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Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Titel: Mörderische Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Körting
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beschnüffeln lassen. Denn womöglich arbeiteten die Asiaten auch schon mit Selbstmordattentätern. Der Killer würde ihnen bei all diesen Vorkehrungen ganz bestimmt nicht entkommen.
    „Der kann schon mal sein Testament machen!“, raunte Ja ckson.
    No ch durfte niemand hinein. Der Abgeordnete Erickson schritt auf eine künstliche Wiese zu, die bereits für Fotos ausgeleuchtet war. Dann fuhr er erschrocken zusammen, denn dort stand schon ein Mann, der ihm bis aufs Haar glich. Die gleiche schmächtige Statur, die gleichen stechend blauen Augen.
    „Wer ist das denn?“, fragte der zukünftige Präsident den Agenten.
    „Ihr Double. Für die Fotos!“, antwortete Jackson.
    „Gute Idee. Den könnte i ch auch für Zuhause brauchen!“, scherzte der Abgeordnete. Dann wurde er von Agenten zum Hubschrauber auf dem streng abgeschirmten Dach gebracht. Jackson lächelte zufrieden, sein Präsident war in Sicherheit. Während der abhob, wurden die Hobbyfotografen hereingelassen. Der Andrang hielt sich in Grenzen, doch Jackson war sicher: Der Killer musste unter den Gästen sein. Notfalls würde der Doppelgänger geopfert, um den Attentäter zu enttarnen. Das Blitzlichtgewitter begann und das Double lachte aufgesetzt, winkte und küsste Kinder wie ein echter Politiker. Bislang hatte der Metall-Detektor nicht angeschlagen, ebenso wenig der Spürhund. Noch hatten auch die Agenten beim Abtasten keine Waffen gefunden. Der Kerl konnte kaum einen Rückzieher gemacht haben, denn die Ausgänge waren blockiert und selbst dort würde jeder Besucher nochmals durchsucht. Doch auch an diesem Kontrollposten herrschte bis jetzt gähnende Leere, denn niemand hatte vor, den Markt zu verlassen, ehe das Freibier ausging. Der Killer musste also hier sein, wenn er den Abgeordneten Erickson töten wollte.
    „Aber wo bist du dann, verdammter Penner? Zeig di ch endlich!“, schimpfte Jackson. Er hielt gleichzeitig sämtliche Überwachungs-Monitore im Auge, er sah zwar einige Japaner und Thais, doch keinen einzigen Chinesen. Einige Menschen erkannten da tatsächlich Unterschiede.
    „Kein Sprengstoff, kein Messer, keine Pistole? Was soll das?“
    Jackson war verwirrt. Dann aber fiel sein Blick auf einen jungen, europäisch wirkenden Touristen mit einer Kamera um den Hals.
    „Das könnte dieser Keppler sein!“, wurde ihm klar. Der Mann hatte si ch brav angestellt und stand bloß noch drei Meter entfernt von Ericksons Double.
    Der Tourist nahm seinen Fotoapparat ho ch und visierte sein Motiv an.
    „Es ist die Kamera!“, verstand Ja ckson. Das musste die Mordwaffe sein.
    „S chnappt ihn euch!“, brüllte er in sein Mikrofon. Die Agenten stürmten los …
     
     
     

Die Personenschützer warfen den Touristen auf den Kunstrasen, schlugen auf ihn ein und legten ihm Handschellen an. Nur mit Mühe konnte ein übereifriger Agent davon abgehalten werden, den Mann am Boden zu töten. Aus Frust zertrat er bloß dessen Kamera.
    „Wir haben ihn!“, rief einer in sein Funkgerät, während die übrigen Hobbyfotografen Bilder von der Rangelei s chossen, die ihnen viel interessanter erschien als die Posen des Erickson-Doubles. Jackson kam dazu, er trug ein Bild Kepplers bei sich und verglich es mit dem malträtierten Antlitz des Touristen. Doch dem Mann am Boden fehlte nicht bloß mindestens ein Schneidezahn, sondern auch jede Ähnlichkeit mit Keppler.
    „Es tut mir sehr leid!“, bedauerte Ja ckson den Fehlgriff, sie hatten ganz eindeutig den Falschen zusammengeschlagen. Der Tourist erhob sich und humpelte davon, der Manager des Baumarktes eilte hinzu und schenkte ihm eine ganze Rolle Getränke-Bons, um einen peinlichen Prozess zu verhindern.
    „Verriegelt den Ausgang und filzt jeden Einzelnen!“, befahl Jackson.
    „Und nehmt allen die Filme ab!“, ergänzte ein anderer Agent. Bilder von extremer Polizeigewalt in den Zeitungen wären nicht besonders vorteilhaft für die Karriere. Weder für die der Sicherheitskräfte noch für die des Abgeordneten Erickson. Wahrscheinlich würde man dem Touristen etwas anhängen, um schadlos aus der Sache herauszukommen. Oder sich mit ihm vergleichen, je nachdem, was sich bequemer arrangieren ließ. Das ging Jackson nichts an, er spielte jeden seiner Züge noch einmal durch,
    „Was habe ich bloß übersehen?“
    Die Falle war einfach nicht zugeschnappt und der Attentäter wahrscheinlich längst über alle Berge. Jackson schlug seinen Kopf gegen eine Wand. Er hatte aber doch wirklich jede Möglichkeit einkalkuliert. An

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