Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderische Lust: Erotischer Thriller (German Edition)

Mörderische Lust: Erotischer Thriller (German Edition)

Titel: Mörderische Lust: Erotischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Evans
Vom Netzwerk:
Arbeit und Pflicht getan.“
    Petra lächelte und legte ihre Hand auf Davids Arm. Er war erneut verdutzt, ob dieser etwas intimen Geste.
    „David, ich habe genau gesehen, was passiert ist. Du hattest schon diesem Schwein die Waffe abgenommen. Du hättest ihn verhaften können, ja müssen. Aber du hast das nicht gemacht. Ich sah genau, wie du die Waffe auf ihn gerichtet und ihn abgeknallt hast!“
14:30 Uhr
    Ich stelle meine Tasche und den Einkaufskorb ab. Ich schaue mir die Post durch. Ein Schreiben von irgendeiner Lottogemeinschaft, die mir wieder einmal verspricht, Lottomillionärin zu werden und einen Brief von einer Bank, die mir sicherlich die tollsten Zinsen anpreist. Nur lauter Mist. Wie sehr ich es liebe, immer wieder solche dämliche Post unaufgefordert zu erhalten. Wie kommen die eigentlich auf meine Adresse? Egal, gleich in den Müll damit. Da ist noch ein Schreiben in einem neutralen Kuvert ohne Absender.
    „Ich weiß von dir und Alex. Was sagt denn dein Bullenfreund?“ Ich starre das handgeschriebene Schreiben an. Verflucht noch mal, was soll das? Wer weiß etwas und was weiß er oder sie? Soll das eine Art Drohung oder Erpressung sein? Wenn ja, zu welchem Zweck? Beunruhigt lege ich Schreiben samt Kuvert zur Seite. Was soll ich im Moment sonst damit machen?
19:00 Uhr
    Mein Chop Suey á la Yvonne ist gleich fertig. Ein richtiges chinesisches Rezept ist es nicht. Soweit ich weiß, stammt Chop Suey ohnehin nicht aus China, sondern von chinesischen Einwanderern in den USA. Als ich die fein geschnittenen Rinderstreifen mit Lauchringen in einer Marinade aus Sojasoße, Reiswein und Sesamkörnern einlegen will, stelle ich fest, dass ich statt Sojasoße, Teriyaki-Sauce gekauft habe. Was soll’s? Rein damit, ist doch eh alles asiatisch. In feine Stifte geschnippelte Karotten, Bambusstreifen und Mangobohnen aus dem Glas brate ich schnell in einem Wok. Ich füge Champignons hinzu. Es ist mir egal, ob eigentlich Morcheln stilvoller wären. Ich finde sie zu glibberig und genauso verzichte ich auf die nach nichts schmeckenden Glasnudeln.
    Jetzt wird es aber Zeit, dass David beikommt. Der Reis ist gleich fertig. Ich nehme das Gemüse kurz aus dem Wok heraus und brate das marinierte Fleisch scharf an. Alle Zutaten noch vermischen und reichlich mit Teriyaki Soße und Reiswein übergießen. Da klingelt schon die Haustür. An der Präzision von Davids Pünktlichkeit habe ich mich inzwischen gewöhnt, auch wenn es mir ein Rätsel ist, wie er es schafft, immer auf die Sekunde genau zu sein.
    Die Abende, die David und ich zusammen in meiner Wohnung verbringen, verlaufen inzwischen nach dem gleichen Muster: Essen, Wein trinken und Sex. Wobei die Reihenfolge sich schon mal ändert. Manchmal gönnen wir uns vor dem Essen einen Quickie. Natürlich beschränkt sich unsere Beziehung nicht allein auf die Stillung dieser Bedürfnisse. Wir reden sehr viel miteinander,das heißt David erzählt viel. Ich höre gerne zu, wenn David irgendwelche witzigen Anekdoten aus seinem Leben erzählt.
    Ich selber erzähle gar nicht so viel. Was sollte ich ihm schon erzählen? Wie ich die letzten Jahre damit verbracht habe, meinen nymphomanischen Interessen nachzugehen und wie viele Schwänze ich gelutscht habe oder wie oft ich die Beine breitgemacht habe? Denn Yvonne, ist es nicht das, was ich gemacht habe? Wenn ich nicht gerade unterrichtet habe, habe ich doch nichts anderes gemacht. Alle meine Gedanken kursierten doch nur um das einzige Thema. Sex ist und bleibt meine Lieblingsbeschäftigung. Immer wieder habe ich in Zeitschriften Berichte über Prominente gelesen, deren Liebesleben in aller Ausführlichkeit und als sehr abwechslungsreich geschildert wird. Es fällt mir auf, dass in diesem Zusammenhang sehr häufig der Begriff der Sexsucht verwendet wird. Immer wieder werden Frauen wie ich, die ihre Sexualität offen ausleben und offensiv bei der Partnerwahl die Initiative ergreifen, als Nymphomaninnen bezeichnet. Als ob sie weibliche Naturgeister der griechischen Mythologie, die Nymphen, wären. Ich ärgere mich darüber, wie solche Berichte oder Bemerkungen häufig von einer Mischung aus Belustigung und Abwertung begleitet werden. Ja, und bei einem Mann fallen die Reaktionen eher wohlwollend aus und man spricht mit einer gewissen Verehrung eines Casanovas. Ich habe mich im vorigen Jahr bei einer Psychotherapeutin sehr intensiv mit diesem Thema und meiner eigenen Hypersexualität auseinandergesetzt. Dabei wurde mir völlig klar, dass der

Weitere Kostenlose Bücher