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Mörderisches Musical

Mörderisches Musical

Titel: Mörderisches Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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haben!« Smith lag schluchzend auf dem Bett.
    »Ma, bitte versteh.« Smitty stand in der Tür und
blickte Wetzon flehentlich an. »Ich habe niemanden getötet. Wetzon, bitte mach
ihr das klar. Ich muß das selbst erledigen.« Er sah seiner Mutter so ähnlich,
die dunklen nußbraunen Augen, der olivenfarbene Teint, die dunklen Locken. »Ma,
das heißt nicht, daß ich dich nicht gern habe.«
    Arthur räusperte sich. »Wir müssen los.«
    »Geht nur.« Wetzon begleitete sie zur Tür. »Wir
schaffen das schon.«
    »Leslie, wenn sie nichts Neues auf den Tisch
legen, können sie ihn nicht festhalten«, beruhigte Arthur sie.
    Sie schloß seufzend die Tür. Aus dem
Schlafzimmer konnte sie Smith’ gequältes Schluchzen hören. Sie setzte sich auf
das Bett und strich Smith über die wirren Locken. »Er ist erwachsen und möchte
seine Probleme selbst in die Hand nehmen. Du solltest stolz auf ihn sein. Er
ist ein wunderbarer Junge.«
    Smith rollte sich auf den Rücken, das Gesicht
verquollen, die Augenpartie gerötet. Wetzon reichte ihr ein Taschentuch. »Ich
weiß. Ich bin stolz auf ihn. Im Gefrierfach ist ein Eisbeutel. Ich muß
furchtbar aussehen.« Smith trug purpurrote Nadelstreifenhosen und ein in sich
gemustertes weißes Herrenhemd mit langen Ärmeln. Und es war nicht einmal
zerknittert.
    Als Wetzon mit dem Eisbeutel zurückkam, hatte
Smith sich aufgesetzt und mischte die Tarotkarten. Sie hielt inne, um die kalte
Packung vorsichtig auf das Gesicht zu drücken, dann warf sie sie Wetzon wieder
hin. »Dies ist sehr wichtig.«
    »Oh, klar.«
    Smith legte die Karten aus und benutzte dabei
die Stabkönigin als Mitte.
    Als Wetzon den Eisbeutel wieder ins Gefrierfach
legte, konnte sie Smith vor sich hin murmeln hören. Sie murmelte immer noch,
als Wetzon zurückkam. »Mein Kleiner steckt in Schwierigkeiten.« Ihre Augen
glänzten. »Aber er hat niemanden getötet.«
    »Das hätte ich dir ohne die Karten sagen
können.«
    »Sehr komisch.«
    »Die Polizei glaubt, daß die Morde an Dilla und
Susan Verbrechen aus Leidenschaft waren.«
    Smith blickte entgeistert. »Du meinst Vergewaltigung ?«
Sie sammelte die Karten ein.
    »Nicht diese Leidenschaft. Es gibt andere Arten,
weißt du. Zorn, Liebe, Haß, Eifersucht, Rache...«
    »Rache? Weswegen?«
    »Wenn du versprichst, nicht verrückt zu spielen,
sage ich dir, was ich denke.«
    »Willst du etwa sagen, du weißt, wer es getan
hat?«
    »Ich weiß es nicht mit Sicherheit, aber ich
glaube, du hattest recht mit Edna Terrace.«
    »Wer?«
    »Um Himmels willen, Smith, du hast gesagt, du
glaubst, es war die Mutter. Erinnerst du dich nicht, als Bernstein wegen des
Schmucks ins Büro kam?«
    »Ich habe ihren Namen vergessen.«
    »Phil Terraces Mutter. Lies meine Lippen.«
    Smith runzelte die Stirn. »Ich habe keine
Ahnung, wovon du sprichst.«
    »Der Inspizient. Phil Terrace. Er hat die Stelle
nach dem Mord an Dilla übernommen. Ich kann mir nicht denken, daß du ihn nicht
kennengelernt hast.«
    »Wahrscheinlich habe ich ihn kennengelernt. Du
siehst, was für einen bleibenden Eindruck er auf mich gemacht hat.«
    »Er ist irgendwie stämmig, klein, zaghaft und
hat Ansätze zu einer Glatze.«
    »Wie drollig.« Smith gähnte. »Wie kommst du
darauf, daß ich mich an so einen erinnern würde?« Sie steckte die Füße in ihre
Sandalen und stand auf. »Moment. Doch nicht der, der so schwitzt?«
    »Treffer.«
    »Ah, Leute, die schwitzen, wenn es nicht heiß
ist, sind immer die Schuldigen.« Sie steuerte die Küche an. »Ich brauche
Kaffee.«
    Wetzon folgte ihr. »Du sagst, Phil war
es? Warum?« Sie sah Smith zu, die Wasser in die Kaffeemaschine und Kaffee in
den Filter füllte. Das berauschende Aroma gerösteter Haselnüsse erfüllte die
Küche. »Ich hoffe, er ist koffeinfrei.«
    »Er ist. Sag mir, warum du denkst, es war diese
Dingsda.«
    »Edna? Na ja, Kassenleiter haben früher immer
einen Knüppel in der Kasse gehabt, für den Fall, daß sie Überfällen würden. Die
Polizei hat keinen gefunden.«
    Sie lauschten der zischenden Kaffeemaschine.
Dann sagte Smith: »Das ist ein bißchen weit hergeholt.«
    »Und das Schwitzen ist es nicht? Es gibt noch
mehr. Edna hat einen Ring getragen, der dem sehr, sehr ähnlich ist, den Dilla
offenbar in der Woche, in der sie ermordet wurde...«
    »Du meinst, sie hat Dilla Crosby wegen eines
Ringes den Schädel eingeschlagen?« Ungläubig schenkte Smith Kaffee ein. Wetzon
trug die Tassen ins Eßzimmer und ließ Smith in der Küche.
    Wetzon erhob die Stimme. »Hör

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