Moerderische Schaerennaechte
fuhr.
Thomas zog das Foto aus der Hülle und betrachtete es noch einmal.
Das Bild musste an einem Hochsommertag aufgenommen worden sein, am Strand vor den jungen Männern blühten Pflanzen. Außer Kaufman waren sechs Personen zu sehen. Von vieren wussten sie die Namen: Jan-Erik Fredell, Sven Erneskog und Stefan Eklund sowie einer, der mit Nachnamen Kihlberg hieß. Die beiden anderen waren noch immer unbekannt.
Eine Gruppe von Küstenjägern, die vor dreißig Jahren zusammen ihren Wehrdienst absolviert hatten. Einer von ihnen, Jan-Erik Fredell, war tot. Marcus Nielsen, der sich für ihre Gruppe interessiert hatte, war auch tot.
Was war mit den anderen auf dem Foto passiert: Erneskog, Eklund, Kihlberg und den beiden Unbekannten?
Thomas loggte sich ins Internet ein und beschloss, mit den Personen zu beginnen, deren Vor- und Nachnamen er kannte. Er tippte Sven Erneskogs Namen ein, und der Bildschirm flackerte kurz. Dann kamen die Suchergebnisse.
Es gab nur einen Menschen im ganzen Land, der Sven Erneskog hieß. Er wohnte in Västerås und war unter der Adresse Graningevägen 7 gemeldet. Unter der Telefonnummer war keine weitere Person registriert.
Thomas versuchte es mit Stefan Eklund. Die Suchmaschine fand dreizehn Personen dieses Namens in Schweden, gemeldet an verschiedenen Orten.
Es waren zu viele, um sagen zu können, wer von ihnen in den Siebzigerjahren beim Militär auf Korsö gedient hatte.
Erneut löschte er den Suchbegriff und gab Kihlberg ein. Es gab über fünfzehnhundert Leute im Land, die mit Nachnamen Kihlberg hießen. Ohne Vornamen war er unmöglich zu finden.
Er würde Karin Ek bitten müssen, weiter nach dem ominösen Kihlberg und nach Stefan Eklund zu suchen. Aber in der Zwischenzeit konnte er wenigstens versuchen, mehr über Erneskog in Erfahrung zu bringen.
Nach einigen Klicks hatte er Erneskogs Personennummer, anschließend loggte er sich ins Strafsachenregister und ins Register der Verdachtsfälle ein.
Nichts.
Thomas überlegte. Falls Erneskog in irgendeinem anderen Zusammenhang auffällig geworden wäre, würde dies im RAR oder DUR zu finden sein, diese Systeme waren an die jeweiligen Polizeibehörden der Provinzen gekoppelt. Darin war alles gespeichert, von zurückgezogenen Anzeigen bis zu Bemerkungen über Personen, die bei Ermittlungen ins Blickfeld geraten waren, ohne dass dies zu einer Anklage geführt hatte.
Blieb nur festzuhalten, dass es jetzt gut gewesen wäre, dieses landesweite Polizeiregister zu haben, das sie schon so lange forderten. Dann hätte er einfach Sven Erneskog eingeben können, und alles, was an Informationen zugänglich war, wäre auf dem Bildschirm erschienen.
So wie es jetzt war, musste er mit jemandem in dem Regierungsbezirk sprechen, in dem Erneskog wohnte.
Thomas griff nach dem Telefon und wählte die Nummer der Kriminalpolizei in Västermanland.
»Hasse Rollén«, meldete sich ein Mann nach nur wenigen Sekunden.
Thomas stellte sich vor und beschrieb kurz die Situation. Er nannte Rollén den Namen von Sven Erneskog und fragte, ob es im System der Länderpolizei in Västermanland weitere Informationen über Erneskog gab.
»Moment, ich seh mal nach«, sagte Rollén.
Thomas wartete mit dem Telefon am Ohr.
Nach einigen Minuten war Rollén wieder dran.
»Der Mann ist tot«, sagte er.
»Bist du sicher?«
»Ja.«
»Wann ist er gestorben?«
Ein paar hörbare Tastatureingaben später meldete Rolléns Stimme sich wieder.
»Vor anderthalb Wochen.«
»Könnte ich das ein bisschen genauer haben?«
»Am sechzehnten September.«
Thomas atmete schneller.
»Wie ist er gestorben?«
»Moment …«, sagte Rollén. »Er wurde tot in seiner Wohnung aufgefunden.«
»Kann man mehr über die Umstände erfahren?«
»Da musst du mit der zuständigen Ermittlerin reden, Kriminalkommissarin Maria Mörk.«
»Hast du ihre Telefonnummer?«
Thomas erhielt die Nummer, bedankte sich und beendete das Gespräch. Nachdenklich saß er mit dem Hörer in der Hand da. Eine weitere Person auf dem Foto war tot. Noch dazu am selben Wochenende gestorben wie Marcus Nielsen.
Das konnte unmöglich Zufall sein.
Er wählte die Nummer von Maria Mörk, aber es nahm niemand ab. Es war fast acht Uhr abends, wahrscheinlich hatte sie schon Feierabend gemacht.
Thomas stand auf und gähnte herzhaft. Er war seit über zwölf Stunden im Dienst. Kein Wunder, dass er sich müde fühlte.
Das Telefonat mit Kriminalkommissarin Mörk musste bis morgen warten.
Bevor er nach Hause ging, legte er
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