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Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Titel: Mörderische Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Körting
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bei dem Gedanken an die Sauerei schon wieder übel. Doch er musste es jetzt tun. Für eine bessere Zukunft für sich selbst. An sein Heimatland dachte er dabei keine Sekunde lang. Es würde schon über den Tod des Abgeordneten hinwegkommen. Keppler dachte bloß an den verkrüppelten Doktor Hong und an die kleine Sprengladung, die ihn beide mit dem Tod bedrohten, sollte er die Mission nicht erfüllen. Der Attentäter nahm all seinen Mut zusammen und ging auf den Baumarkt zu, vor dem sich inzwischen weitere Schnäppchenjäger eingefunden hatten, billiger kam man so schnell nicht wieder an einen Zentner Katzenstreu. Doch nach Sonderangeboten stand Keppler nicht der Sinn. Er dachte nur an den Mord.
    „Ein einziger S chuss und ich bin endlich frei!“
    Er wollte dabei die Augen s chließen. So müsste er nicht zusehen, wie der Schädel des Präsidenten explodierte. Wie Kepplers eigener, wenn er es nicht tat.
    „Sobald Sie den Rü ckstoß spüren, drehen Sie sich um und rennen zum Wagen. Dann überleben Sie mit etwas Glück!“, wiederholte er Hongs Direktiven. Keppler atmete noch einmal tief durch und lief los.
     
     
                                                                            

Der Abgeordnete traf ein, jedoch ni cht in einer Limousine, sondern in einem schicken schwarzen Hubschrauber, der auf dem Dach des Baumarktes landete.
    „Nirgendwo stand, dass Eri ckson damals mit dem Auto gekommen ist!“, hatte Jackson durch das Studium alter Pressemitteilungen herausgefunden. Dank dieses Tricks gab es für den Killer keine Möglichkeit, einen Schuss im Freien abzugeben. Der Attentäter musste ins Gebäude hinein und somit in sein eigenes Verderben rennen. Während der Rede, die der Abgeordnete als extrem wichtig bezeichnet hatte, würde eine ganze Kette groß gewachsener Personenschützer als Zuschauer getarnt im Halbkreis dicht vor ihm stehen und die Schusslinie blockieren. Oben auf jeder Regalreihe bezogen außerdem Scharfschützen Position, die in permanenter Funkverbindung zu Jackson standen. Sie hatten die Erlaubnis, beim kleinsten Verdacht zu feuern. Dann betrat der Abgeordnete Erickson die Bühne, die lediglich aus zusammengeschobenen Paletten bestand. Die Schaulustigen jubelten ihm zu, er musste schließlich ein hohes Tier sein, wenn er mit einem Hubschrauber unterwegs war! Also wurde applaudiert wie in einer Talkshow. Der Politiker lächelte kumpelhaft und holte Luft.
    „I ch begrüße Sie ganz herzlich! Ein solcher Baumarkt erfüllt eine wichtige Funktion. Er ermöglicht uns, immer weiter an einer noch schöneren Nation zu bauen! Mit Ziegeln, Mörtel und Rollrasen! Viel Spaß an diesem schönen Ort!“
    Damit war die Anspra che auch schon beendet und die Menge tobte. Nicht zuletzt, weil Helfer des Abgeordneten jedem einen Aufkleber und zusätzliche Getränke-Bons schenkten. So sicherte man sich Wählerstimmen.
    „Das war jetzt also die wi chtige Rede?“, fragte sich Jackson irritiert. Einen solchen Kurzauftritt hätten sie wirklich streichen können. Der ebenso picklige wie bebrillte Referent des Abgeordneten schüttelte energisch den Kopf,
    „Die Rede war perfekt! Die Aufmerksamkeitsspanne des Durchschnittsbürgers liegt bei fünfzehn Sekunden. Jedes weitere Wort hinterlässt bloß den Eindru ck von Langeweile!“
    Ja ckson lachte schweigend in sich hinein. Doch für ihn waren ohnehin bloß zwei Dinge wichtig: Sein Präsident war noch am Leben und seine Falle konnte zuschnappen. Denn jetzt verschwand der Abgeordnete in einem Nebenraum und der Geschäftsführer des Baumarktes betrat die provisorische Bühne.
    „Vielen Dank an den Abgeordneten Eri ckson. Der wird es noch weit bringen!
    Sie haben glei ch die Möglichkeit, im Gartencenter Fotos mit ihm zu machen! Und jetzt willkommen zu unserer Party. Eine begrenzte Menge Freibier finden Sie am Ende des Rundkurses durch unsere fantastischen Eröffnungsangebote!“
    In der Gartenabteilung sollte der Killer den Tod finden, direkt neben dem Regal mit dem Kunstdünger. Jeder Besu cher, der auf ein Bild mit dem Abgeordneten aus war, musste durch einen versteckten Metalldetektor, der in den Türrahmen eingebaut war und ein stummes Alarmsignal an die Sicherheitskräfte sendete. Dann könnten die sich unauffällig auf potenzielle Attentäter konzentrieren, ohne sie dadurch zu warnen. Wer einmal drinnen war, kam nicht mehr heraus und musste sich abtasten und von einem Sprengstoffspürhund

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