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Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Titel: Mörderische Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Körting
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Anführer.
    „Nein nein ...!“
    Wie hieß doch gleich das Codewort, das jeden Zweifel wegblasen und jeden zur Mitarbeit bewegen sollte? Keppler konnte si ch einfach nicht mehr erinnern. Er war wie gelähmt. Warum hatte er Doktor Hong bloß nicht besser zugehört? Sein Kopf war bis auf die kleine Sprengkapsel völlig leer gefegt. Das Wort hatte mit irgendeinem Brett- oder Kartenspiel zu tun, glaubte er. Die Bewaffneten wurden ungeduldig. Keppler versuchte es noch einmal.
    „Äh … sagt eu ch Mau-Mau irgendwas?“, fragte er. Die Kerle schüttelten die Köpfe und entsicherten ihre Waffen. Keppler hob drohend die rechte Hand,
    „Ma cht bloß keinen Fehler, sonst seid ihr so was von gefickt! Holt sofort euren Boss, diesen Schläfer hierher!“
    „Sag mir einen Grund, den Chef zu holen!“, zis chte einer der Asiaten.
    „Der Grund heißt … Mah-Jong!“
    Ja, das war es doch, oder?
    „Was hast du gesagt?“
    „Mah-Jong!“, wiederholte Keppler jetzt energischer das Codewort. Er war sicher, endlich richtig zu liegen. Doch die Kerle schienen völlig unbeeindruckt.
    Jetzt kam der Boss aus dem Hinterzimmer dazu, nur mit Feinrippunterhose und einer Pistole. Der Lärm hatte ihn bei seiner Lieblingsserie Baywatch gestört.
    „Was macht der Kerl in meinem Kühlschrank?“, fragte er verärgert.
    „I ch glaube, Mah-Jong spielen. Der ist irgendwie irre!“, nahm einer der Asiaten an. Der Schläfer zuckte zusammen, jetzt war es soweit, verdammter Mist.
    „Holt sofort eine De cke! Und dann lasst uns alleine!“, fuhr er seine Leute an.
    A chselzuckend verschwanden diese, einer kam kurz mit einer Wolldecke zurück und empfahl sich artig wieder. Der Chef des Ecstasy-Ringes führte Keppler durch das sogenannte Versandzentrum in der Maschinenhalle, vorbei an den halb nackten Frauen auf sein mit Glaselementen abgetrenntes Hinterzimmer zu.
    „Sie sollten was gegen die Wasserflecken an der Decke machen!“, bemerkte Keppler, „Aber ansonsten ein echt schöner Laden!“
    „Von irgendwas muss man ja leben!“, entgegnete der Schläfer entschuldigend.
    „Ich bin der Letzte, vor dem Sie sich rechtfertigen müssen!“, sagte Keppler,
    „Gute Idee mit den nackten Titten. Da können die fast nichts rausschmuggeln!“
    „Das ist nicht der Grund! Die dürfen überhaupt nicht raus. Ich finde nur, oben ohne zu arbeiten, ist besser für das Betriebsklima! So was wie ` Casual Friday`!“
    Der S chläfer hatte sich die Idee aus einem Management-Führer abgeschaut.
    „Der Fortschritt lässt sich wirklich nicht aufhalten!“, dachte Keppler. Im Hinterzimmer s chloss der Schläfer die Glastür, ließ die Rollos herunter und sich selbst seufzend in einen Sessel fallen.
    „Ich da chte nicht, dass man mich nach all den Jahren doch einmal wecken würde. Ich hätte lieber weiter geschlafen!“
    „Und i ch erst!“
    „Dieses Leben war ja au ch zu schön!“, jammerte der Chinese.
    „Meins nicht!“, sagte Keppler und zog das zusammengefaltete Flugblatt aus seiner Hose, „Ich muss heute Na chmittag an diesem Baumarkt sein!“
    „Wen sollen Sie töten?“, verstand der Schläfer.
    „Einen Abgeordneten, der bei der Eröffnung des Ladens dabei ist. Er wird wahrscheinlich bewacht!“
    Der S chläfer griff in einen Schrank und legte ein paar Kleidungsstücke vor Keppler auf den Tisch, „Gut, Sie brauchen unauffällige Kleidung!“
    „ Das verstehe ich. Aber die Sachen hier …?“
    Vor Keppler lagen Sandalen, Tennissocken, eine kurze Hose, eine Tru cker-Kappe und ein Hardrock-Café-T-Shirt. Der Schläfer nickte aufmunternd.
    „Sie müssen aussehen wie ein Idiot. I ch meine, wer würde sonst zu einer Baumarkt-Eröffnung gehen?“
    Das leu chtete auch dem Attentäter ein. Widerwillig schlüpfte Keppler in das Touristen-Outfit, während der Chinese aus den Tiefen seiner Schreibtisch-Schublade einen Fotoapparat zog. Allerdings kein handelsübliches Modell.
    „Wenn Sie auf den Blitz drü cken, donnert es. Neun Millimeter-Projektil, explodiert beim Aufprall!“
    Keppler müsste allerdings sehr nah an sein Ziel herankommen, denn die Waffe war nur auf eine Distanz von weniger als drei Metern wirklich treffsicher. Der Schläfer machte dem Attentäter deshalb auch keine Illusionen.
    „Sie werden bei der Flucht ein Wunder brauchen!“
    Keppler zitterte. Einer würde sterben, der zukünftige Präsident oder er. Vielleicht sogar beide, wenn er na ch dem Schuss nicht schnell genug wegkäme.
    „Was haben Sie sonst no ch für mich?“, fragte

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