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Mörderisches Musical

Mörderisches Musical

Titel: Mörderisches Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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angefangen
haben. Wer würde für einen Ring töten? War er ein paar Millionen wert? Wenn ja,
dann könnte ich mir einen Mord vorstellen.«
    »Ach, sei still, Smith. Falls Dilla Lennys
Banksafe ausgeräumt hat, wurde sie aus Rache getötet. Ich wette, Dilla
dachte, indem sie Phil eine Stelle verschaffte, könnte sie wiedergutmachen, was
sie getan hatte. Andererseits, als die Polizei das Profil von Dillas Mörder
entwarf, sagten sie, es wäre ein junger Mann ohne starkes männliches
Rollenmuster, und deshalb haben sie Smitty...«
    Eine Träne rollte über Smith’ Wange. »Aber
Schatz, ist Phil Terrace kein junger Mann? Hat er einen Vater? Es ist so
ungerecht.«
    »Ich weiß nicht.«
    »Jedenfalls hat die Polizei nicht immer recht.
Ich habe Fran Burke kennengelernt. Dieser alte Mann sollte zum Tütenkleben
geschickt werden.«
    »Fran kontrolliert jetzt den Schwarzmarkt. Falls
dieser Ring Celia Kaufer gehört hat, dürften sowohl Fran als auch Edna ihn sofort
wiedererkannt haben. Vielleicht dachte Dilla, es wäre genügend Zeit vergangen,
so daß sie ihn tragen könnte.«
    »Dann war sie dumm.«
    »Fran war wütend auf Mort, weil er Phil so mies
behandelt hat. Seine Augen sind nicht gut. Er könnte Sam im Herrensalon mit
Mort verwechselt haben. Sein Spazierstock ist ein stumpfer, zylindrischer
Gegenstand.«
    »Ja«, sagte Smith aufgeregt. »Und er hatte
nichts zu verlieren.«
    »Wie kommst du darauf?«
    Smith faltete die Hände unter ihrem Kinn.
»Walter Greenow hat mir gesagt, daß dies Frans letzte Show ist. Er ist
todkrank, Leberkrebs.«

  Wetzon
zog die Lippen mit dem Konturenstift nach, dann trug sie Farbe auf. Ihre
Hand zitterte. Premieren machten sie immer nervös.
    Fast zwei Wochen waren vergangen. Hotshot:
The Musical war aus Boston gekommen und hatte eine Woche lang vor restlos
ausverkauftem Haus Voraufführungen gespielt. Kartenschwarzhändler standen jeden
Morgen bereits vor Kassenöffnung Schlange. Die Leute führten sich auf, als
handelte es sich um die Wiederkunft Christi.
    Alex Witchels wunderbares Interview mit Carlos
war letzten Sonntag in der Times erschienen, und Mort würde nächste
Woche auf dem Titelblatt der Times zu sehen sein.
    Smitty war von einer Anklagejury wegen Mordes —
Susans — angeklagt worden und befand sich gegen Kaution auf freiem Fuß, doch
Arthur meinte noch immer, es würde nicht zum Prozeß kommen. Kein handfester
Beweis war ans Licht gekommen, nur Susans Notiz in ihrem Terminkalender und
Smittys Daumenabdruck an der Hintertür. Und immer noch keine Mordwaffe.
    Alton rief jeden Tag an. Wetzon schwankte
jedesmal, wenn sie die Stimme hörte. Sie mußte jedoch zugeben, daß ihr das
Abenteuer, wieder allein zu leben, und die aufregende Vorfreude auf das Neue und
Unerwartete gefielen.
    Der Vorhang zur Premiere ging um Viertel nach
sechs hoch. Früh, damit die Kritiker ihre Berichte schreiben und in den
Elf-Uhr-Nachrichten senden sowie den Redaktionsschluß der wenigen noch
verbliebenen Tageszeitungen einhalten konnten.
    Wetzon lackierte sich die Fingernägel, legte
sich aufs Bett und wedelte mit den Fingern. Izz nutzte die Gelegenheit, auf
Wetzons Bauch zu krabbeln.
    Das Telefon läutete. Wetzon schubste Izz weg und
nahm ab, wobei sie sorgfältig auf den Nagellack achtete.
    »Leslie? Hier ist Sonya.«
    Wetzon hatte ihre Donnerstagssitzung bei Sonya
wegen der Premiere verlegt. »Tag, Sonya. Du hast hoffentlich nicht vergessen,
daß heute die Premiere ist.«
    »Nein. Ich wollte dir nur sagen, warum du den
ersten April für mich freihalten sollst. Es ist... also Eddie und ich
heiraten.«
    Sonya und Eddie... »Du meinst O’Melvany?« Wetzon
empfand eine plötzliche Anwandlung von... ja, was? Neid?
    »Ja. Bist du überrascht?«
    »Ich sollte es nicht sein. Ich wußte, daß ihr
zwei zusammen seid, aber heiraten...«
    »Wir wollten es beide amtiich machen, und wir
möchten, daß du unsere Trauzeugin bist, weil du uns miteinander bekannt gemacht
hast.«
    »Ich? Mann, Sonya, ich fühle mich geehrt.«
    »Wir treffen uns auf dem Standesamt Centre
Street Nummer eins. Ein Uhr am ersten April. Kannst du es machen?«
    »Ja, selbstverständlich, Sonya, herzlichen
Glückwunsch und alles.«
    »Danke, Leslie. Du kannst dir vorstellen, wie
glücklich ich bin.«
    Quäl mich, dachte Wetzon. Quäl mich nur.
    Als die Haustürklingel läutete, warf sie den
schwarzen Cashmere-Schal um und ging, sehr zu Izz’ Kummer.
    In der Halle schritt ein nervöser Panther namens
Carlos auf und ab. »Los, komm

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