Mörderische Vergangenheit (German Edition)
nicht. Da jeder metallische Gegenstand, den Jackson mitführte, den Energieaufwand für den Zeitsprung erheblich vergrößerte, musste er sich seine Waffen in der Vergangenheit besorgen. Und ein Team zusammenstellen, um den Attentäter in eine tödliche Falle zu locken. Er steckte ein Foto des Präsidenten aus der Zeit des Einsatzes in einen Plastikbeutel, dazu einen zehn Jahre alten Ausweis eines hochrangigen Geheimdienstagenten, der Jacksons Namen und sein Bild trug. Die Behörden vor Ort würden ihm alles zur Verfügung stellen, was er benötigte.
„Der Killer wird mit Si cherheit versuchen, den Präsidenten auf dieser Veranstaltung zu ermorden. Nur da kann er ohne Probleme an ihn rankommen! Das musst du verhindern, sonst sind wir alle erledigt!“, bläute Peters dem Kameraden ein und gab ihm einen Überblick der Programmpunkte im Baumarkt sowie einen Grundriss des Gebäudes mit. Jackson reichte ihm die Hand.
„Du kannst di ch auf mich verlassen. Der Präsident wird nicht mal einen Kratzer abbekommen!“
„Kann sein, dass der Killer bei dem Ans chlag von einigen Schläfern unterstützt wird. Also sei doppelt vorsichtig!“
Doch vermutlich handelte der Attentäter allein, damit die lokale Zelle bei einem Reinfall ni cht aufflog.
„Re chne mit einem perfekt ausgebildeten chinesischen Elitesoldaten. Oder mit einem ziemlichen Wrack aus dem Westen!“
„Ehrli ch gesagt wäre mir das Wrack lieber!“, gab Jackson zu.
Peters lächelte, er konnte absolut nicht nachvollziehen, weshalb si ch die Asiaten so viel Mühe gemacht hatten, diesen Keppler zu entführen. Aber das interessierte ihn auch nicht weiter. Egal, wen die Feinde zu welchem Punkt in der Vergangenheit schickten, Peters und seine Männer würden ihn ausschalten!
Nach Gründen fragte ein guter Soldat eben ni cht. Jackson nickte dem Major zu, während er auf den Sitz der Apparatur geschnallt wurde und die Maschine anlief. Dann startete ein Wissenschaftler das Programm und Jacksons Konturen lösten sich auf.
„Unglaublich!“, fand der Quantenphysiker. Er konnte nicht fassen, dass die erste technische Erfindung, die der Westen zur Abwechslung mal von den Asiaten stahl, ausgerechnet eine Zeitmaschine war.
„I ch dachte, die entwickeln erstmal einen eigenen Toaster oder so was!?“, grummelte er.
Peters war nervös, er nagte auf drei Kaugummis glei chzeitig herum und starrte noch auf den Monitor, als Jacksons Bild schon lange verschwunden war. Doch er wusste, dass sein Freund nicht versagen würde. Es ging hier um den Fortbestand ihrer Heimat. Und sie hatten schon aus sehr viel schlechteren Gründen getötet.
Die Mas chine gab ohrenbetäubenden Lärm von sich, während sie hochfuhr. Die Raumakustik der Kühlkammer verstärkte das Dröhnen noch zusätzlich, bis auf ein paar Flachbildmonitore an einem blinkenden Schaltpult und einen hölzernen Schreibtisch mit rostigem Schubladenelement war der etwa dreißig Quadratmeter große Raum mit den cremefarbenen Fliesen nahezu leer. Zumindest sobald die kugelförmige Maschine im Strom der Zeit verschwunden wäre. Doktor Hong und ein Mitarbeiter werteten noch die Daten einer letzten Simulation aus, Keppler saß bereits in der silbrigen Kapsel, die mit chinesischen Glückssymbolen verziert war, und holte tief Luft. Noch stand die metallene Einstiegsluke offen, noch konnte er wenigstens hinaussehen. Doch in wenigen Sekunden sollte seine Reise beginnen.
„Könnte ein kurzes Vergnügen werden!“, fürchtete er und holte noch einmal tief Luft. Dann streckte er Doktor Hong seine Metallfesseln entgegen. Der nahm sie ihm ab und s chob Kepplers Hände dafür durch zwei Plastikschlaufen, die seine Arme neben der Sitzschale aus rotem Kunststoff fixierten.
„Wäre ja dumm, wenn sie auf dem Weg irgendwo rausfallen!“, s cherzte der Chinese. Tatsächlich ging es bloß darum, dass Keppler sich nicht aus Versehen selbst ausknocken würde, denn die Maschine schüttelte ihre Passagiere ziemlich heftig durch, wenn sie in die Vergangenheit reiste.
„I ch wünschen Ihnen viel Glück!“, sagte Doktor Hong noch, Keppler würde es brauchen. Selbst die Druckanzüge, die seine Überlebenswahrscheinlichkeit um ein paar Prozente erhöhen konnten, waren mit dem zweiten Hubschrauber über der Anlage zerfetzt worden. Ein weiterer bunter Overall musste reichen. Straßenkleidung führte Keppler in einer Plastiktüte mit. Während sich die Luke surrend senkte und automatisch verriegelte, blickte der
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