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Mörderische Weihnachten

Mörderische Weihnachten

Titel: Mörderische Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ankommen sahen, traten sie zur Seite.
    Schon einmal war ich hier gewesen, allerdings umsonst. Jetzt hoffte ich, mehr Glück zu haben.
    Ich erreichte das Haus, blieb vordem Eingang stehen und sah an der Fassade hoch.
    Die meisten Fenster waren erleuchtet. Flimmerkisten mischten ihr Licht darunter. Die Haustür war nicht verschlossen. Ich konnte sie aufstoßen und betrat den dunklen Flur.
    Einen Lichtschalter fand ich an der rechten Seite. Auf dem Klingelbrett hatte ich mich schon zuvor informiert. Bis in den zweiten Stock ging ich. Niemand kam mir entgegen. Aus den Wohnungen hörte ich Geräusche. Stimmen der Erwachsenen, aber auch die eines wütenden Kindes. In der zweiten Etage blieb ich stehen. Die rechte Tür interessierte mich nicht, ich schaute mir die linke an, das Flurlicht verlöschte, ich schaltete es wieder ein und schellte. Dabei vertraute ich einfach auf mein Glück, und das Vertrauen war gerechtfertigt.
    Schritte näherten sich der Tür, sie wurde aufgezogen, Licht fiel gegen mich und beleuchtete auch die Person, die vor mir stand. Wir schauten uns an.
    Ich wußte nicht, ob der andere etwas ahnte, jedenfalls war er überrascht, das sah ich seinem Gesicht an. Ich lächelte etwas verkrampft und nickte dem jungen Mann zu.
    »Sie?« fragte Martin Adamic erstaunt.
    »Ja, ich.«
    Er schluckte. Martin trug einen weißen Pullover und eine schwarze Jeans. »Was wollen Sie denn?«
    »Mit Ihnen sprechen.«
    »Wegen meines Vaters?«
    »Auch. Aber müssen wir das hier zwischen Tür und Angel erledigen? Kann ich nicht hereinkommen?«
    Er zögerte einen Moment und sah mir fast so aus, als wollte er meine Bitte ablehnen. Schließlich nickte er und gab den Weg in die Wohnung frei. »Wenn es nicht zu lange dauert…«
    »Nein, bestimmt nicht.« Ich schob mich an ihm vorbei. »Müssen Sie denn weg?«
    »Ja.«
    Ich fragte nicht nach dem Ziel und betrat das relativ geräumige Zimmer. Einen Flur oder eine Diele gab es nicht. Die Einrichtung konnte man als spartanisch bezeichnen. Links sah ich eine zweite Tür, die halb offenstand. Dahinter befand sich ein Bad oder eine Dusche. Der Fernseher lief. Sie brachten Nachrichten. Martin Adamic stellte den Apparat aus. »Sie können sich setzen«, sagte er.
    »Danke.« Ich ließ mich in einen der etwas zerschlissen aussehenden Sessel fallen.
    »Wollen Sie etwas trinken, Mr. Sinclair?«
    »Nein.«
    Er nahm mir gegenüber Platz, streckte die Beine aus und schaute mich an. Sein Gesicht lag etwas im Schatten. Er hatte den Kopf zur Seite gedreht und das Kinn in die flache Hand gestützt. »Haben Sie noch etwas über meinen Vater herausgefunden?«
    »Kaum, Martin. Er war ja nun ein Mörder, daran gibt es keinen Zweifel, aber wir haben uns geirrt, als wir dachten, daß mit seinem Tod alles vorbeigewesen wäre.«
    »Wieso?«
    »Kennen Sie Norman Bates?«
    Er schaute mich starr und auch abwehrend an. »Meinen Sie diese Figur aus den Psycho-Filmen?«
    »So ist es.«
    »Klar, der hat mit seinem Messer aufgeräumt.«
    »Stimmt.«
    »Und was hat das mit meinem Vater zu tun?«
    »Auch er tötete mit einem Messer. Als er starb, Martin, dachten wir, es wäre vorbei, aber wir irrten uns. Es gibt noch einen zweiten Killer, der ebenso herumläuft, wie Ihr Vater es getan hat. Sogar einen Weihnachtsmann-Mantel hat er sich ausgeliehen. Können Sie das begreifen?«
    »Nein…«
    »Es ist aber so. Er hat heute schon zugeschlagen. Am Nachmittag, auf einer Beerdigung. Zahlreiche Zeugen waren anwesend.«
    »Und? Haben Sie ihn?«
    »Nein, leider nicht. Er konnte entkommen.«
    Martin grinste. Er spielte mit seinen Händen und knotete sie ineinander.
    »Was soll das denn?«
    »Wo waren Sie heute nachmittag, Martin?«
    Adamic setzte sich steif hin. »Wieso? Was hat der Mord denn mit mir zu tun? Verdächtigen Sie mich?«
    »Es war nur eine Frage.«
    »Muß ich Ihnen darauf antworten?«
    »Sie müssen nicht. Wenn Sie mir ein nachprüfbares Alibi liefern, wäre ich zufrieden. Wenn nicht…« Ich hob die Schultern. »Könnte die Vermutung zu einem Verdacht werden.«
    »Ja… ich… ich war auf der Arbeit.«
    »Das stimmt?«
    »Weshalb nicht?«
    »Dreyer heißt die Firma, nicht wahr?« Ich lächelte und deutete auf das Telefon. »Darf ich es mal benutzen?«
    »Dort ist schon Feierabend.«
    »Die meisten Firmen haben einen Anrufbeantworter. Vielleicht auch Dreyer. Ich werde…«
    Martin Adamic stand auf. »Also gut«, sagte er und umwanderte den Sessel. »Ich war nicht in der Firma.«
    »Und weshalb nicht?«
    Er drehte

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