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Mörderische Verstrickungen

Mörderische Verstrickungen

Titel: Mörderische Verstrickungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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bestand zwar durchaus die Wahrscheinlichkeit, dass er bereits drei Stunden in seinem Lehnstuhl geschlafen hatte, aber das war okay.
    »Wie geht es Luke?«
    »Ziemlich unverändert.« Ich hatte von Oneonta aus angerufen und Fred von Lukes Gehirnerschütterung erzählt. »Sie behalten ihn zur Überwachung da.«
    Fred umarmte mich, die Hände unter meinem Mantel. Er trug seinen Veloursmorgenrock, der nach Waschmittel roch. Ich rieb mein Kinn an ihm und erwog, stehend einzuschlafen.
    »Ich muss ins Bett«, sagte ich. »Ich bin erschossen.«
    Fred folgte mir durch den Flur. »Keine Spur von Virginia?«
    |80| »Nein.« Ich setzte mich auf die Bettkante und kickte meine Schuhe von mir. »Der Kerl, mit dem sie abgehauen ist, hantiert mit Schlangen herum.«
    »Was?«
    »Er ist ein Schlangensektenprediger.« Ich deutete auf die Badezimmertür. »Gib mir bitte mein Nachthemd und meinen Bademantel.«
    »Ich dachte, er sei Anstreicher.«
    »Das ist er auch.« Ich begann, mich zu entblättern.
    »Wie habt ihr das herausgefunden?« Fred hielt mir mein Nachthemd und meinen Flanellbademantel entgegen.
    »Die Frau im Krankenwagen hat mir das erzählt. Und der Sheriff sagt, er sei einer der bekanntesten im nördlichen Alabama.«
    »Was für ein Sheriff?«
    »Virgil Stuckey. Der Sheriff von St. Clair County. In der Kirche lag eine Leiche, und ich denke, Schwesterherz hat sich in ihn vergafft.«
    »Was soll das heißen, eine Leiche?«
    »Die Leiche einer Frau.«
    Ich hatte jetzt mein Nachthemd an.
    »Ich erzähle es dir morgen früh«, sagte ich. Und wahrscheinlich zum ersten Mal in sechzig Jahren ging ich zu Bett, ohne mir vorher das Gesicht gewaschen und die Zähne geputzt zu haben. Dafür lagen meine Kleider auf einem Haufen neben dem Bett. Jetlag ist ein Killer.
    Unnötig zu erwähnen, dass ich Fred am Morgen eine Menge zu erklären hatte. Ich wachte auf, als ich ihn duschen hörte, und fühlte mich erstaunlich ausgeruht. Die Sonne schien, und von dem Schneegestöber am Abend vorher war nichts mehr zu sehen. Ich putzte meine Zähne, |81| kämmte mein Haar und setzte gerade an, arme Ritter zuzubereiten, als er in die Küche trat.
    »Eine Leiche?« Nicht einmal Guten Morgen sagte er.
    Zwei arme Ritter und mehrere Tassen Kaffee später hatte ich ihm die Hauptbestandteile der Geschichte erzählt.
    »Und Virginia und der Prediger waren verschwunden? Ihr Auto stand nicht da?«
    Ich hatte an Virginias Auto gar nicht gedacht. Wahrscheinlich war ich davon ausgegangen, dass sie, da sie diejenige war, die man entführt hatte, im Auto des Entführers davongefahren war. Oder war sie die Entführerin? Jedenfalls würde sie aber natürlich ihr Auto genommen haben und Holden Crawford gefolgt sein. Monk Crawford.
    »Es stand nicht dort«, sagte ich. »Nur sein Malerauto.«
    »Klingt so, als habe sie sich ordentlich in Schwierigkeiten gebracht.«
    »Das kannst du laut sagen«, stimmte ich ihm zu.
    »Du denkst aber nicht, dass diese Leiche die Frau von diesem Crawford sein könnte, oder?«
    »Zu jung. Meine Güte.« Ich sah das rote, zu Boden wallende Haar vor mir.
    »Also, du und Mary Alice, ihr solltet euch nicht da hineinziehen lassen. Haltet euch fern von solchen Leuten!«
    »Da musst du dir keine Sorgen machen. Ich kann nicht mal im Fernsehen Dokumentationssendungen über Schlangen sehen.«
    Er umarmte mich. »Ruf mich an, wenn du mit Luke wieder zurück bist.« Er nahm sich fürs Mittagessen ein kalorienarmes Fertiggericht aus dem Gefrierschrank und ging. Das war der Moment, in dem ich den Computer anschaltete und Haleys launige E-Mail las.
    |82| Das Telefon klingelte, als ich aus der Dusche trat. Ich dachte, es sei Mary Alice, weshalb ich erschrak, als eine männliche Stimme sagte: »Mrs Hollowell? Hier ist Sheriff Stuckey.«
    »Guten Morgen, Sheriff.« Hmmm. Gestern Abend hatte es noch Virgil und Patricia Anne geheißen.
    »Ich rufe Sie an, weil ich Mary Alice nicht stören wollte.«
    »Sie braucht ihren Schönheitsschlaf«, sagte Mrs Hollowell.
    »Das kann ich nicht sehen.«
    Wie macht Schwesterherz das nur mit Männern?
    »Aber, Mrs Hollowell, wir haben etwas erfahren. Das Auto Ihrer Cousine wurde in Pulaski, Tennessee, gefunden.«
    »Virginias Auto?«
    »Richtig. Das von Mrs Nelson. Es ist zwar auf Mr Nelson zugelassen, aber ihre Sachen liegen im Handschuhfach, sodass wir schlussfolgerten, es sei ihres. Können Sie mir sagen, was für ein Modell sie fuhr?«
    »O Gott, nein. Ein Auto ist ein Auto für mich. Ich finde nicht einmal meinen

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