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Mörderische Weihnachten

Mörderische Weihnachten

Titel: Mörderische Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir vorstellen, daß der Killer einen Wagen genommen hatte. Zwei Parkplätze standen zur Verfügung. Zwischen ihnen befand sich ein kleines Stück Park, dessen Mitte von einem Denkmal geschmückt wurde. Suko sah ich nicht mehr, er war in die andere Richtung und damit auch zum zweiten Parkplatz gelaufen.
    Aber ich kam mir vor wie einer, der die berühmte Stecknadel im Heuhaufen sucht.
    An die Wege hielt ich mich nicht. Meine Füße versanken im feuchten, braungrünen Winterrasen, der sehr flach wuchs und fast wie ein gekämmter Teppich wirkte.
    Feucht schimmerten auch die Karossen der abgestellten Wagen. Einen Parkplatzwächter gab es nicht, auch sonst ließ sich niemand bei den Fahrzeugen blicken.
    Für heute sollte es die letzte Beerdigung sein.
    Ich ging langsamer auf den Pulk der abgestellten Autos zu. Von der Seite kam ich. Die Blechgeschöpfe wirkten wie futuristische Raubtiere, die jederzeit zu einem unheilvollen Leben erwachen konnten. Sie blieben still. So abgestellt, eigneten sie sich auch gut als Verstecke. Wer sich duckte, konnte sich in den Freiraumen zwischen ihnen gut verbergen.
    Das plötzliche Aufröhren eines Motors ließ mich aufmerksam und gleichzeitig sprunghaft werden.
    Da fuhr jemand weg.
    Leider sehr weit von meinem Standort entfernt, am anderen Ende des Parkplatzes. Es war ein dunkles Auto. Wegen der Entfernung konnte ich nicht einmal die Marke erkennen. Jedenfalls jagte der Wagen davon, als wäre der Leibhaftige hinter ihm und dem Fahrer her. Bis ich meinen Revolver erreichte, war der andere längst verschwunden. Wütend war ich, denn wieder einmal war mir der Killer entkommen!
    Ich dachte auch an die letzten Worte des sterbenden Frank Adamic, der mir erklärt hatte, daß die Abrechnung noch nicht vorbei war. Er hatte nicht gelogen!
    Und es gab einen zweiten Killer, der seine Nachfolge angetreten hatte. Wer war es?
    Ich schaute in die Richtung, in die der Wagen verschwunden war. In mir war längst ein Verdacht hochgekeimt, den ich allerdings für mich behalten wollte. Selbst Sir James oder Suko würde ich darüber kein einziges Wort sagen. Ein sehr einsamer John Sinclair ging da zurück. Die Hände in den Taschen des Trenchs vergraben, nachdenklich und über Dinge sinnierend, die eigentlich furchtbar waren.
    Ich schleuderte altes Laub mit den Fußspitzen hoch, sah den Blättern nach, ohne sie tatsächlich wahrzunehmen. Ich wußte, daß mir noch etwas Schlimmes bevorstand, wenn ich mit meinem Verdacht richtig lag. Das kalte Grauen hatte in meiner Seele Einzug gehalten. Meine Gedanken wurden erst unterbrochen, als ich Suko sah. Er lief auf mich zu. Die Atem wolke wehte vor seinen Lippen. Er blieb stehen, hob die Schultern und fragte: »Was hast du erreicht?«
    »Nichts.«
    Er schluckte. »Das dachte ich mir fast. Aber ich habe einen Wagen abfahren gehört.«
    »Es war der Mörder!«
    Funken schienen plötzlich in den Augen meines Freundes zu tanzen.
    »Und? Hast du etwas gesehen?«
    Meine von einem bitteren Lächeln begleitete Antwort fiel negativ aus.
    »Sorry, aber da war nichts zu machen. Überhaupt nichts. Wir sind einfach zu spät gekommen.«
    »Ja, und Cecil Harrison ist tot. John, du hast recht gehabt. Der Fall kann noch nicht zu den Akten gelegt werden. Es muß einfach zwei Killergeben. Aber wer ist der zweite?«
    Ich hob die Schultern und ging weiter. Suko wartete noch einen Moment, folgte mir dann und hatte mich schnell eingeholt. Diesmal blieb er an meiner Seite. Er sah mir an, daß ich nicht reden wollte und stellte auch deshalb keine Fragen.
    Natürlich herrschte vor der Leichenhalle Hochbetrieb. Ein Mord vor den Augen zahlreicher Polizisten war auch in einer Zeit wie dieser etwas Außergewöhnliches und eine Herausforderung an das Gesetz. Ich wurde mit Fragen bestürmt, auch auf Suko redete man ein, aber wir konnten leider nur negative Antworten geben.
    Ich suchte meinen Chef, sah ihn, winkte, und Sir James stellte sich ein wenig abseits hin.
    Wir blieben vor ihm stehen. »Sie haben also nichts erreicht«, sagte er leise.
    »Genau, Sir.«
    »John und Suko,, wir müssen den Killer fangen. Dazu sind wir verflichtet. Sie wissen, welche Kreise dieser Mord ziehen wird. Die Presse wird uns auseinandernehmen.«
    »Ich weiß, Sir.«
    Der Superintendent atmete tief ein. »Dann ist es ja gut. Haben Sie schon einen Plan?«
    Ich hob die Schultern. »Ich will ehrlich sein. Bruchstücke eventuell, mehr nicht.«
    Sir James putzte die Brillengläser, weil diese leicht beschlagen waren.
    »Das ist

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