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Mörderische Weihnachten

Mörderische Weihnachten

Titel: Mörderische Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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müssen sich jetzt überwinden. Es ist besser, wenn Sie gestehen. Dann wird auch ein großer Druck von Ihnen genommen, glauben Sie mir.«
    »Es gibt keinen Druck. Sie wollen nur irgendeinen Sündenbock haben und sind auf mich gekommen.«
    »So ist es nicht.«
    »Doch, doch! Wo sind Ihre Beweise? Zeigen Sie mir diese, wenn Sie so sicher sind.«
    »Ich werde sie beschaffen.«
    »Und wann?«
    »Martin. Wo haben Sie Ihr Kostüm? Als Weihnachtsmann sind Sie aufgetreten. Zeigen Sie es mir.«
    Er schaute an mir vorbei. Es war ihm anzusehen, daß sich seine Gedanken mit anderen Dingen beschäftigten. Ein paarmal nickte er, als würde er mit jemandem Zwiesprache halten, dessen Stimme nur er hören konnte. Vielleicht sollte ich ihm noch Zeit geben.
    »Na, wie ist es?«
    Sein Nicken überraschte mich. War es als Zustimmung gemeint? Sekunden später wußte ich Bescheid, als er mir seine Antwort gab. »Ja, ich werde Ihnen den Mantel zeigen.«
    »Die Verkleidung?«
    »Sicher.«
    Er drehte sich wieder um und ging auf den Schrank zu. Längst lief er nicht mehr so geschmeidig wie sonst. Sein Gang wirkte steif, als müßte er sich noch zu einer gewissen Tat überwinden. Vor dem Schrank blieb er stehen, tastete ihn prüfend mit seinen Blicken ab und schloß die rechte der beiden Türen auf.
    Es war ein alter Schrank. Man hatte diese glänzend lackierten Möbelstücke in den Fünfzigern gehabt. Die Tür quietschte, als Adamic sie aufzog.
    Ich stand eine Körperlänge von ihm entfernt und schaute zu, wie er Kleidungsstücke zur Seite räumte und nach links faßte, wo das Kostüm hängen mußte.
    Dann holte er es hervor.
    Ruckartig geschah dies, als wäre er ein Torero, der sein rotes Tuch auseinanderfaltete. Ich war kein Stier, griff auch nicht an, sondern blieb stehen. Martin hatte die Arme ausgestreckt und hielt den Weihnachtsmantel ausgebreitet fest. Er schaute mich dabei an und lächelte sparsam. »Ist es nicht ein schönes Stück?«
    »Kann sein.«
    »Ich habe es geerbt. Mein Vater hat es mir überlassen. Ich konnte es die Zeit über haben. Jetzt werde ich es immer tragen können, denn ich habe die Nachfolge übernommen. Sie hatten recht, Mr. Sinclair, es gab da dieses Band zwischen ihm und mir.«
    »Das der Teufel geknüpft hat?«
    »Ja.«
    »Wie war das?«
    »Ich weiß es kaum noch. Aber wunderschön, glaube ich. Der Teufel hat sich gut mit meinem Vater verstanden. Er wollte ihn immer beschützen. Als Dank dafür hat Daddy mich ihm versprochen. Auch ich spürte seinen Einfluß, obwohl er mich normal aufwachsen ließ. Er war immer da. Manchmal meldete er sich sogar, um zu erklären, daß ich noch etwas warten müßte, bis die Zeit reif sei.«
    »Jetzt war sie reif.«
    »Ja, Daddy floh. Ich bin davon selbst überrascht worden. Er rief mich an, und sehr schnell wurde das Band zwischen uns wieder stärker. Daddy wollte sich rächen, er schaffte es nicht mehr, jemand anderer war schneller als er. Aber er hat noch mich. Ich werde dafür sorgen, daß man sein Erbe erfüllt. Das bin ich ihm einfach schuldig. Finden Sie nicht auch, Mr. Sinclair?«
    Er wollte von mir eine Antwort. Ich aber schaute ihn nur an. Martin Adamic war zu bedauern. Über diesen Jungen war ein dämonischer Wahnsinn gekommen. Die Kräfte der Hölle hielten ihn voll unter Kontrolle. Er hatte sich in einen Teufelskreis begeben, aus dem er nicht mehr entfliehen konnte.
    »Nein, Martin. Es ist aus. Du wirst kein dämonisches Erbe mehr erfüllen. Auf dieser Welt ist für den Teufel kein Platz.«
    »Das denkst du!« schrie er mich an. »Ich weiß es anders. Der Teufel ist auf dieser Welt. Sie gehört ihm. Er wird sie bald regieren, und dann bin ich ganz oben. Das hat mir mein Vater auch immer wieder gesagt.« Er lachte. »Ich muß weitere Aufgaben erfüllen. Sie müssen alle sterben. Der Richter, die Schöffen, die Staatsanwälte, zwei waren es sogar, und auch der Anwalt, der nichts getan hat…« Er holte tief Luft. »Ich wußte immer, was Daddy vorhatte.«
    Ich hatte ihn reden lassen. Es hätte nichts gebracht, ihn jetzt noch zu unterbrechen. Er war bei seinen Worten zwar der gleiche geblieben, dennoch hatte ich den Eindruck einer Veränderung bei ihm. In seinem Gesicht spannte sich nicht nur die Haut, sie wurde sogar noch dünner, fast so dünn, daß man sie schon als durchsichtig bezeichnen konnte. Darunter sah ich etwas!
    Knochen…?
    Genau konnte ich es nicht erkennen, aber ich nickte ihm zu und sprach ihn auch nicht darauf an. »Bitte, Martin, laß uns jetzt

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