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Mörderischer Auftritt

Mörderischer Auftritt

Titel: Mörderischer Auftritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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geschworen, dass es gleich anfangen würde zu schneien. Ich brachte Woofer nach drinnen, und er legte sich sofort in den Luftstrom der Heizung. Muffin war wie immer entzückt, ihn im Haus zu haben. Sie rieb sich in inniger Zuneigung an ihm, und er nahm mit einem Seufzer ihre Aufmerksamkeit hin.
    Ich schaltete die Frühnachrichten an, um den Wetterbericht zu hören. Ein Grad heute Nacht mit Rundumbewölkung, die die durchziehende Kaltfront hinterlassen hatte. Kein Niederschlag. All diese ausgedehnten grünen Flächen auf dem Radarschirm waren Virga, wie der Wetterfrosch erklärte, Niederschläge, die verdunsteten, bevor sie den Boden erreichten.
    Ich dachte darüber nach, ein heißes Schaumbad zu nehmen, als das Telefon klingelte.
    »Bring Knoblauchbrot mit«, sagte Schwesterherz und legte auf.
    Fred kam durch die Hintertür, küsste mich auf den Nacken und holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank.
    »Es soll aber nicht schneien, oder?«, fragte er.
    »Dem Wetteransager zufolge nicht. Hattest du einen guten Tag?«
    »Ja. Ist Marilyn wieder weg?«
    »Sie isst auswärts zu Abend. Und wir bekommen Steaks bei Schwesterherz. Vergiss nicht, dass meine Schwester nicht weiß, dass Marilyn hier ist.«
    »Ich weiß nichts. Bringt Henry die Vorspeise mit?«
    »Wahrscheinlich.«
    Henry Lamont, Debbies Mann, ist Chefkoch in einem der feinsten Countryclubs von Birmingham. Fred ist so begeistert von seiner Küche, dass er wahrscheinlich seine Flinte gezogen hätte, wenn Henry Debbie keinen Heiratsantrag gemacht hätte.
    »Gut.« Er nahm einen Schluck von seinem Bier. »Hast du noch mal was von Haley gehört?«
    »Wir haben eine E-Mail bekommen. Ich habe sie ausgedruckt und mit dem Rest der Post auf den Schreibtisch gelegt.«
    »Gutes Mädchen.« Er gab mir einen Klaps auf mein Hinterteil.
    Ich versetzte ihm einen leichten Schlag auf das seine und warf einen Blick in den Tiefkühlschrank, um zu sehen, ob wir noch eine Stange Knoblauchbrot hatten.
    Es standen bereits drei Autos in Mary Alice’ kreisförmiger Auffahrt, und Lichter schimmerten in allen Erdgeschossfenstern.
    »Sieht aus wie eine richtige Party«, sagte Fred. »Ich dachte, es ginge um ein kleines Familienessen.«
    »Virgils Kinder und Debbie und Henry. Wir werden allmählich eine ziemlich große Familie.« Ich stieg aus dem Auto und blickte bewundernd auf das Haus, das meiner Meinung nach eines der schönsten in Birmingham ist. Schwesterherz wollte immer ein Haus haben wie Tara aus›Vom Winde verweht‹, mit Säulen und Veranda. Aber dieses Haus entsprach ganz seiner Umgebung, massiv und elegant, wie es war.
    Etwas Feuchtes streifte mein Gesicht. Ich streckte die Hand aus und blickte ins Licht der Veranda. »Fred, ich glaube, es schneit.«
    »Das kann kein Schnee sein. Die Temperaturen liegen weit über dem Gefrierpunkt.«
    Ich war mir nicht so sicher.
    Schwesterherz öffnete die Tür, noch bevor wir klopften. Sie hatte einen lilafarbenen Samtanzug an, und das Verandalicht ließ ihr Haar goldener erscheinen als gewöhnlich. Oder vielleicht hatte sie heute einen Ausflug zu Delta Hairlines gemacht. Sie streckte die Hand aus. »Hast du das Knoblauchbrot?«
    »Und auch dir einen schönen guten Abend, liebe Schwägerin. Welche Freude, dich zu treffen. Und du siehst großartig aus.« Fred reichte ihr die Tüte. »Wir haben bei Piggly Wiggly haltgemacht und zwei Stangen gekauft.«
    »Blödmann.« Sie nahm die Tüte und eilte damit den Flur hinunter. »Kommt rein«, rief sie über die Schulter hinweg.
    »Die Gastfreundschaft des Südens«, sagte Fred. »Darf ich dir deinen Mantel abnehmen, meine Liebe?«
    »Ja, darfst du, mein Lieber, und dann nehme ich dir deinen ab.« Wir grinsten einander an. Ich hängte die Mäntel in den Flurschrank, und dann gingen wir nach hinten ins Wohnzimmer.
    Fünf Menschen waren vor dem Kaminfeuer versammelt: Debbie, Tammy Sue und ein Mädchen, das wir noch nicht kannten, saßen auf dem Sofa, während Larry Ludmiller und Buddy Stuckey mit dem Rücken zum Kamin standen. Larry trug ein kariertes Hemd und kakifarbene Hosen, und sein schwarzes Haar war zurückgekämmt, was dem Elvis-Lookabträglich war. Buddy hingegen hatte einen schwarzen Rollkragenpullover und schwarze Jeans an. Sein Haar war im Elvis-Stil frisiert, und seine vollen Lippen kräuselten sich verächtlich auf einer Seite, als er uns begrüßte. Elvis höchstselbst hätte es nicht besser machen können.
    Debbie stand auf, umarmte uns und stellte uns vor. Das Mädchen war Olivia Ludmiller,

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