … ›Über Infektionen innerhalb des Laborbetriebs ist nichts bekannt‹ –
    aber hüte dich vor den Wieseln.«
    »Wie bitte?« Er sah sie verdattert an.
    »Das steht hier. Offenbar wird das Virus von infizierten Wieseln problemlos auf Menschen übertragen und umgekehrt.
    Sie machen uns krank, wir machen sie krank. Nur gerecht«, meinte sie bedächtig. »Was sonst …? ›Ein genetisch modifizierter
    Erreger
    …
    unbekanntes
    Potenzial‹.
    Sicherheitslabore der Stufe zwei sind erforderlich? Was bedeutet Stufe zwei?«
    »Das habe ich hier … irgendwo.« Eilig blätterte er in seinem Stapel. »Da. Okay. Wird als mäßig gefährlich eingestuft. ›Das Laborpersonal muss im Umgang mit dem Virus geschult sein, während der Arbeiten am Virusmaterial ist der Zugang zum Labor eingeschränkt‹ aber ich würde meinen, dass der Zugang zum Nervi‐Labor rund um die Uhr eingeschränkt ist.
    ›Händewaschen ist vorgeschrieben … keine Speisen oder Getränke
    im
    Forschungsbereich
    …
    Abfälle
    müssen
    dekontaminiert werden‹ – gut zu wissen. Wahrscheinlich hätten wir doch durch den Kanal einsteigen können.«
    »Ich bin froh, dass wir es nicht getan haben.«
    »Vielleicht werden wir es müssen.«
    Sie rümpfte die Nase. Auch wenn sie die Idee mit der Kanalisation gehabt hatte und sie diese Route nehmen würde, wenn es absolut keine andere Möglichkeit gab, würde sie jeden anderen Weg vorziehen.
    »›Warnschilder müssen angebracht werden‹«, fuhr er fort.
    »›Besondere Vorsicht ist im Umgang mit scharfkantigen Instrumenten geboten‹ – ach nein –, das sind ausschließlich Vorsichtsmaßnahmen für das Laborpersonal, das mit den lästigen Krabbelviechern arbeiten muss. ›Der Laborbereich muss mit verschließbaren Türen gesichert sein, ein spezielles Entlüftungssystem ist nicht erforderlich‹ Hm.« Er legte die Papiere wieder hin und kratzte sich am Kinn. »Das hört sich nach einem ganz gewöhnlichen Labor ohne Luftschleusen, Irisscan, Fingerabdruckerkennungssystemen oder sonstigem Sicherheitshightech an. Sieht so aus, als hätten wir uns unnötig Sorgen gemacht, denn wenn sich Dr. Giordano an diese Anweisungen hält, dann steht uns nur ein ganz normales Türschloss im Weg.«
    »Und ein Haufen bewaffneter Wachen.«
    Er machte eine wegwerfende Geste. »Mit denen werden wir schon fertig.« Dann ließ er die Papiere auf den Couchtisch fallen, lehnte sich zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. »Das überrascht mich. Ich dachte, wer mit ansteckenden Viren zu tun hat, müsste durch alle möglichen Reifen springen, aber hier sind im Grunde nur die Schutzvorkehrungen für die Angestellten, nicht die äußeren Sicherheitsmaßnahmen geregelt.«
    Sie sahen einander an und zuckten dann wie auf Kommando die Achseln. »Damit wären wir wieder ganz am Anfang«, meinte Lily. »Wir brauchen Informationen über die Sicherheitssysteme. Wenn wir erst mal drin sind, brauchen wir nur nach der Tür mit dem Biogefährdungszeichen Ausschau zu halten.«
    »Womit uns die lästige Sucherei erspart bleibt«, pflichtete er bei. Ganz so einfach würde es nicht werden, das war ihnen beiden bewusst; schon allein, weil sich das Labor überall in dem Gebäudekomplex befinden konnte. Vielleicht war es sogar ein unterirdischer Raum, was die möglichen Fluchtwege deutlich einschränken würde.
    Nachdem sie alles herausgefunden hatten, was sie wissen mussten, was wesentlich weniger war als erwartet, gab es keinen Grund mehr, die ausgedruckten Kopien zu behalten.
    Swain sammelte alles vom Boden auf, was er vorhin hatte heruntersegeln lassen, während Lily die übrigen Blätter zusammensuchte; dann warfen sie alles in den Müll.
    Plötzlich hatten sie

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