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Mörderische Landschaften - Kriminelles aus dem Osten

Mörderische Landschaften - Kriminelles aus dem Osten

Titel: Mörderische Landschaften - Kriminelles aus dem Osten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sutton Verlag GmbH
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werden diese Leute nicht besser bewacht?«
    »Wie kommen Sie darauf?«, fragte Anders.
    Sandra Kirsten starrte ihn an. »Darüber reden doch alle.«
    Rauchbär vermisste etwas im Raum. Die Koffer. Wo waren die Koffer? Meyerlein musste damit verschwunden sein. Durch einen Hinterausgang, während sie vor dem Haus gestanden hatten. Also hatte die Kirsten ihn doch nicht halten können. Dann war sie jetzt ganz allein.
    Sandra Kirsten beobachtete Rauchbär. »Meyerlein, kannst du mal herkommen? Hier hält jemand nach deinen Koffern Ausschau.«
    Im Hintergrund öffnete sich eine Tür.
    »Meine Koffer? Die habe ich natürlich inzwischen ausgepackt.«
    Irgendetwas stimmte nicht. Rauchbär spürte das.
    »Sie kennen die Nichte von Frau Kirsten doch auch«, leitete Anders das Gespräch mit Herrn Meyerlein ein. »Dürfte ich Sie bitten, mitzukommen und sie zu identifizieren. Dann können wir das Frau Kirsten ersparen.«
    »Nu, natürlisch.« Meyerlein traf wieder die gewohnt joviale Tonlage.
    »Ich kann das selbst machen«, sagte Sandra Kirsten schnell.
    »Brauchen Sie seelischen Beistand?«, fragte Rauchbär.
    »Ach mein Gott.« Sie schüttelte den Kopf.
    »Wann haben Sie Ihre Nichte das letzte Mal gesehen?«
    »Inger brauchte ständig Geld. Sie hat mir in den Ohren gelegen, das Häuschen zu verkaufen und mit ihr wieder nach Leipzig zu gehen. Immerzu hat sie Leute angesprochen, um ihnen meine Grundstücke anzubieten. Dachte wohl, ich würde schon zustimmen, wenn es soweit ist.«
    »Hat Ihre Nichte Ihr Grundstück nicht in Ihrem Auftrag angeboten?«, hakte Anders nach.
    »Nein. Sie musste immer etwas verhökern. Meyerlein hat sie da auch mit reingezogen.«
    »In was wurden Sie mit hineingezogen, Herr Meyerlein?«
    »In gar nichts. Machen Sie nicht aus einem Opfer eine Täterin.«
    Der sächsische Ermittler hatte bisher geschwiegen. Nun fragte er: »Herr Meyerlein, warum wollten Sie denn das Grundstück Ihrer eigenen Lebensgefährtin mehrfach verhökern? Das ist doch viel zu kleen, um einen Komplex mit mehreren Ferienwohnungen drauf zu setzen. Die Grundbuch-Auszüge zeigen genau, wie kleen das zur Disposition stehende Areal ist.«
    »Ich mache solche Geschäfte nicht. Sie können die Bücher meiner Firma kontrollieren«, plusterte Meyerlein sich auf. »Infam, wie Sie von Ihrer Unfähigkeit ablenken, einen Mörder zu überführen, bei dem vermutlich sogar noch die blutigen Sachen meiner Nichte liegen!«
    »Was hat das alles mit dem Tod meiner Nichte zu tun?«, mischte die Kirsten sich ein.
    »Warum blutig?«, fragte Rauchbär dazwischen.
    »Weil der Milz die Frauen vergewaltigt und anschließend erschlagen hat. Mit dem Spaten. Stand in jeder Zeitung.« Herr Meyerlein wedelte mit der Hand, als wehre er ein lästiges Insekt ab.
    »Nein. Er soll sie erwürgt haben«, stellte Rauchbär klar.
    »Reden Sie doch nicht so einen Quatsch, Sie Provinzidiot«, brüllte Meyerlein. »Suchen Sie die Sachen doch, verdammt noch mal!«
    »Von was für Sachen sprechen Sie?« Anders musterte ihn genau.
    »Wollen Sie mich für dumm verkaufen? Der muss die Sachen haben! Vielleicht trägt er die sogar. Kann ja was brauchen für die Flucht. Ewig haust der nicht im Kleingarten.« Meyerlein biss sich auf die Lippe.
    »Warum?« Sandra Kirstens Stimme zitterte.
    Meyerlein fuhr herum. »Weil du mich verdammt noch mal nervst! Weil deine Nichte zu clever ist und mich zu sehr angemacht hat am Strand. Weil sie mich   …« Er brach mitten im Satz ab. »Ich will einen Anwalt.«
    »Ihr wolltet an meinen Grundbesitz.« Die Kirsten starrte ihn an.
    »Das Häuschen«, sagte Rauchbär in mitfühlendem Ton.
    »Ach, Herr Rauchbär. Ich habe schon noch ein weiteres Grundstück. Das habe ich geerbt. Steht nur nichts darauf. Aber das ist Bauland. Ein Stückchen weg von hier, direkt an der Küste. Und dann noch das Areal mit der Kleingartensiedlung. Das hast du gewusst, nicht wahr?«
    Meyerlein war kreidebleich. Punkt für Punkt würden sie ihm bald die Tat nachweisen. Und so gestand er schließlich doch. Heimtückischen Mord wollte er nicht begangen haben. Nur im Affekt gehandelt. Wut und Überdruss waren tatsächlich mit im Spiel gewesen. Inger Kirsten hatte Meyerlein mit ihrer Tante zusammengebracht, als sie vom Erbe Sandra Kirstens erfuhr, war aber davon ausgegangen, reichlich vom Geschäft zu profitieren. Irgendwohin hätten sie sich gemeinsam absetzen können. Die Welt war groß. Meyerlein jedoch war bald nicht mehr an Inger interessiert gewesen. Als er ihre Tante

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