Mörderischer Blues
diese
spanische Galleone .«
»Ich habe sie gesehen«,
antwortete sie. »Doch warum fragen Sie?«
»Ein Mann namens Valdez ist der
Besitzer«, erzählte ich ihr. »Er gibt heute abend eine große Party, und wir sind alle dazu eingeladen. So gegen acht Uhr geht es
los, und Sie sollten unbedingt kommen, Gloria.«
»Und warum?« Sie kam noch
näher, so nahe, bis sie nicht mehr näher kommen konnte. Ich fühlte das Gewicht
ihrer enormen Brüste an meiner Brust und ihre prallen Schenkel an den meinen.
»Ich habe so was gehört, als
sollte der Mörder auf dieser Party entlarvt werden, Honey«, sagte ich
vertraulich. »Sie sollten Eddie-Boy, Greg Bailey und Muscat Mullins Bescheid
sagen, damit sie auch kommen. Sie werden die Party sicher nicht versäumen
wollen, und wenn ich Leutnant Harding richtig verstanden habe, dann will der
sogar dafür sorgen, daß sie bestimmt niemand versäumt!«
»Das klingt sehr aufregend,
Danny«, murmelte sie. »Erzählen Sie mir mehr darüber.«
Ich winkte ab.
»Ich weiß auch nicht mehr,
Puppe!« versicherte ich ihr.
»Sie sind ein cleverer Bursche,
Danny«, sagte sie erregt. »Ich wette, daß Sie es sind, der den Mörder heute abend entlarvt!« Sie holte tief Luft, und ihr sich
ausdehnender Busen hätte mich fast aus den Pantoffeln gestoßen. »Tun Sie das,
Danny, und Sie werden mich dankbar finden«, sagte sie zärtlich. »Und ich meine,
was ich sage — nämlich wirklich dankbar!«
Plötzlich trat sie zurück, und
ich hatte zwei Handvoll Luft zwischen den Fingern, statt Gloria. Sie verließ
meine Kabine, und unter der Tür rief sie über die Schulter: »Zuerst den Mörder,
Danny. Aber machen Sie sich keine Sorgen; ich halte mein Versprechen immer!«
Als ich schließlich auch vor
die Kabine trat, war Gloria schon ein paar Meter entfernt und begrüßte Greg
Bailey, der so aussah, als hätte er die ganze Nacht unter seinem Bett
verbracht. Ich gab dann die Jagd auf und marschierte zu April Showers Kabine. Die Tür war nicht verschlossen. Weshalb
sollte ich mir also die Mühe machen anzuklopfen?
Als ich das Wohnzimmer betrat,
kam sie gerade aus dem Bad. Schillernde Wassertropfen standen auf ihrer
bronzefarbenen Haut und perlten über Hals und Schultern, und sie hatte sich ein
Handtuch um die Hüften geschlungen, das nicht hin und nicht her reichte, wie
ich mit Vergnügen feststellen konnte.
»Ich komme gerade unter der
Dusche hervor«, erklärte sie überflüssigerweise.
»Ich sehe es«, sagte ich. »Von
hier aus wirken Sie richtiggehend sauber.«
Hastig ließ sie das Handtuch
ein bißchen weiter herunter und blickte überrascht auf den weißen Hügel, der
plötzlich unter dem oberen Handtuchrand erschien. Sie biß sich auf die Lippen,
und fast sah es so aus, als falle ihr die Entscheidung schwer, was nun mehr
lohnte, verdeckt zu werden.
»Warum gehen Sie nicht hinaus,
Danny Boyd, damit ich mich in Ruhe anziehen kann?«
»Seien Sie nicht so hart zu
mir, April«, lenkte ich ein. »Für mich sind Sie nur ein großes Mädchen, das in
ein kleines Handtuch gewickelt ist, nichts also, was mich aufregen könnte.«
»Oh!« Sie schaute mich
neugierig an. »Und welches war die große Aufregung, die meinen Anblick so wenig
aufregend macht?«
»Gloria«, sagte ich genüßlich.
»Sie kam in dem knappesten Strandanzug zu mir, den Sie
je gesehen haben; vielleicht vor einer Viertelstunde und bereit, mit mir die
schönsten Erwachsenenspiele zu spielen.«
»Sie sind wie alle anderen
Männer auch, denn Sie bevorzugen anscheinend Quantität vor Qualität, Mr. Boyd«,
antwortete sie giftig süß.
»Ich bin fast ermordet worden
in der vergangenen Nacht«, sagte ich, um das Thema zu wechseln. »Soll ich Ihnen
davon erzählen?«
»Nur, wenn der Mordversuch
erfolgreich war«, schnappte sie, wandte sich um und ging ins Schlafzimmer.
Das war ein Fehler, denn das
Handtuch war zu klein, um auch ihre Rückseite zu bedecken.
»He!« rief ich anerkennend.
»Sie haben ein Grübchen an der interessantesten Stelle, die ich je gesehen
habe!«
Sie erstarrte für einen Moment,
über ihren Körper lief ein Zittern, und dann sprang sie mit einem unterdrückten
Aufschrei wie eine Gazelle ins Schlafzimmer.
So an die zehn Minuten später
kam sie zurück und trug einen Büstenhalter und ein Paar von jenen kurzen
Shorts, die anscheinend zu ihrer Kennzeichnung als Markenartikel gehörten. Sie
wirkte ruhig und gefaßt, wenn man von den kleinen roten Flecken auf ihren
Wangen absah.
»Sie sind ja noch immer
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