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Mörderische Verstrickungen

Mörderische Verstrickungen

Titel: Mörderische Verstrickungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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»Aufmüpfigkeit« getötet worden war?
    »Oh, fast hätte ich es vergessen.«
    Betsy griff in ihre Handtasche, die am Knauf der Stuhllehne hing.
    »Das hier habe ich gestern zu Hause bei Susan gefunden. |133| Ich denke, das könnte Ihrer Cousine gehören. Sie heißt doch Virginia, stimmt’s?«
    »Virginia Nelson.«
    Ich nahm das Stück Papier, das Betsy mir hinhielt. Darauf stand »Virginia N. (206) 555   -   0105«.
    »Es lag neben dem Telefon in Susans Küche.«
    206? Ich fragte mich, was für eine Vorwahl das war. Und ob das wirklich ein Hinweis auf Lukes Virginia war. Virginia, selbst Virginia N., war ein gebräuchlicher Name.
    »Danke«, sagte ich und ließ das Papier in meine Handtasche gleiten.
    »Ich hoffe, Sie finden sie dort. Aber wie gesagt, sie ist irgendwo, und es geht ihr gut. Monk hätte ihr niemals etwas angetan.«
    Aber irgendjemand hatte definitiv Monk und seiner Schwiegertochter etwas angetan. Vielleicht war Virginia zur falschen Zeit an der falschen Stelle gewesen?
    »Aber was ich Sie noch bezüglich Susan fragen wollte, ist, ob Sie eine Kamee an ihr gesehen haben? Sie hat immer eine an einer langen goldenen Kette getragen. Sie gehörte unserer Großmutter. Ich bekam ihren Ring und Susan ihre Kamee. Susan sagte, es sei ihr Talisman.«
    »Ich habe nichts Derartiges gesehen. Sie lag allerdings auf dem Bauch. Möglich, dass sie unter ihr war.«
    »Na ja, sie war nicht bei ihren Sachen, als man ihre Handtasche bei mir abgab. Und ich habe schon das ganze Haus nach ihr abgesucht.«
    Wieder quollen Tränen.
    »Sie war nie ohne sie, Mrs Hollowell. Und jetzt gehört sie Jamie.«
    Was sollte ich sagen? »Ich habe sie nicht gesehen, Betsy. Tut mir leid.«
    |134| »Mir auch. Ich hatte einfach gehofft, dass Sie sich erinnern. Es ist eine ungewöhnliche, schöne Kamee. Wenn Sie sie gesehen hätten, dann wüsste ich, dass sie irgendwo auf dem Weg zwischen der Kirche und dem Leichenschauhaus verloren gegangen ist, und könnte sie suchen. Ich bin so besorgt, dass sie verschwunden sein könnte.«
    »Als Sie anriefen, sagten Sie, Sie hätten Angst.«
    »Ich habe nur Angst, dass die Kamee verloren gegangen ist, dass sie jemand an sich genommen hat.«
    Eine alte Schullehrerin erkennt eine Lügnerin, wenn sie eine vor sich hat. Und Betsy log. Der Plastiklöffel zitterte; sie ließ ihn los.
    »Sicher?« Ich hielt ihr die Möglichkeit offen, falls sie mir erzählen wollte, was sie wirklich ängstigte.
    »Ja.«
    Ich griff über den Tisch und nahm ihre Hand, die sie zu einer Faust geballt hatte.
    »Die Kamee wird wieder auftauchen.«
    »Ich drücke die Daumen.«
    Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst.

|135| 10
    Vorwahl 206.   Das Erste, was ich tat, als ich nach Hause kam, war, im Telefonbuch nachzuschlagen. Seattle? Virginia war in Seattle? Mit Sicherheit nicht. Es war bestimmt die Telefonnummer einer anderen Virginia. Nicht dass Seattle keine hübsche Stadt war, die man nicht gern besuchen wollte, aber es war ein langer Weg dorthin von Columbus. Mississippi.
    Hatte sie dort Verwandte, von denen ich nichts wusste? Freunde?
    Nun, es gab einen Weg, es herauszufinden.
    Ich nahm das Telefon und wählte die Nummer. Eine männliche Stimme auf dem Anrufbeantworter informierte mich, dass ich den Anschluss der Gordons angerufen hätte, dass sie aber im Moment nicht erreichbar seien und man mich, falls ich eine Nachricht hinterlassen würde, gern zurückriefe.
    Ich legte auf. Offenkundig eine falsche Nummer. Ich hängte den Zettel trotzdem an die Pinnwand in der Küche. Luke und Richard konnten der Sache ja nachgehen, wenn sie wollten.
    Das erinnerte mich an etwas. Ich wählte die Nummer von Schwesterherz, um zu hören, ob sie von einem der beiden etwas gehört hatte.
    Tiffany ging dran. Mrs Crane mache Besorgungen. Im Big, Bold and Beautiful Shoppe, denke sie, und nein, |136| Ma’am, Mr Nelson hat nicht angerufen, hingegen ein Sheriff Stuckey, und das zweimal.
    »Klang er so, als sei es dringend?«
    »O nein, Ma’am. Ich glaube, er wollte nur wissen, ob sie die Blumen bekommen hatte, die er ihr geschickt hatte. Ich sagte ihm, dass sie eingetroffen seien, sie sie aber noch nicht gesehen habe. Ich sagte ihm auch, dass sie schön seien und sie diese sicher zu schätzen wisse.«
    »Was für eine Sorte?«
    »Alle möglichen Sorten: Lilien, Tulpen, Gerbera und solche Sachen. Die meisten in Lila. Sie sind schön.«
    »Klingt so.«
    »Auf der Karte steht: ›Mein Herz macht Sprünge, Virgil.‹ Ist das nicht

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