Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderischer Blues

Mörderischer Blues

Titel: Mörderischer Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
hörte ich den Groschen bei
mir fallen.
    »Wieso?« sagte ich. »Er hat die
Idee gehabt, Muscat. So wie er es uns erzählt hat, konnte es gar nicht
schiefgehen. Er meinte, so einen betrunkenen Strolch wie Sie könne man damit
reinlegen. Und er hatte ein persönliches Interesse daran, nachdem Sie den
Burschen umgebracht hatten, den er sich gemietet hatte, ich meine diesen Mike
Swain.«
    »Und wer sagte das?« ließ
Muscat nicht locker.
    »Mr. Baron«, erwiderte ich
unschuldig. »Wer sonst? Er hat sich alles ausgedacht.«
    »He!« Baron wich erschrocken
zurück. »Hören Sie nicht auf ihn, Muscat. Er lügt. Und jeder, der sagt, ich sei
es gewesen, der lügt auch! Sie haben geplant, mich umzubringen, mich zu ihrem
Gimpel zu machen. Sie müssen auf mich hören, Muscat. Es ist nicht so, wie
sie...«
    Die beiden Schüsse folgten so
rasch aufeinander, daß sie wie einer klangen.
    »... behaupten«, gurgelte Baron
hilflos und starrte an sich hinab auf seine Brust, wo sich das Hemd rasch
blutrot färbte.
    »Du hast auf mich geschossen?«
Er blickte den Bruchteil einer Sekunde lang auf Muscat mit jenem Ausdruck der
Erkenntnis im Gesicht, den jeder hat, dem außer allem Zweifel klargeworden ist,
daß er sterben muß.
    »Du hast geschossen...« Der
Kopf fiel ihm auf die Brust, seine Knie knickten ein, er taumelte ein paar
Schritte nach vorn und fiel dann zu Boden.
    »Das war die eine Hälfte«,
stellte Muscat ungerührt fest. »Und nun kommt die andere Hälfte, um die ich
mich zu kümmern habe.« Er blickte zu April hinüber. »Sie hätten es nicht tun
sollen, Baby«, fuhr er fort. »Meine Ellen zurückzubringen. Das war nicht nett!«
    April preßte den Handrücken auf
ihren Mund.
    »Aber Sie haben es getan«,
sagte er und zuckte die Schultern. »So können Sie ihr auch Gesellschaft
leisten, Baby, und vielleicht könnt ihr den Immerliebenden Blues zusammen
singen, he?«
    In diesem Moment sah ich den
Bruchteil einer Chance, so es mir gelang, die Wand zu erreichen. Ich mußte es
versuchen, sonst war April innerhalb der nächsten fünf Sekunden tot und lag
neben Lou Baron.
    »Baron«, rief ich scharf. »Er
bewegt sich. Er ist nicht tot. Er...«
    Im gleichen Augenblick, als
Muscat den Kopf wandte und hinabstarrte auf den Toten, sprang ich zur Wand, riß
eines der Schwerter herab. Der Toledostahl blitzte auf, als ich zuschlug.
    Mein Handgelenk fühlte nur
einen leichten Widerstand, als die Klinge herabsauste, und ich glaubte schon
einen Herzschlag lang, ich hätte ihn nicht getroffen.
    Aber dann tönte Aprils
unmenschlicher Schrei an mein Ohr, und ich mußte hilflos zusehen, wie Muscats
Kopf auf den Boden fiel und vor meine Füße rollte.
    »Sie waren großartig, Darling«,
sagte Gloria bewundernd, als sie uns dreien später einen Drink in ihrer Kabine
zurechtmachte. »Einfach kolossal!«
    »Ich wünschte, Leutnant Harding
würde das gleiche denken«, erwiderte ich sauer. »Wenn man ihn so hört, dann muß
man noch froh sein, daß er mich nicht dafür einsteckt, daß ich Baron als den
Urheber des Planes bezeichnete, und dafür, daß ich Muscat den Kopf abgeschlagen
habe. Konnte ich denn wissen, daß Toledostahl wirklich so scharf ist?«
    »Alles in allem glaube ich
doch, daß der Leutnant ziemlich großzügig war, Danny«, sagte April ruhig. »Er
hat Sie nur das eine Mal geschlagen, bevor er sich wieder in der Gewalt hatte.«
    »Mein Profil«, sagte ich und
tastete meine Nase ab. »Er hätte es ein für allemal ruinieren können, der
Bursche.«
    »Sei es, wie es sei, ich bin
jedenfalls rechtzeitig am Dienstagmorgen wieder im Studio«, meinte Gloria und
lächelte mich betörend an.
    »Stimmt«, sagte ich. »Na, das
ist doch wenigstens etwas, wie?«
    »Was ist eigentlich mit Mr.
Bailey und der Versicherungssumme?« fragte Gloria.
    »Na, das ist doch bekannt«,
sagte ich. »Woolrich hat ihm zwar die Police mit seinen anderen Habseligkeiten
gegeben, und so könnte Bailey jetzt kassieren, wenn — ja wenn es nicht einen
kleinen Kunstfehler in der Sache geben würde. Leutnant Harding hat inzwischen
mit der Gesellschaft gesprochen, und die hat ihm erklärt, daß Woolrich zwar die
ersten drei fälligen Prämien bezahlt hat, dazu aber leider einen Scheck
verwandte, der nicht gedeckt war. Folglich sehen weder Woolrich noch Bailey
auch nur einen einzigen Cent!«
    Glorias Gesichtsausdruck nach
zu schließen, mußte ihr Bailey einen ganz hübschen Batzen von diesem
Versicherungsgeld versprochen haben.
    »Ich freue mich richtig auf den
neuen

Weitere Kostenlose Bücher