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Mörderische Tage

Mörderische Tage

Titel: Mörderische Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Mund drang kein Laut. Der Mann packte Durant unter den Armen und schleifte sie zu seinem Wagen, setzte sie auf den Beifahrersitz, rannte um das Fahrzeug herum, startete den Motor und fuhr los. Und wie immer war da niemand, der ihn beobachtet hatte (vielleicht hatte ihn auch jemand beobachtet, und wenn, so störte es ihn nicht, da er aus Erfahrung wusste, dass die Menschen selbst in Ausnahmesituationen eher weg- denn hinsahen), auf der anderen Straßenseite ging ein junges Pärchen Arm in Arm, doch sie waren so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie für nichts anderes Augen hatten.
    »Na, geht's dir gut?«, fragte er, den Blick stur geradeaus gerichtet, wohl wissend, dass Durant nicht antworten würde, weil das Mittel, das er ihr gespritzt hatte, noch mehrere Stunden wirken würde.
    Sie hörte, wie er mit ihr sprach, und wollte antworten, schaffte es aber nicht einmal, den Kopf in seine Richtung zu drehen. Sie fuhren aus Sachsenhausen heraus, durch Oberrad und schließlich vom Kaiserleikreisel auf die Autobahn Richtung Bad Homburger Kreuz, von dort zum Nordwestkreuz, wo sie auf die A66 Richtung Wiesbaden abbogen. Nach einer guten halben Stunde hatte er das Ziel erreicht. Nur das Licht der Scheinwerfer durchdrang die Schwärze der Nacht, dazu hatte es wieder angefangen zu regnen.
    Der Ort lag zwischen Frankfurt, Main-Taunus-Kreis und Hochtaunuskreis. Eine Gegend, die als eher beschaulich und ruhig galt, allmählich jedoch aus ihrem Dornröschenschlaf erwachte, was nicht zuletzt daran lag, dass die Wohngebiete sich immer weiter ausdehnten und internationale Unternehmen zunehmend nach Standorten im Speckgürtel rund um Frankfurt Ausschau hielten. Aber es würden noch einige Jahre ins Land gehen, bis auch hier Wohn- und Industriegebiete die Natur verdrängt hatten.
    Doch daran dachte er nicht, als er den Range Rover rückwärts bis zum Gebüsch durch die Brennnesseln lenkte. Wie immer war er allein auf weiter Flur, lediglich in der Ferne waren die Lichter einiger Häuser auszumachen. Seine Gedanken aber waren allein bei seiner stummen Fracht, die mittlerweile eingeschlafen war.
    Wie schon die anderen Opfer zuvor zog er auch sie nackt aus und legte sie auf die Pritsche in der für sie vorgesehenen Zelle. Doch bevor er ging, fesselte er sie an den Händen und Füßen mit speziellen Kabelbindern, die von der Polizei benutzt wurden und nicht gelöst werden konnten, wie viel Kraft man auch aufwendete.
    Eine Zeitlang betrachtete er die Schlafende, lächelte und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Jetzt gehörst du mir, liebe Julia, ganz allein mir. Wird wohl nichts mit Urlaub, nie wieder wirst du irgendwohin fahren. Ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis sie dich vermissen.
     
    Er setzte sich auf die Kante der Pritsche und strich mit seiner Hand über ihre Beine, griff zwischen die Oberschenkel, fasste ihre Brüste an und ließ einen Finger über ihren Mund gleiten. Ihr Atem ging ruhig und gleichmäßig, der Puls war langsam, aber kräftig. Er ließ das Licht an, sie sollte sofort nach dem Aufwachen erkennen, dass es für sie kein Entrinnen gab. Sie würde wie all die andern schreien und gegen die Tür trommeln, bis ihre zusammengebundenen Hände schmerzten. Und wie er sie einschätzte, würde sie mit dem Klopfen erst aufhören, wenn ihre Hände bluteten.
    Bevor er ging, warf er noch einen Blick in Franziska Uhligs Zelle. Sie lag auf der Pritsche, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, die Augen geschlossen.
    »Franziska, bist du etwa schon fertig mit dem Schreiben?«, fragte er und trat näher.
    »Nein«, antwortete sie, ohne die Augen zu öffnen, »aber ich muss mich für einen Moment ausruhen.«
    »In Ordnung. Aber denk daran, je eher du fertig wirst, desto schneller kommst du hier raus.«
    »Wie?«, fragte sie, ohne sich zu rühren.
    »Was wie?«
    »Wie komme ich hier raus? So wie die beiden Mädchen?«, fragte sie, ohne auch nur eine Spur von Angst zu zeigen.
    »Nein, ich habe versprochen, dich lebend zu entlassen, lebend und unversehrt. Und dieses Versprechen werde ich halten. Nun liegt es an dir, wie schnell ich es in die Tat umsetze. Also, mach dich wieder an die Arbeit, denn du interessierst mich nicht, sondern das, was du zu Papier gebracht hast. Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?«
    »Sicher, Professor«, antwortete sie lapidar und erhob sich von ihrer Pritsche. »Lust auf einen Fick?«
    »Wie bitte?«, fragte er mit zusammengekniffenen Augen, was sie jedoch nicht sehen konnte, da sein

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