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Mörderisches Musical

Mörderisches Musical

Titel: Mörderisches Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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griff, sagte
Smith: »Überlaß es Max, Zuckerstück.« Sie rieb energisch die Hände
gegeneinander und hielt sie über die Karten, als wollte sie sie wärmen, dann
wählte sie ohne Zögern Karten aus der langen Reihe aus.
    Wetzon wartete. Nun legte Smith unheilvoll
murmelnd die Karten auf, die sie gezogen hatte. Niemand ging ans Telefon. »Ich
nehme es an, Smith. Die Jungs sind beschäftigt.« Smith reagierte nicht. Wetzon
sagte: »Smith und Wetzon.«
    »Leg auf«, sagte Smith, ohne von den Karten
aufzublicken.
    »Ms. Leslie Wetzon bitte.«
    »Smith und Wetzon.« Als Max’ Stimme die des
Anrufers überlagerte, legte Wetzon leise auf. Der Anrufer hatte einen leicht
britischen Akzent.
    »Wo liegt das Problem, Smith?«
    Smith sammelte die Karten ein und sah Wetzon
direkt an. »Was für ein Geheimnis hast du vor mir?«
    »Geheimnis? Ich? Ich weiß nicht, wovon du
redest.«
    »Schatz, tu nicht so, als wüßtest du nicht,
wovon ich rede. Hat es etwas mit... Smitty zu tun? Bitte, sag es mir. Die
Karten weisen auf eine junge Person.«
    »Es hat nichts mit Smitty zu tun.« Wovon redete
Smith? Es mußte B. B.s Kündigung sein, von der sie in den Karten las. Wetzon
mußte einen Zeitpunkt finden, wenn B. B. nicht in der Nähe war. Smith würde ihn
umbringen.
    In diesem glücklichen Moment unterbrach Max’
Klopfen Smith’ Verhör. Er machte zögernd die Tür auf.
    »Nur herein, Max, um Himmels willen.«
    Danke, Max, dachte Wetzon inbrünstig.
    »Ein Bryan Kendall ist für dich am Apparat,
Wetzon.«
    »Bryan Kendall?« Sie hatte nie von ihm gehört.
»Bei welcher Firma ist er?«
    »Ich weiß nicht.« Das Telefon läutete, und Max
schloß die Tür, um abzuheben.
    »Die lernen es nie«, sagte Smith. »Haben wir den Wall Street Letter von dieser Woche bekommen?«
    Wetzon reichte ihr das unerhört teure
zehnseitige Rundschreiben, das die vertraulichen Informationen über das
Geschehen an der Wall Street enthielt. Sie drückte den blinkenden Knopf.
»Leslie Wetzon.«
    »Miss Wetzon, mein Name ist Bryan Kendall. Ich
bin Mitglied der Anwaltsfirma Kendall und Slotkin. Ich möchte gern ein Treffen
mit Ihnen in meinem Büro vereinbaren.«
    »Warum? Worum handelt es sich?«
    »Susan Orkin war eine Freundin und Klientin von
mir.«
    Ihr Ton wurde weich. »Ich bin traurig wegen
Susan. Sie war auch meine Freundin.« Was mochte Susans Anwalt mit ihr zu
besprechen haben?
    »Es betrifft Susans Letzten Willen. Miss Wetzon,
Susan hat Sie als ihren Haupterben eingesetzt.«

  »Ich
verstehe nicht«, sagte Wetzon zum drittenmal in weniger als einer Stunde.
Eine volle Woche war vergangen, und sie saß Bryan Kendall, Esquire, in seiner
Anwaltskanzlei an der Park Avenue gegenüber. Eine Tasse schwarzer Kaffee stand
unangerührt vor ihr. Ebenso unberührt war der amtliche Umschlag, den Kendall
ihr ausgehändigt hatte.
    Kendall, ein vornehmer Mann mit gewelltem grauem
Haar, war Ende Fünfzig. »Was verstehen Sie nicht?« Im persönlichen Gespräch war
der britische Akzent noch auffallender.
    »Bis vor wenigen Wochen hatten Susan und ich uns
seit dem College nicht mehr gesehen.«
    »Das hat nichts zu sagen. Nach Dillas Tod bat
sie mich, ein neues Testament aufzusetzen. Sie unterschrieb es am Tag vor ihrem
eigenen Tod.« Er nahm ein Dokument aus einem sauberen Aktendeckel auf seinem
Schreibtisch.
    »Wollen Sie mir erzählen, daß Susan keine
Verwandten hat?«
    »Das ist richtig.«
    »Mr. Kendall, Susan hatte große Angst, daß ihr
etwas zustoßen würde. Wissen Sie, wovor sie Angst hatte?«
    »Nein, davon weiß ich nichts.«
    »O Gott, was bedeutet das alles für mich?«
    »Das Testament ist eröffnet und rechtswirksam
bestätigt worden. Susan hat mich zum Testamentsvollstrecker bestimmt. Es gibt
noch zwei andere Begünstigte. Susan hat Rhoda Rockefeller zehntausend Dollar
vermacht.«
    »Rhoda Rockefeller? Sie meinen die Haushälterin?
Ihr Nachname ist Rockefeller?«
    Er nickte. Er sah nett aus, wenn er blinzelte.
In diesem Moment kam Wetzon zu dem Schluß, daß sie Bryan Kendall mochte.
    »Und sie hat dem Fonds für Bühnenschaffende
fünfundzwanzigtausend Dollar hinterlassen.«
    »Das ist sehr großzügig. Was soll ich nun
machen?«
    »Zur Erbmasse gehört die Wohnung, und sie wird
verkauft. Das Geld geht nach Abzug der Abwicklungskosten und Steuern an den
Begünstigten. An Sie. Es gibt einige geringfügige Verbindlichkeiten...«
    »Aber ist die Wohnung nicht mit Hypotheken
belastet?«
    Kendall schüttelte den Kopf. »Die Wohnung ist
bar

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