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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Leben zu retten, als sie getötet wurde. Was wahrscheinlich irgendjemand ebenfalls als heldenhaft bezeichnet hat. Nur dass nichts Heldenhaftes an den Taten damals war. Mord bleibt Mord, das kriegt man nie mehr aus dem Kopf.«
    » Haben Sie ihre Leiche identifiziert?«
    » Ich will nicht mehr darüber sprechen und verbiete Ihnen , Thereses Namen auch nur noch einmal in den Mund zu nehmen.«
    » Liegen Sie im Sterben, Mr Pella?«
    » Irgendwann sterben wir alle.« Abermals verzog er seinen Mund zu einem Grinsen. » Nur steht einigen von uns das Ende unmittelbarer zuvor als anderen.«
    » Woran sterben Sie?«
    » An einem Tumor. Ich habe ihn zehn Jahre lang bekämpft, und jetzt sagen sie, dass mich das Ding besiegen wird. Aber das werden wir ja sehen.«
    » Haben Sie etwas dagegen, dass meine Partnerin und ich uns ein bisschen bei Ihnen umsehen?«
    » Sie wollen mein Haus durchsuchen?« Er richtete sich noch ein bisschen weiter auf. » Das hier ist nicht mehr die Zeit der Innerstädtischen Revolten, während der Sie machen konnten, was Sie wollten. Und das hier sind immer noch die verdammten Vereinigten Staaten von Amerika. Wenn Sie mein Haus durchsuchen wollen, holen Sie sich gefälligst einen richterlichen Beschluss. Und jetzt verschwinden Sie.«
    Eve stand auf dem Bürgersteig, stemmte die Hände in die Hüften und studierte Pellas Haus. Sie sah, dass sich die Vorhänge im Schlafzimmer bewegten. Er sah ihnen also hinterher.
    » Zäher Hurensohn«, bemerkte sie.
    » Ja, aber ist er zäh genug?«
    » Davon gehe ich sicher aus. Wenn er töten wollte, würde er das tun. Immerhin war er einmal ein Bräutigam, dessen große Liebe viel zu früh gestorben ist. Weshalb also sollten diese anderen jungen Frauen glücklich weiterleben, nachdem er selber seine Frau verloren hat? Er war Soldat während der Innerstädtischen Revolten. Weiß, wie man tötet, hegt einen enormen Zorn, kann sich aber durchaus beherrschen, wenn er will.«
    » Das Krankenzimmer und die Maske«, überlegte ihre Partnerin. » Vielleicht hat er das alles nur gespielt.«
    » Vielleicht, aber er müsste wissen, dass das leicht zu überprüfen ist. Und wenn er wirklich im Sterben liegt, macht ihn das umso verdächtiger. Wobei uns mit den wenigen Beweisen, die wir bisher haben, kein Richter der Welt einen Durchsuchungsbeschluss für die Bude eines sterbenden, ans Bett gefesselten alten Mannes ausstellen wird.«
    » Feeney, hast du mitgehört?«
    » Jedes einzelne Wort.«
    » Schick zwei uniformierte Beamte zu dem Haus. Sie sollen es beobachten. Ich glaube nicht, dass Pella selbst der Täter ist, aber irgendetwas stimmt nicht mit dem Kerl. Er weiß irgendwas, und das Phantombild hat ihm ganz eindeutig irgendwas gesagt.«
    » Okay.«
    » Hat das Team, das uns beschattet, irgendeinen Verfolger ausgemacht?«
    » Nein.«
    » Ich auch nicht. Ich werde Peabody zuhause absetzen und dann ebenfalls heimfahren. Dallas, out.«
    » Ich darf wirklich schon nach Hause?«, fragte Peabody begeistert.
    » Um dort nach Informationen über Pellas tote Ehefrau zu suchen, ja. Jede Einzelheit ist wichtig, tragen Sie also alles zusammen, was sich finden lässt. Wir kriegen sicher die Erlaubnis, uns auch Pellas Krankenakte anzusehen. Und gucken Sie sich auch diesen Dobbins noch einmal genauer an.«
    » Dann ist also heute Abend wieder keine Zeit, um mich ordentlich flachlegen zu lassen«, seufzte ihre Partnerin.
    Eve ignorierte diesen Satz. » Ich werde mich ein bisschen mit dem unerreichbaren Hugh Klok beschäftigen. Der Typ handelt mit Antiquitäten, das heißt, er ist häufig unterwegs. Wollen wir doch mal sehen, ob einer dieser Männer gerne in die Oper geht. Roarke kann sich die Häuser ein bisschen genauer ansehen. Vielleicht haben sie ja irgendetwas zu bedeuten. Auf alle Fälle will ich Grundrisse von allen drei Gebäuden. Schließlich weiß man nie…«
    In der Hoffnung, einen anderen Wagen zu entdecken, der sich möglichst unauffällig an sie hängte, fuhr sie los. Doch alles, was sie sah, waren die überfüllten Straßen und die zahllosen Gefährte, die im Schneckentempo durch die Gegend krochen und von denen der frisch gefallene Schnee bereits in grauen Matsch verwandelt worden war.

17
    » Ziel erreicht«, erklärte Eve, während sich das Tor des Grundstücks hinter ihrem Wagen schloss. » Augen und Ohren aus.«
    Hier gab es keinen grauen Schneematsch, dachte sie. Hier dehnte sich die jungfräuliche, weiße Pracht wie ein schwerer, nasser Pelz über dem Rasen und den

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