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Mörderische Verstrickungen

Mörderische Verstrickungen

Titel: Mörderische Verstrickungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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sagte etwas.
    »Schönen Abend noch.« Sie trocknete die Hände mit einem Papierhandtuch ab und ging hinaus.
    »Was, zum Teufel, hat Virginia sich gedacht? Jemand, der mit Schlangen hantiert?« Schwesterherz öffnete ihre Handtasche, zog einen Kamm heraus und begann, sich die Haare zu kämmen, wobei sie sich aus verschiedenen Blickwinkeln heraus betrachtete. Sie hatte sie nicht gefärbt, bevor wir nach Warschau gefahren waren, und sie wurden jetzt leicht orangefarben.
    »Vielleicht suchte sie die Aufregung.«
    »Sieht aus, als habe sie die gefunden. Ob Luke das wohl weiß?«
    »Das bezweifle ich.«
    Eine weitere Frau kam in die Toilette. »Wie geht’s?«
    »Gut«, sagten wir wie aus einem Munde.
    »Wir gehen besser zurück«, sagte Schwesterherz. »Er ist nett, nicht wahr?«
    |77| »Verheiratet?«
    »Verwitwet. Seit zwei Jahren.«
    Wir verließen die Toilette und gingen zurück zum Tisch.
    »Abschluss in Annapolis, nach zwanzig Jahren aus der Marine ausgeschieden, seit fünfzehn Jahren Sheriff, drei erwachsene Kinder.«
    Dies alles erfuhr ich auf dem Weg zwischen Toilette und Tisch. Aber wann hatte
sie
es erfahren?
    Virgil Stuckey sprang auf, als wir uns näherten.
    »Tut mir leid«, sagte Mary Alice, während sie auf einen Stuhl glitt. »Ich hatte keine Ahnung, dass es sich um eine Schlangensektenkirche handelte.«
    Virgil lächelte. »Das war mir klar, so wie die Milch durch die Luft flog.«
    Er machte der Bedienung ein Zeichen, sie möge uns noch mehr Kaffee bringen.
    »Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte er Schwesterherz.
    »Patricia Anne hat mich nur erschreckt.«
    Virgil blickte mich böse an. Ich sollte mich schämen, dieses zarte Wesen in lilafarbenen Stiefeln zu erschrecken.
    »Um ehrlich zu sein«, sagte er, »ist das eine der aktivsten Schlangensektenkirchen im nördlichen Alabama. Und Monk Crawford ist einer der bekanntesten Schlangensektenprediger.«
    »Erbarmen.« Schwesterherz fächelte sich mit einer Papierserviette zu und wandte sich an mich. »Ich erinnere mich nicht, dass Virginia Schlangen mag, du?«, um dann an Virgil gerichtet fortzufahren: »Virginia ist Lutheranerin.«
    Wir schwiegen, während die Kellnerin uns Kaffee eingoss.
    |78| »Ihr Sohn gehört dem Repräsentantenhaus an, und sie ist Mitglied im Country Club, stimmt’s, Patricia Anne? Spielt Golf.«
    Ich nickte. »Wissen Sie, wer das tote Mädchen ist?«, fragte ich Virgil.
    »Wir haben eine Idee. Morgen sollten wir es sicher wissen.«
    »Es war roter Lehm an ihren Stiefeln. Der Boden rund um die Kirche ist sandig.«
    »Um Himmels willen, Leute«, sagte Schwesterherz, »lasst uns über was anderes reden. Schlangensekten und Leichen. Lieber Gott. Tanzen Sie gern, Virgil?«
    Virgil gestand ein, wie sehr.
    Schwesterherz grinste mich an.
    Ich stand auf.
    »Wohin gehst du?«, fragte sie mich.
    »Ich will mal sehen, ob ›Unchained Melody‹ in der Jukebox ist.«
    War es nicht, aber »These Boots Are Made for Walkin’«. Ich fand, dass das passte.
     
    Als wir nach Birmingham zurückfuhren, hatte sich der Schnee in feinen Nebel verwandelt. Die Temperatur draußen bewegte sich wahrscheinlich um ein Grad, jedenfalls so dicht am Gefrierpunkt, dass die Feuchtigkeit, die auf die Windschutzschreibe traf, ölig schien.
    Schwesterherz war ungewöhnlich still.
    »Der Sheriff macht einen netten Eindruck«, sagte ich.
    »Hmmm«, lautete ihre Antwort.
    »Glaubst du, Virginia war in der Kirche?«
    »Weiß nicht.«
    Ende der Konversation. Ich schloss die Augen und lauschte |79| Pachelbels Kanon in D-Dur , der im Radio lief. Es war so viel passiert, und ich war so überdreht, dass ich mir nicht vorstellen konnte einzuschlafen. Es passierte aber doch. Tatsächlich war ich gerade in Warschau auf Einkaufstour mit Haley, als das Auto anhielt und Schwesterherz sagte: »Du bist zu Hause, und dein Mund steht offen.«
    Das stimmte allerdings. Ich machte den Mund zu, sagte ihr, ich würde am nächsten Morgen mit ihr reden, und stieg aus dem Auto in einen Vorhang aus Nebel. Fred hatte die Beleuchtung hinten angelassen, und die Küchenveranda sah eisig aus. Typischer Birmingham-Januar, dachte ich. Am einen Tag war es warm, am anderen fror es.
    Fred machte die Hintertür für mich auf, beugte sich nach draußen und streckte mir die Hand entgegen.
    »Sei vorsichtig. Die Terrasse ist rutschig.«
    »Ich dachte, du bist im Bett«, sagte ich, während ich nach seiner Hand griff und in die warme Küche trat.
    »Ich konnte nicht schlafen, bevor du kamst.«
    Es

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