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Moerderische Kuesse

Moerderische Kuesse

Titel: Moerderische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Hummer und Muscheln, eine Flasche gekühlten weißen Beaujolais und als Dessert warme Apfeltorte.
    Weil sie entschlossen war, die Sache genauso locker zu nehmen wie er, las sie weiter, während sie darauf warteten, dass das Essen gebracht wurde. Er blätterte währenddessen beide Zeitungen durch und rief anschließend von seinem Handy aus in den Staaten an, um sich zu erkundigen, wie es seinem Freund ging, der in den Unfall verwickelt worden war –
    unverändert, woraufhin sich tiefe Sorgenfalten in seine Stirn gruben.
    Er war keineswegs so unbekümmert, wie er tat, dachte sie, als sie sein Gesicht sah. Seine Gefühle waren beileibe nicht oberflächlich, so gern er auch lachte und Lily aufzog. Mitunter verlor er sich vollkommen in seinen Gedanken, und dann war kein Funken Humor mehr in seiner Miene oder seinen Augen; stattdessen
    hatte
    sie
    oft
    genug
    kalte,
    grimmige
    Entschlossenheit
    aufblitzen
    sehen.
    Er
    war
    kein
    Schönwetterheld, sonst hätte er in seinem Beruf nicht lange überlebt. Allerdings wusste sie nicht, ob man sich dazu entschloss, Söldner zu werden, oder ob man in diesen Beruf hineinrutschte. Ganz offensichtlich hatte er bei seinen Einsätzen gut verdient, was beinhaltete, dass er gut sein musste. Die sympathische, offene Art war nur ein Aspekt seines Wesens; der Rest war wohl blitzschnell und tödlich.
    Lily hatte jahrelang vor einer Beziehung zu einem normalen Mann mit einem normalen Job und normalen Sorgen zurückgescheut. Zum einen würde so jemand nie verstehen, warum sie ihr Leben so führte, wie sie es tat, zum anderen hatte sie immer Bedenken gehabt, dass sie so einen Mann in einer Beziehung erdrücken könnte. Sie musste energisch sein und Entscheidungen fällen, und das konnte sie nicht an‐ und abdrehen wie einen Wasserhahn. In einer Romanze wollte sie nicht dominieren, sondern Partnerin sein, und das bedeutete notwendigerweise, dass sie jemanden brauchte, der genauso stark war wie sie. Swain war so selbstbewusst und in sich ruhend, dass er eine starke Partnerin nicht als bedrohlich empfinden würde. Sie brauchte nicht seinem Ego zu schmeicheln oder sich zurückzunehmen, damit sie ihn nicht einschüchterte. Sie konnte sich nur schwer vorstellen, dass sich Swain überhaupt einschüchtern ließ. Wahrscheinlich war er schon als Dreikäsehoch tapfer und unbeugsam gewesen.
    Je länger sie ihn beobachtete, desto mehr respektierte sie ihn.
    Sie merkte, wie sie ihm verfiel, eindeutig und unwiderruflich und ohne dass irgendwo ein Netz gespannt war.

    26
    Nach dem Essen schauten sie eine Weile fern, und Lily las noch ein paar Seiten. Sie hätten schon ein paar Jahre verheiratet sein können, so geduldig zeigte er sich, aber sie hatte die Erektion an ihrer Hüfte nicht vergessen. Kein Mann wurde so hart, wenn er nicht interessiert war. Er ließ ihr Zeit, sich zu entspannen, ohne dass er sie bedrängte; natürlich wusste er, dass sie irgendwann ins Bett gehen mussten und das Unausweichliche geschehen würde. Sie wusste es ebenfalls, und dieses Wissen war an sich schon verführerisch. Sie konnte ihn nicht ansehen, ohne daran zu denken, dass er bald nackt sein würde, genau wie sie, dass sie ihn bald in ihrem Körper spüren und dass sich seine kraftvolle Anspannung dann in ihr lösen würde.
    Um zehn sagte sie: »Ich gehe jetzt duschen« und ließ ihn allein vor dem Fernseher sitzen. Die vom Hotel gestellten Seifen und Shampoos waren Markenprodukte und rochen himmlisch. Sie ließ sich Zeit, wusch ihre Haare, rasierte Achseln und Beine, fönte dann die Haare trocken und putzte ihre Zähne. Nachdem sie sich so bereit fühlte, wie sie sich in dieser Situation nur fühlen konnte, und außerdem fast eine Stunde totgeschlagen hatte, schlüpfte sie in einen der dicken Hotelbademäntel und zog den Gürtel zu, um schließlich barfuß ins Zimmer zurückzugehen.
    »Andere Leute wollen auch mal ins Bad«, erklärte er ihr vorwurfsvoll, wobei er den Fernseher ausschaltete und aufstand. Sein Blick wanderte von ihren glänzenden Haaren abwärts zu ihren Zehenspitzen. »Ich dachte, du kommst im Pyjama wieder raus. Ich habe mir seit Tagen ausgemalt, wie ich ihn dir ausziehe.«
    »Ich habe keinen Pyjama«, antwortete sie gähnend.
    Seine Brauen zogen sich zusammen. »Du hast erzählt, du hättest einen Pyjama an.«
    »Das war gelogen. Ich schlafe nackt.«
    »Soll das heißen, du hast meine schönsten schmutzigen Fantasien sabotiert, nur um mich zu ärgern?«
    »Was ich im Bett anhabe, ging dich überhaupt nichts

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