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Mörderischer Auftritt

Mörderischer Auftritt

Titel: Mörderischer Auftritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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ich ihr, was Bonnie Blue hinsichtlich der Wand gesagt hatte, die sicher bald eingerissen werden würde.
    »Das hoffe ich. Ich weiß, dass ich Henry nicht nebenan wohnen haben wollte.«
    Wir waren beide einen Moment lang still und dachten nach. Dann lachten wir schallend auf. Es gibt keine Frau, die ihren Mann nicht gelegentlich gern vor die Tür setzen würde.
    Dann fragte ich sie, ob sie von Larry Ludmiller gehört habe.
    »Dass er gestern Nacht nicht nach Hause gekommen ist? Ja. Mama hat mir erzählt, dass Tammy Sue vor Sorge ganz aufgelöst war.«
    »Nein. Dass wir ihn heute nahezu tot im Alabama Theatre gefunden haben. Hat deine Mama dich nicht angerufen? Jemand hat ihm mit einem Baseballschläger eins übergebraten.«
    »O mein Gott, Tante Pat. Wo ist er? Wird er wieder auf die Beine kommen?«
    »Ich weiß es nicht, Debbie. Er ist in der Universitätsklinik. Ich warte darauf, dass deine Mama anruft.«
    »Oh, das ist schrecklich. Und die arme Tammy Sue.«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen. Dann sagte ich: »Debbie, ich denke, ich weiß, wer es getan hat. Wer ihm einen Schlag versetzt hat. Und wer Griffin Mooncloth getötet hat.«
    »Wer?«
    »Day Armstrong.«
    »Day?«
    »Ich weiß, es klingt verrückt, aber ich bin mir sicher.« Das Zittern war zurück. »Ich weiß nur nicht, wie ich damit umgehen soll. Niemand wird mir glauben.«
    Am anderen Ende der Leitung war eine gemurmelte Unterhaltung zu hören. Dann sagte Debbie: »Tante Pat? Richardena ist hier bei den Kindern. Ich komm rüber zu dir.«
    Normalerweise hätte ich darauf bestanden, dass alles in Ordnung sei mit mir und dass sie sich nicht bemühen müsse. Heute aber sagte ich: »Beeil dich.«
    »Du könntest recht haben.« Debbie hatte es sich in der Ecke meines Sofas gemütlich gemacht. »Auch wenn mir der Gedanke zuwider ist.«
    »Und ist es gegen das Gesetz, jemanden zu heiraten, damit er Staatsbürger unseres Landes wird?«
    Debbie nickte. »Ich muss nachschlagen, wie das Gesetz genau lautet, aber es ist illegal. Dusk hätte Schwierigkeiten bekommen, wenn Griffin Mooncloth sich entschlossen hätte, sie anzuzeigen.« Sie machte eine Pause. »Natürlich hätte er sich dann ins eigene Fleisch geschnitten, weil er nie wieder in das Land hätte zurückkehren können. Aber weißt du, ich habe keinerlei Idee, was ich seiner Meinung nach für ihn hätte tun können.«
    »Dusk sagte, dass er keine Scheidung wollte. Vielleicht war er auf irgendeine Art Trennung ohne Auflösung des Ehebundes aus, in der Hoffnung, dass Dusk ihre Meinung ändern würde, oder vielleicht dachte er auch, du wüsstest ein Schlupfloch, das er nutzen könnte, um hierzubleiben.«
    Debbie runzelte die Stirn und rieb an einem Flecken auf ihrem Pullover, der verdächtig nach getrockneter Milch aussah. »Aber wenn Day ihm empfohlen hat, mich zu konsultieren, und gedacht hat, er könnte einen legalen Weg finden, warum sollte sie ihn dann getötet haben? Irgendwas haben wir da noch übersehen, Tante Pat.«
    »Ich weiß. Aber ich bin mir nach wie vor todsicher, dass sie das Messer in meiner Handtasche versenkt hat.«
    Debbie gab den Flecken auf, dem mit Rubbeln allein nicht beizukommen war, und runzelte die Stirn. »Weißt du, vielleicht hat sie jemand anderen geschützt. Vielleicht hatsie Dusk mit dem Messer gesehen und hat es für sie beiseitegeschafft. Das würde Sinn ergeben.«
    »Ich denke, ja.«
    »Oder sie hat es im Theater auf dem Boden liegen sehen und Dusk für die Schuldige gehalten und hat es deshalb aufgehoben.«
    »Das ist ebenfalls eine Möglichkeit.«
    Das Telefon auf dem Tisch neben Debbie klingelte. Sie nahm ab und sagte Hallo.
    Mama , gab sie mir stumm zu verstehen. »Nur zu Besuch. Ja, sie hat mir davon erzählt. Wie geht es ihm?« Kurzes Schweigen. »Was sagen sie?«
    Larry war also noch am Leben. Ich ging in die Küche, nahm den Lachsauflauf aus dem Ofen und warf einen Blick auf die Uhr. Ich öffnete die Tür und rief Woofer. Wenn ich schon nicht mit ihm spazieren gehen konnte, dann könnte er wenigstens auf einen kurzen Besuch hereinkommen. Aber er saß am Zaun und beäugte einen kleinen weißen Pudel, der sich in Mitzis Vorgarten verirrt hatte. Keine Chance, dass er ins Haus kam.
    »Mama möchte dich sprechen, Tante Pat«, rief Debbie.
    Ich nahm das Telefon. »Was sagen die Ärzte?«
    »Sie machen nach wie vor Untersuchungen. Er wird operiert werden müssen.«
    »Wie stehen seine Chancen?«
    »Nicht gut, denke ich.«
    »Bleibst du noch da?«
    »Nein. Seine ganze

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