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Mörderische Verstrickungen

Mörderische Verstrickungen

Titel: Mörderische Verstrickungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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ihnen gut und dass sie schöne Weihnachten gehabt hätten. Gott sei Dank ist er wieder zur Vernunft gekommen, und Lisa und er kommen wieder miteinander klar. Das tun sie doch, oder?
    Bei uns ist alles okay. Gestern Abend haben wir uns »Fargo« ausgeliehen und hatten Popcorn und heiße Schokolade dazu.
    Gibt es irgendetwas Neues? Gib Papa einen Kuss von mir. Tante Schwesterherz ebenfalls. Ich hab euch alle lieb.
    Haley
     
    |74| Etwas Neues? Ich schaltete den Computer aus. Vielleicht würde ich später am Tag Zeit finden, Haley all das, was passiert war, zu erzählen. Bis dahin musste ich mich erst mal anziehen und dann noch mal hoch nach Oneonta fahren. Ich hatte im Krankenhaus nachgefragt, sie würden Luke am Nachmittag entlassen.
    Es war fast zehn Uhr abends gewesen am Vortag, bis wir zu Hause waren. Wir wollten vorher noch mit den Ärzten reden und sicher sein, dass es Luke gut ging. Er hatte nichts gebrochen, so versicherten sie uns, aber eine schlimme Gehirnerschütterung. Sie wollten ihn 24   Stunden zur Überwachung dabehalten.
    Virgil Stuckey hatte es geschafft, sich lange genug von Schwesterherz’ lilafarbenen Stiefeln, die er bewunderte, loszureißen, um Luke ein paar Fragen zu stellen. Ja, Luke hatte Virginia in der Kirche gesehen. Das war alles, an was er sich erinnerte. Sein Kopf schmerzte, und wie komme es, dass er die Augen nicht richtig aufbekäme?
    »Sie haben sich den Kopf angeschlagen«, sagte ihm der Sheriff. »Sie haben einen Verband über der Stirn, und Ihre Augen sind geschwollen.«
    »Warum sollte ich mir den Kopf angeschlagen haben?«
    »Wir glauben, dass Sie gefallen sind.«
    »Oh. Okay.« Luke schloss die Augen und sank wieder in den Schlaf.
    »Ich muss von Ihnen beiden Aussagen aufnehmen«, informierte Sheriff Stuckey Mary Alice und mich. »Wir können das aber während des Abendessens im Joe’s machen.«
    Wir gingen etwa einen Block weit durch feinen, pulverigen Schnee zu Joe’s Familienrestaurant. Meine Aussage, die ich machte, während wir auf unser Abendessen |75| warteten (gebratenes Hähnchen, Kartoffelpüree und grüne Bohnen), bestand darin, dass ich in die Kirche gegangen war, Luke ohnmächtig und blutend vorgefunden hatte und dann versucht hatte, die Blutung zu stillen. Und ja, ich hatte die tote Frau auf der Bank liegen sehen.
    Schwesterherz’ Aussage, die sie über mehreren Stücken Zitronenbaiser-Torte und Kaffee machte, berührte die Wahrheit nur leicht. Sie habe ihr Cape über Luke ausgebreitet, weil sie die Symptome eines Schocks erkannt habe, dann sei sie hinausgelaufen, um den Notruf zu wählen, und sei dann dageblieben, um den Behördenvertretern die Dinge zu erläutern, während ich davongefahren sei. Und keiner von uns habe Virginia gesehen oder sonst irgendein Lebenszeichen von ihr wahrgenommen. Nur das arme tote Mädchen, das so offenkundig dahingeschieden war, dass sie, Mary Alice, es nicht angefasst habe, um am Tatort keine Spuren zu verwischen.
    »Gut überlegt«, sagte Virgil.
    »Reich mir eines von diesen Milchdingern«, sagte ich Schwesterherz. »Oder besser gleich ein paar.«
    Ich wartete, bis sie sie in der Luft hielt. »Wir wussten nicht einmal, dass es eine Schlangensektenkirche war.«
    Kaffeesahne spritzte über den Tisch.
    »Verdammt!« Schwesterherz sprang auf und zog mich am Ärmel. »Entschuldigen Sie uns eine Minute, Virgil.«
    »Was, zum Teufel, meinst du mit Schlangensektenkirche?«, fragte sie mich, kaum dass sie die Toilettentür hinter uns zugezogen hatte. »Wir waren da drinnen mit Schlangen?«
    »Für die war der Behälter vorn. Die Frau im Krankenwagen hat es mir gesagt. Sie sagt, sie würden immer mal dort hochgerufen, wenn jemand gebissen wurde.«
    |76| Schwesterherz sah blass aus. Ich fing an, mich ein wenig schuldig zu fühlen. Sie hatte die Geschichte bezüglich der Rolle, die sie in der Kirche gespielt hatte, abgeändert. Wer wollte schon zugeben, dass er den gesamten Parkplatz vollgekotzt hatte? Speziell gegenüber einem Mann, zu dem man sich offenkundig hingezogen fühlte.
    »Tut mir leid, ich dachte, du wüsstest es«, log ich.
    »Es gibt die größten Klapperschlangen der Welt in den Bergen hier ringsum.« Die Stimme kam aus einer Kabine. Die Toilettenspülung ging, und eine mollige, unglaublich blonde Frau kam heraus und knöpfte sich die Hose zu. Sie drehte das Wasser an und seifte sich die Hände ein. »Es gibt eine Menge Leute, die gern mit ihnen herumspielen. Sie sind nicht so schleimig, wie man denkt.«
    Niemand von uns

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