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Mörderische Weihnachten

Mörderische Weihnachten

Titel: Mörderische Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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allmählich an die schlechten Lichtverhältnisse. Wenn er nach vorn schaute, sah er in Umrissen die Wohnungstür. Schaute er nach rechts, konnte er auch ein Fenster des Arbeitszimmers erkennen. Es sah aus wie ein viereckiger, grauer Schatten innerhalb der Finsternis.
    Die Wohnung war groß. Wenn Adamic tatsächlich auf ihn wartete, konnte er sich an verschiedenen Stellen versteckt halten. Daß jemand da war, hörte Blake einen Moment später.
    Gesang wehte ihm entgegen.
    Ein Weihnachtslied…
    »Jingle Beils, jingle Beils, all over the World…«
    ***
    Robert Blake verzog das Gesicht. Er konnte es kaum fassen. Irgendwo in der dunklen Wohnung lauerte der Mörder seiner Frau und begrüßte ihn mit einem Weihnachtslied, das in der ganzen Welt gesungen wurde. Sein Hals trocknete aus, das Herz schlug lauter. Er spürte die kalte Angst, die ihn umklammerte. Schatten der Furcht, die sich auf seine Lunge legten und ihn beim Atmen behinderten. Schweiß wollte in seine Augen rinnen. Er putzte ihn hastig weg.
    »Adamic!« Abermals flüsterte er den Namen des Mannes. Das zischende Geräusch seiner Stimme drang durch den Flur. Trotzdem bekam er keine Antwort. Der andere spielte mit ihm Katz und Maus. Blakes Mund verkantete sich. Er schluckte. »Okay, Adamic, ich weiß, daß Sie hier sind. Und ich werde Sie holen. Wir beide, Adamic, kämpfen es aus, hast du gehört?«
    Die Antwort erfolgte, und wieder war es ein Weihnachtslied, dessen Melodie durch den Flur schwang. »I'm dreaming of a white Christmas…«
    »Verdammt, hör auf!«
    Blake konnte nicht mehr. Dieser Killer verhöhnte ihn. Er wollte ihn auf ein mörderisches Weihnachtsfest vorbereiten, und er schwieg tatsächlich. Blake atmete schwer. Er klammerte sich an seiner Waffe fest, als wäre sie ein rettender Strohhalm. Seine Gesichtsmuskeln zuckten, im Nacken spürte er das kalte Gefühl, die Augen brannten, und er stellte mit Schrecken fest, daß er bereits die Nerven oder den Überblick verloren hatte.
    Das war diesem verfluchten Killer schon gelungen. Du mußt dich zusammenreißen, dachte Blake. Keine Schwäche zeigen. Es soll dir nicht so ergehen wie Linda.
    Der Gedanke an seine Frau gab ihm Kraft und auch den Willen, mit dem Killer abzurechnen. Früher hatte er zu den Polizisten gehört, die keine Angst kannten. Heute war er älter geworden, das Schicksal hatte ihn brutal erwischt, es mußte ihm einfach gelingen, die Angst zu unterdrücken und Adamic zu stellen.
    Er setzte sich in Bewegung.
    So leise wie möglich bewegte sich Blake durch den Flur. Jetzt hoffte er, daß der andere noch einmal sang, aber diesen Gefallen tat er ihm nicht. Sämtliche Türen standen offen. Blake hatte sie bewußt nicht geschlossen. In der Küche lag eine Taschenlampe. Die hätte er nun gut gebrauchen können. Um aber die Küche zu erreichen, mußte er einige Türen passieren, potentielle Gefahrenherde, und Robert Blake spürte wieder das verdammte Zittern in den Knien.
    An der ersten Tür kam er vorbei.
    Lauerte der Killer im Schlafzimmer?
    Nein, daran glaubte er nicht. Wenn er sich recht an den Gesang erinnerte, war er von weiter her aufgeklungen. Möglicherweise aus dem Wohnraum, wo es auch einen Eckkamin gab.
    Das Zimmer war am größten. Es bot für einen Einbrecher auch zahlreiche Verstecke. Da konnte sich jemand hinter den Sesseln oder der Couch verbergen, lauern und blitzschnell zuschlagen. Noch betrat er den Raum nicht. Er blieb neben der offenen Tür an der Wand gelehnt stehen. Adamic besaß ein Messer. Damit hatte er auch Linda getötet. Und Blake ging davon aus, daß er diese Waffe auch verdammt gut beherrschte. Er wartete noch etwas, bevor er sich um den Türpfosten drückte. Ein schneller Schritt über die Schwelle, wieder die Deckung an der Wand, wo er sich zusammenduckte und wartete.
    Der Mörder rührte sich nicht.
    »Bist du da?« fragte Blake zischend.
    Der Eindringling antwortete nicht.
    Robert blieb in der Hocke. Er schaute in den Raum hinein. Schräg gegenüber befand sich der Kamin.
    Die Scheibe hob sich grau ab. Dieser Raum besaß nur ein Fenster, allerdings war es sehr groß.
    Der Schrank links von ihm war eine Antiquität. Linda hatte ihn mit in die Ehe gebracht. Er sah die beiden großen Sessel, die Couch, den Tisch, die bequemen Stühle vor dem Kamin, aber wo war der Killer?
    »Du bist da!« flüsterte er. »Ich weiß es genau. Du bist da, verdammter Mörder…«
    »Ja, ich bin da!«
    Als Blake die Antwort hörte, schloß er für die Länge eines Herzschlags beide

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