Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderischer Auftritt

Mörderischer Auftritt

Titel: Mörderischer Auftritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
Vom Netzwerk:
Haupt der Statue auch noch ein Loch gelassen hatte, durch das Wasser eindringen und gefrieren konnte.
    Ich rieb mir die Stirn.
    »Kopfschmerzen?«, fragte mich Debbie.
    Ich nickte.
    »Er hatte eine hübsche Stimme. Kaum einen Akzent.«
    »Griffin Mooncloth?«
    Debbie seufzte und fuhr auf die Abbiegespur. »Er hat auf meinem Anrufbeantworter die Nachricht hinterlassen, dass er einen Termin brauche. Als ich ihn zurückrief, hatte ich seinen Anrufbeantworter dran. Ich nannte ihm 15 Uhr am nächsten Tag als Termin und sagte, dass er mich zurückrufen solle, wenn das nicht okay sei. Das war an dem Tag, an dem er ermordet wurde.«
    »Er hatte einen Anrufbeantworter?«
    Debbie nickte. »Das war sicher eines von diesen tragbaren Dingern, die du an jedes Telefon anstecken kannst. Ich habe die Polizei angerufen und es ihnen erzählt, als ich hörte, was mit ihm passiert war. Habe ihnen die Nummer gegeben.«
    »Er wohnte also nicht im Hotel?«
    »Es war ein Direktanschluss. Einige dieser Business-Suite-Motels haben das allerdings auch.« Debbie nahm die Ausfahrt. »Ich wüsste so gern, was er gewollt hat und wie er an meinen Namen gekommen ist. Er sagte mir nur, ich sei ihm empfohlen worden.«
    »Hmmm.« Ich schloss die Augen. Ich war fast zu Hause, wo ich in meinen Bademantel schlüpfen, eine Dose Nudel-mit-Huhn-Suppe öffnen und eine weitere Tablette vom Antibiotikum nehmen würde. Muffin und ich würden unsdann die ›Rosie-Show‹ oder einen Film auf ›Lifetime‹ ansehen.
    »Mama ist bei dir«, sagte Debbie.
    Ich öffnete die Augen. Mary Alice und Tammy Sue Ludmiller standen im Vorgarten und unterhielten sich mit Mitzi.
    »Wo um alles in der Welt hast du gesteckt?«, fragte Schwesterherz, als ich dem Auto entstieg. »Mitzi hat gesagt, du hättest das Haus mit zwei Herren in Anzügen verlassen.«
    Tammy Sue sagte: »War das nicht ein Filmtitel? ›Zwei Männer in Anzügen?‹«
    Schwesterherz schüttelte den Kopf. Ich denke, es war ›Zwei Männer und ein Baby‹.«
    »›Drei Männer und ein Baby‹«, korrigierte sie Mitzi. »Und sie ging mit zwei Männern in Anzügen weg. Ich habe sie aus meinem Küchenfenster gesehen. Sie ging ganz gekrümmt, und ich rannte schnurstracks hinaus, um zu schauen, was mit ihr los war, aber sie waren schon weg. Ich musste mich ja vorher anziehen, was mich eine oder zwei Minuten gekostet hat.« Mitzi wandte sich mir zu. »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Patricia Anne.«
    Alle drei blickten mich fragend an, welche Erklärung ich wohl für die Sorgen hatte, die sie sich gemacht hatten.
    »Ich wurde wegen Mordverdacht verhaftet und war auf dem Polizeirevier.«
    »Du meine Güte!«, rief Mitzi und griff sich an die Brust. »Und das bei der Nebenhöhle.«
    »Es war wegen des Messers«, erklärte Debbie, während sie um das Auto herumkam. »Aber jetzt ist alles in Butter.«
    In Butter? Alles war in Butter? Lieber Gott. Ich hatte diesen Ausdruck jahrzehntelang nicht gehört.
    Tammy Sue rollte mit den Augen. »Die denken, sie hat diesen Mooncloth ermordet? Das ist lächerlich. Sie saß direkt in der ersten Reihe.«
    »Sie haben so ziemlich ausgeschlossen, dass sie ihn ermordet hat«, sagte Debbie.
    »Nun, das will ich hoffen. Und außerdem«, fuhr Tammy Sue fort, »konnte Larry ja einen Blick auf die Person erhaschen, die es getan hat, und zwar just in dem Moment, als sie Beine schwingend in Richtung Bühnenrampe liefen, also kann Mrs Hollowell es nicht gewesen sein.«
    »Patricia Anne ist ohnehin nicht kräftig genug, um ein Schnappmesser in jemanden hineinzurammen. Sie war immer schon schwach wie ein junges Kätzchen mit ihren Essproblemen«, sagte Schwesterherz.
    Die Art, wie sie über mich sprachen, gab mir zunehmend das Gefühl, unsichtbar zu sein. Ich streckte mich zu meiner vollen Höhe von 1,55 Metern und verkündete, dass ich jetzt ins Haus gehen würde, um Aspirin und mein Antibiotikum zu nehmen und eine Dose Suppe zu öffnen.
    »Aber wir wollten dich zum Mittagessen in den Tannehill Park mitnehmen. Ich möchte Tammy Sue die Kirche zeigen und von ihr wissen, was sie über den Empfang denkt.«
    Offenkundig machte Schwesterherz Fortschritte bei ihrer Demnächst-Schwiegertochter, indem sie sie in ihre Hochzeitspläne einbezog.
    »Ich möchte mitkommen«, sagte Debbie. »Geht das? Ich muss nur kurz zu Hause haltmachen und Bruderherz stillen. Kann ich da unten zu euch stoßen?«
    »Wir fahren einfach bei dir vorbei und nehmen ihn mit. Wie wäre das?« Schwesterherz wandte sich an Mitzi.

Weitere Kostenlose Bücher