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Mörderisches Musical

Mörderisches Musical

Titel: Mörderisches Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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Begeisterung dagegen machte das, was Wetzon
fehlte, mehr als wett. Da sie spürte, daß Wetzon ausgehen wollte, folgte sie
ihr von einem Zimmer ins andere, ließ sie nicht aus den Augen. Wetzon beschloß,
sie nachher mit in Altons Wohnung zu nehmen.
    Was hat das alles zu bedeuten? dachte Wetzon,
während sie ihr Haar fönte. Mit der freien Hand zog sie das Haar nach hinten. Noch
nicht lang genug. Es könnte eine Ewigkeit dauern, bis sie wieder die Länge für
ihren Ballerinaknoten hatte. Im Schlafzimmer nahm sie das schwarze
Spandextrikot aus dem Beutel der chemischen Reinigung und zog es an. Es lag
nicht einmal richtig an. Sie hatte wirklich stark abgenommen.
    Sie setzte sich auf das Bett, und Izz leistete
ihr Gesellschaft. Bernsteins Karte lag neben dem Telefon, auch O’Melvanys. Sie
rief O’Melvany an, weil Susan im Neunzehnten Revier ermordet worden war.
    »O’Melvany.«
    »Hallo, äh« — sie wußte nie, wie sie ihn anreden
sollte — »hier ist Leslie Wetzon. Ist es eine ungünstige Zeit?«
    »Sie haben mich gerade im Weggehen erwischt. Was
haben Sie auf dem Herzen?«
    »Ich dachte, Sie sollten wissen, daß mich ein
Rechtsanwalt namens Bryan Kendall von Kendall und Slotkin angerufen hat. Er
teilte mir mit, daß ich Susan Orkins Haupterbin bin.«
    O’Melvany pfiff durch die Zähne. »Über wieviel
sprechen wir?«
    »Die Wohnung, ein paar Aktien und
Festverzinsliche, ein Auto, ihre Urheberrechte, was immer das Banksafe hergibt
und vielleicht irgendeine Versicherung. Sie könnten Mr. Kendall anrufen.« Sie
gab ihm die Telefonnummer. »Ich nehme an, das gibt mir ein Motiv.«
    »Wenn Sie es vorher gewußt hätten.«
    »Ich wußte es nicht. Und ich will das Geld auch
nicht. Es ist Blut dran. Ich hasse es.« Ihre Stimme überschlug sich.
    »Nehmen Sie’s gelassen.« Er hörte sich besorgt
an. »Vielleicht sollten Sie mit Sonya sprechen.«
    »Das ist in Ordnung. Es geht mir gut. Ich habe
Sonya gestern gesehen. Danke. Gibt es was Neues? Ich habe in den Zeitungen
nichts über die Schmucktasche gelesen.«
    »Werden Sie auch nicht. Wir behalten es vorerst
für uns.«
    Nachdem sie aufgelegt hatte, zog sie sich fertig
an und schminkte sich sorgfältiger als gewohnt. Dies war ein besonderer Anlaß.
Sie machte die Leine an Izz’ Rheinkieselhalsband fest. Warum hielten sie die
Sache mit der Schmucktasche zurück?
    Das Telefon läutete, als sie den Gürtel ihres
Regenmantels zumachte. Izz begann zu bellen und rannte zur Tür und zurück.
    »Vergiß es, Hund.« Sie nahm den Hörer ab.
    »Häschen, Schatz!«
    »Carlos! Mann, tut das gut, deine Stimme zu
hören. Wann kommst du nach Hause?«
    »Morgen, und ich kann es gar nicht erwarten.«
    »Ich auch nicht.«
    »Prima. Mort hat sich nach Florida abgesetzt.«
    »Das habe ich gehört. Weiß die Polizei was Neues
zum Mord an Sam?«
    »Hör zu, Herzblatt, die Bullen hängen hier
herum, seit es Sam erwischt hat. Sie kennen die Show auswendig. Ein
dickbäuchiger Detective hat mir nach der Mittwochsmatinee sogar die
Einleitungsnummer vorgetanzt.«
    Wetzon kicherte. Izz zerrte an der Leine. »Wie
war er?«
    »Ziehst du mich auf?«
    »Ich muß gehen, Kleiner. Heute ist Sandra
Semples Einladung, und Alton gibt die große Neuigkeit bekannt.«
    »Bist du aufgeregt?«
    »Die Wahrheit?«
    »Natürlich.«
    »Ich habe Angst.«
    »Tralala, Schatz. Du bist vor der
Sommersonnenwende unter der Haube.«
    »Hör auf. Darf ich jetzt auflegen? Ich sehe dich
am Sonntag. Arthur hat mich zum Abendessen eingeladen.«
    »Gut. Ich habe nur noch eine Kleinigkeit auf dem
Herzen...«
    »Ja?«
    Seine Stimme wurde nüchtern. »Ich habe heute
abend ein Glas mit Fran Burke getrunken.«
    »Was für einen Spazierstock hatte er dabei?«
    »Graues Metall oder Aluminium oder so was. Kann
ich zu Ende reden, bevor du weitermachst?«
    »Aber selbstverständlich.«
    »Er hat mir eine verrückte Nachricht für dich
gegeben. Ich weiß nicht, was es bedeutet, und ich bin nicht scharf darauf, es
auszurichten, aber er hat gesagt, du würdest es verstehen.«
    »Sprich schnell. Ich komme zu spät.«
    »Fran hat gesagt, ich soll dir ausrichten, daß
du zurückgeben sollst, was dir nicht gehört.«

  Wetzons
Hände waren eiskalt. Ein winziger Puls klopfte in ihrem Hals.
    »Du siehst wunderschön aus, Leslie.« Alton nahm
ihre Hand und küßte die klamme Handfläche. »Hör auf, dich zu quälen. Alle hier
lieben dich.« Sie traten aus dem Aufzug und gingen über den Flur zur letzten
Wohnung, wo Alton klingelte.
    Sie wollte ihm

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