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Moerderische Schaerennaechte

Moerderische Schaerennaechte

Titel: Moerderische Schaerennaechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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Augen waren weit aufgerissen, in seinem Blick lag Panik.
    Die Eisdecke um uns herum knackte.
    Plötzlich schien er das Gleichgewicht zu verlieren. Er schwankte und schnappte nach Luft. Ich bewegte mich auf ihn zu; falls er stürzte, musste ich versuchen, ihn hochzuziehen, obwohl ich wusste, dass ich es nicht rechtzeitig schaffen würde.
    Aus den Augenwinkeln sah ich den Uffz. Er stand seelenruhig da und verzog keine Miene.
    Andersson ruderte mit den Armen, um die Balance wiederzufinden, es sah nicht danach aus, dass er es schaffen würde. Aber dann streckte er die Arme aus, knickte mit einem Bein etwas ein, und irgendwie schaffte er es, auf eine andere Scholle zu springen, und auf noch eine und noch eine, und plötzlich war er neben mir.
    Erschöpft sank er zu Boden. Sein schweres Atmen war alles, was in der Nacht zu hören war.
    Tiefe, keuchende Atemzüge.
    Der Schweiß auf der Stirn glänzte, als der Lichtstrahl des Leuchtturms wieder vorbeiglitt.
    Ich streckte ihm die Hand hin, um ihm auf die Beine zu helfen.
    »Komm, wir müssen weiter. Sonst verlieren wir die anderen.«
    Der Uffz hatte dem Rest der Gruppe schon zugewinkt, dass sie weitermarschieren sollten. Kihlberg stand noch am Waldrand und drehte sich nach uns um.
    »Ich komme«, murmelte Andersson. »Ich komme.«
    Dann bückte er sich und kotzte auf seine Stiefel.

Freitag (zweite Woche)
    Kapitel 30
    Die Morgenbesprechung hatte schon angefangen, als Thomas den Raum betrat. Er hatte den Bericht des SKL, des Staatlichen Kriminaltechnischen Labors, in der Hand.
    »Entschuldigung«, sagte er und hielt den Bericht hoch. »Der Drucker wollte nicht.«
    »Was ist das?«, fragte der Alte.
    »Das Ergebnis der SKL-Analyse des Stricks, mit dem Marcus Nielsen sich erhängt hat. Die müssen da eine Nachteule haben, die Mail kam nämlich gegen Mitternacht.«
    Er hatte die Aufmerksamkeit der Gruppe geweckt.
    »Erzähl schon«, sagte Margit ungeduldig.
    Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Das Schlüsselbein ihres mageren Körpers wurde im Ausschnitt des Pullovers sichtbar.
    »Sie haben Fasern an dem Seil gefunden, die zu keinem Kleidungsstück passen, das Marcus anhatte«, sagte Thomas und blickte in die Runde. »Und fremde DNA.«
    »Was heißt das?«, fragte Erik Blom und knipste mit seinem Kugelschreiber.
    »Dass wir einen möglichen Täter anhand der DNA identifizieren können«, erwiderte Thomas.
    »Oder einen Ladengehilfen, der Seile verkauft«, sagte der Alte trocken.
    Natürlich hatte er recht, das sah Thomas auch so. Die DNA an sich spielte in diesem Stadium der Ermittlungen noch keine große Rolle. Aber sie würde am Ende das Indiz sein, das den Täter zweifelsfrei mit Marcus Nielsens Tod verknüpfte. Sie konnte der ausschlaggebende Faktor sein, der dem Staatsanwalt die Möglichkeit gab, jemanden wegen Mordes anzuklagen.
    Wenn es denn ein Mord war und kein Selbstmord.
    »Besser als nichts«, sagte Margit. »Das ging schneller als sonst. Wie lange dauert es, den Abgleich mit dem DNA-Register zu machen?«
    »Das kann sich hinziehen«, sagte Erik.
    Thomas nickte.
    »Sofern wir keinen Verdächtigen haben, mit dessen DNA wir die Probe abgleichen können«, sagte Margit.
    »Das ist nicht anders als bei Fingerabdrücken«, ergänzte der Alte missmutig. »Das Ergebnis vom SKL hilft uns nur weiter, wenn wir es mit einem Täter zu tun haben, der schon in der Datenbank ist.« Er kratzte sich im Nacken. »Aber es ist immerhin ein Anfang«, sagte er in versöhnlicherem Ton.
    Er wandte sich Kalle Lidwall zu, der bisher noch kein Wort gesagt hatte. Lidwall sah aus, als sei er mit den Gedanken ganz woanders gewesen, aber er riss sich zusammen, als er merkte, dass der Alte ihn ansah.
    Kalle Lidwall war der Jüngste im Team, doch wenn es drauf ankam, war er derjenige, der mit dem Computer zaubern konnte.
    »Kalle, den Teil übernimmst du.«
    »Okay.«
    Kalle griff nach seinem Stift und schrieb ein paar Zeilen in sein Notizbuch. Thomas bemerkte, dass es keine der üblichen Kladden aus dem Materiallager war. Es sah vielmehr aus wie ein altmodisches gebundenes Buch mit einem Einband aus Goldleder. Thomas wusste, dass man diese Sorte in angesagten Buchläden kaufen konnte, Pernilla hatte sich auch so eins besorgt.
    Es amüsierte ihn, dass der sonst so anspruchslose Kollege plötzlich Sinn für Ästhetik zeigte.
    »Was ist mit den Telefonen?«, fuhr der Alte fort. »Habt ihr da was gefunden?«
    Kalle blätterte ein paar Seiten in dem teuren

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