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Moerderische Schaerennaechte

Moerderische Schaerennaechte

Titel: Moerderische Schaerennaechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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Karin einen Zettel hin mit der Bitte, die dreizehn Personen namens Stefan Eklund zu überprüfen, die es in Schweden gab.
    Plötzlich erschien es ihm dringend, jeden der Männer auf dem dreißig Jahre alten Foto aufzuspüren.

Kapitel 29
    Thomas stieg ins Auto, um nach Hause zu fahren. Die Digitaluhr am Armaturenbrett zeigte siebzehn Minuten nach acht.
    Das Foto der Küstenjäger am Strand ließ ihm keine Ruhe. Er war zwar schon oft auf Korsö gewesen, da die Wasserschutzpolizei dort eine Übernachtungsstation unterhielt, aber über die Geschichte der Insel wusste er nichts.
    Entschlossen drückte er Noras Kurzwahlnummer, ehe er vom Parkplatz fuhr.
    »Thomas hier.«
    »Hallo, Thomas. Oh, die Verbindung ist aber schlecht.«
    »Ich bin im Auto unterwegs, wahrscheinlich deswegen. Du, ich wollte dich was fragen, du kennst dich rund um Sandhamn doch gut aus. Was weißt du über die Küstenjägerstation auf Korsö?«
    »Korsö?« Nora zögerte. »Wieso?«
    »Wir ermitteln in einer Sache, die eventuell in Zusammenhang damit steht.«
    »Du, ich komme gerade eben zur Tür herein. Ich ziehe mir kurz die Jacke aus und rufe dich gleich zurück.«
    Nora ging ins Wohnzimmer und setzte sich mit dem Telefon in der Hand aufs Sofa. Sie zog die Schuhe aus und legte die Füße hoch.
    Was wusste sie eigentlich über Korsö?
    Sie sah den mächtigen dunklen Turm vor sich, der am Ostufer der Einfahrt nach Sandhamn aufragte. Korsö war eine befestigte Insel, und Nora erinnerte sich, dass sie während ihrer Kindheit militärisches Sperrgebiet gewesen war. Als kleines Mädchen hatte sie manchmal Soldaten mit Kriegsbemalung und ernsten Gesichtern vorbeipaddeln sehen.
    Sie hatte die Insel niemals betreten.
    Mit der rechten Hand wählte sie Thomas’ Nummer. Er meldete sich sofort.
    »Da bin ich wieder«, sagte sie. »Ich bin nicht auf dem Laufenden, aber ich glaube, die Militäranlage wurde in den Neunzigerjahren weitgehend stillgelegt. Worum geht es denn? Du hast dich so geheimnisvoll angehört.«
    »Sind keine Geschichten darüber im Umlauf?«, fragte Thomas. »Keine seltsamen Gerüchte oder so?«
    »Tja. In den Neunzigern haben mal irgendwelche Fernsehreporter versucht, dort an Land zu gehen. Das gab ein Mordsspektakel.«
    Die Reporter der Fernsehnachrichten hatten beweisen wollen, dass die militärische Bewachung nachlässig war. Sie hatten mit einem Segelboot vor Korsö geankert, um heimlich die Aktivitäten auf der Insel zu filmen. Ehe sie wussten, wie ihnen geschah, waren sie von den Küstenjägern geentert und überwältigt worden.
    Statt Bilder der geheimen Militäranlagen aufzunehmen, wurden die Journalisten selbst gefilmt, wie sie mit den Händen auf dem Rücken gefesselt am Strand lagen und von todernsten Soldaten mit Maschinengewehren bewacht wurden. Die konkurrierenden Fernsehsender hatten es sich nicht nehmen lassen, mit unverhohlener Schadenfreude darüber zu berichten.
    »Daran erinnere ich mich, aber ich interessiere mich eher für ältere Vorfälle oder Skandale. Weißt du irgendwas darüber?«
    »Was meinst du?«, fragte Nora.
    Thomas klang zögerlich, als wüsste er selbst nicht genau, wonach er fragte.
    »Ich kann es nicht genauer sagen. Aber manchmal gibt es alten Klatsch oder irgendwas, das sozusagen heraussticht.«
    Nora bemerkte den Beginn einer dünnen Laufmasche in der Strumpfhose und konnte es sich nicht verkneifen, daran zu zupfen. Sofort rannte die Laufmasche weiter und wurde doppelt so lang.
    »Ach, vergiss es«, sagte Thomas. »Ich weiß selbst nicht genau, wonach ich suche. Ich wollte nur mal bei dir nachfragen, weil deine Familie schon so lange auf Sandhamn wohnt.«
    »Ich weiß leider nicht viel darüber«, sagte Nora. Sie musste an das Gespräch mit Olle Granlund unten am Steg denken. »Aber ich habe einen Nachbarn auf Sandhamn, der vor vielen Jahren dort beim Militär war. Ich kann ihn fragen, wenn du willst.«
    »Okay, mach dir nur nicht zu viele Umstände. Aber wenn du am Wochenende sowieso nach Sandhamn willst, kannst du dich ja mal umhören.«
    Nora sah die Einfahrt von Sandhamn vor sich. Das Zollgebäude aus dem achtzehnten Jahrhundert, das sich hinter falunroten Häusern erhob. Weiße Bojen, die sich vor den Bootsstegen im Wasser wiegten.
    Jonas, der in der Taucherbar lächelnd sein Weinglas hob.
    Sollte sie am Freitag hinfahren?
    Warum nicht.
    »Ich denke, ich fahre raus«, sagte sie. »Henrik hat die Jungs diese Woche, ich bin also allein. Ich werde Olle mal ein bisschen aushorchen.«
    »Rufst du

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