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Mörderischer Auftritt

Mörderischer Auftritt

Titel: Mörderischer Auftritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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gebeugt.
    »Larry sagte, er habe nicht erkennen können, ob es ein Mann oder eine Frau war«, sagte Virgil.
    Fred blickte hoch und sah mich. »Hallo, Schatz. Virgil hat mir gerade erzählt, dass Larry einen Blick auf die Personerhaschen konnte, die diesen russischen Typen erstochen hat. Das einzige Problem ist, dass Larry nahezu blind ist ohne seine Brille.«
    »Hallo, Patricia Anne.« Die Kapuze von Virgils Jacke war unter seinem Kinn zusammengebunden und ließ sein Gesicht so rund aussehen wie das eines Babys.
    »Kommt mal rein, ihr beiden. Es ist eiskalt hier draußen. Ihr könntet diese Steaks auch in der Küche braten, wisst ihr.«
    Virgil machte den Grill zu. »Ich denke, das sollten wir besser. Was macht Mary Alice?«
    »Ich weiß nicht. Sie ist noch nicht wieder aus der Küche aufgetaucht.«
    Virgil seufzte. »Ich gehe mal besser nach ihr schauen.«
    »Hattet ihr Streit?«, fragte mein taktvoller Fred.
    »Ich bin mir nicht sicher. Wir haben meinen Kindern gesagt, sie sollten ein wenig früher kommen, damit wir ihnen erzählen konnten, dass wir heiraten wollen und welche Pläne wir haben. Sie meinten, dass sie das für keine gute Idee hielten, woraufhin Mary Alice sagte: ›Pech gehabt!‹, oder irgendetwas in der Art, woraufhin Buddy entgegnete, dass sie wohl besser wieder gehen würden, und ich erwiderte: ›Zum Teufel, nein. Ich habe sechzig Dollar für diese Steaks ausgegeben. Ihr esst die, und wenn sie euch im Halse stecken bleiben.‹ Woraufhin Mary Alice in die Küche ging und sagte, ich hätte nicht für sie Partei ergriffen.«
    »Na, das klingt ja nach großartigen Steaks«, sagte Fred. Ich warf ihm einen bitterbösen Blick zu.
    »Ja«, pflichtete ihm Virgil bei.
    »Ich schau mal nach Mary Alice«, sagte ich. »Kommt rein ans Feuer. Was möchtest du trinken, Virgil? Fred will ein Bier, das weiß ich.«
    »Irgendwas.« Virgil wirkte dankbar. »Finde heraus, wiesauer sie ist und was ich falsch gemacht habe. Machst du das, Patricia Anne?«
    »Das will ich sehen«, sagte Fred, der eindeutig sein Glück herausforderte.
    Mary Alice stand am Tresen der Kücheninsel und streute Schinkenspeck über eine große Schüssel Spinatsalat, als ich hereinkam.
    »Wehe, du sagst was«, sagte sie. »Ich habe es satt, nett und zuvorkommend zu sein.«
    »Gott bewahre.« Ich blieb am Tresen stehen und tätschelte Kater Bubba, der auf seinem Heizkissen schlief. Ich hob eines seiner Beine ein wenig hoch und ließ es fallen. Er öffnete ein Auge und blitzte mich an. Gut, er lebte noch. Irgendwann einmal wird dieser Kater in den verdienten Katzenhimmel entschweben, und es wird tagelang niemand merken.
    Tiffany kam herein, warf uns einen Blick zu und verschwand wieder im Esszimmer.
    »Ich habe vor drei Ehemännern den Kotau gemacht.« Schwesterherz trat an die Spüle und drehte das Wasser auf. »Jetzt ist Schluss damit. Ich muss vor niemandem katzbuckeln, schon gar nicht vor jemandem, der keine Partei für mich ergreift.«
    Die Vorstellung, dass Mary Alice vor irgendeinem ihrer Ehemänner den Kotau gemacht hatte, war lächerlich. Sie musste nur mit dem Finger schnipsen, und alle hatten nach ihrer Pfeife getanzt. Jetzt schien aber nicht der richtige Moment, um mit ihr zu streiten.
    Sie seifte sich wie wild die Hände ab. »Wer will denn überhaupt die Stiefmutter von Elvis sein? Das ist doch einfach nur billig.«
    Da hatte sie nicht ganz unrecht.
    »Und dann tun sie so, als habe ihr Vater seinen Verstand verloren, weil er mich heiraten will.«
    »Nun, es war ein Schock für sie. Tammy Sue machte doch letztens abends im Alabama Theatre einen richtig netten Eindruck. Wie habt ihr ihnen denn die Nachrichten beigebracht?«
    Schwesterherz riss ein Papierhandtuch von dem Halter, um ihre Hände zu trocknen. »Sie kamen rein, und Virgil sagte irgendwas wie: ›Kinder, der liebe Gott hielt es für angebracht, Mary Alice und ich zusammenzubringen, und wir denken, das Beste, was wir tun können, ist, das Ganze zu legalisieren.‹«
    »Mary Alice und mich«, korrigierte ich.
    Schwesterherz blickte mich stirnrunzelnd an. »Bleib mir mit diesem Lehrerinnenscheiß weg, Maus.«
    »Nun, er sollte eigentlich wissen, wann man ›ich‹ und wann man ›mich‹ sagt.«
    »Er hätte das Ganze besser formulieren können, wenn du mich fragst. Und sie haben mich alle angeschaut, als sei ich ein Riesenkäfer oder so, und dieser Elvis-Knabe sagte sogar: ›Du machst Witze. Ich halte das für keine gute Idee, Daddy.‹« Sie verdrehte das Küchenhandtuch,

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