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Mörderischer Auftritt

Mörderischer Auftritt

Titel: Mörderischer Auftritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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Familie ist hier. Und Tammy Sue braucht Virgil jetzt für sich. Ich werde in Kürze gehen.«
    »Na, dann komm doch zum Abendessen rüber zu uns.«
    »Was gibt es denn?«
    »Lachsauflauf.«
    »Mit Dillsauce?«
    »Ich kann welche machen.«
    »Dann bin ich gleich da. Ich muss dir ja ohnehin deinen Stuhl bringen.«
    Ich legte auf und ging zurück ins Wohnzimmer.
    »Hat sie irgendetwas wegen Marilyn gesagt?«, fragte Debbie.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich denke, sie hat ihre Nachrichten noch nicht abgehört. Ich kann es nicht fassen, dass Marilyn das gemacht hat. Du?«
    Ich zuckte die Achseln. Mir wegen Marilyn Gedanken zu machen konnte warten. »Deine Mama bringt mir den Stuhl, den mir Bernice Armstrong für Haley geschenkt hat. Den Schaukelstuhl.« Ich setzte mich und sah Debbie an. »Wie soll ich der Polizei erzählen, dass Bernice’ Tochter wahrscheinlich eine Mordwaffe in meine Tasche gelegt hat und dass das Risiko besteht, dass sie eine Mörderin ist? Ich frage mich, was mir Miss Manners’ ›Handbuch für gutes Benehmen‹ hier raten würde?«
    »Weiß Mrs Armstrong irgendetwas von Dusk und Griffin Mooncloth?«
    »Nein. Sie weiß nicht einmal, dass sie verheiratet waren. Sie denkt, Dusk kennt ihn aus der Tanzakademie.« Bei der Erwähnung von Bernice und dem Stuhl war mir aber noch etwas eingefallen: »Sie haben einen Grizzlybären namens Maurice zu Hause.«
    »Was?«
    »Die Armstrongs. Einen richtigen Grizzlybären in ihrem Hausflur. Ausgestopft. Hat die Arme so.« Ich hielt meine Arme so wie Maurice. »Hat deiner Mutter und mir einen Riesenschrecken eingejagt.«
    »Was?«
    »Der Onkel von Mr Armstrong hat ihn vor Jahren geschossen.Er haart, und das ist ein wenig mitleiderregend, weil Bernice sich sichtlich für ihn schämt. Ich meine, er steht direkt in ihrem Hausflur. Aber sie sagt, ihr Mann liebe und verehre ihn. Und er hatte schon eine Operation am offenen Herzen, ihr Mann, und verdammt, ich weiß, dass es Day war, die das Schnappmesser in meiner Handtasche versenkt hat, und ich weiß nicht, was ich tun soll.«
    Debbie reichte mir das Telefon. »Ruf Detective Hawkins an, Tante Pat.«
    »Aber was, wenn ich falschliege?«
    »Was, wenn du recht hast?«
    »Reich mir das Telefonbuch.« Ich wählte die Nummer und hinterließ die Nachricht, dass ich Tim Hawkins um Rückruf bat. Nein, es handle sich nicht um einen Notfall.
    Ich gab Debbie das Telefon zurück, damit sie es auf den Tisch legte. »Jetzt«, sagte ich, »lass uns aber mal von etwas anderem reden. Soll ich dir die Bücher mit den Hochzeitskleidern zeigen, die Bonnie Blue rübergebracht hat?«
    »Ich werde nicht Gelb tragen.«
    Ich nahm die Bücher und setzte mich neben Debbie auf das Sofa. Ich blätterte bis zu dem ersten Kleid, das Bonnie Blue gekennzeichnet hatte, dem trägerlosen. Debbie seufzte.
    »Und Bonnie Blue gefiel auch dieses hier.« Ich blätterte zu dem aus Jersey, unter dem man nichts tragen konnte. Debbie seufzte erneut.
    Ich blickte auf. Ihr Kinn lag auf ihrer Brust, und ihre Augen waren geschlossen. Die Ärmste. Ich hatte vergessen, wie es war, ein zwei Monate altes Baby zu haben.
    Ich legte sie ausgestreckt aufs Sofa, stopfte ein Kissen unter ihren Kopf und deckte sie mit einer Wolldecke zu. Sie wurde dabei wach genug, um leicht zu lächeln.
    Als Fred nach Hause kam, schlief sie noch immer, und Tim Hawkins hatte mich noch nicht zurückgerufen. AlsMary Alice kam, schlief Debbie nach wie vor. Fred war dabei, eine Dusche zu nehmen, und Tim Hawkins hatte meinen Anruf immer noch nicht beantwortet.
    »Und?«, fragte ich, als Mary Alice durch die Küchentür kam.
    »Er lebt noch. Das ist alles, was ich weiß.«
    Ich nickte in Richtung Wohnzimmer. »Debbie schläft da drin.«
    Sie warf einen Blick durch die Tür. »Ausgepowert, die Arme.«
    »Möchtest du was zu trinken?«
    »Ich nehme gleich ein Bier, sobald ich meine Nachrichten abgehört habe.«
    Ich rührte die Dillsauce und wartete, wie sie auf Marilyns Mitteilung reagieren würde.
    »Wie findest du das?«, rief sie glücklich aus, als sie den Telefonhörer auflegte. »Marilyn hat endlich Charles Boudreau geheiratet, Maus. Ich wusste, dass sie einen gesunden Menschenverstand besitzt.«

16
    Das Abendessen verlief ruhig. Bevor Fred hereinkam, hatte ich Schwesterherz erzählt, dass ich wusste, dass Day Armstrong das Messer in meiner Tasche versenkt hatte. Ich erzählte ihr auch, dass Tim Hawkins zurückrufen wollte und dass sie, falls der Anruf während des Abendessens käme, das Telefon

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