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Mörderisches Musical

Mörderisches Musical

Titel: Mörderisches Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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mir zu, Smith. Ich
habe es alles ausgeknobelt.« Sie setzte sich an den Tisch und nahm eine
Handvoll Karamelpopcorn aus der gewaltigen Schale, die Smith zwischen sie
stellte. »Es war einmal...«
    »Oh, verschone mich.« Smith stöhnte übertrieben
auf, doch Wetzon bemerkte, daß sich ihre Stimmung sehr gebessert hatte.
    »Es war einmal am Broadway ein sehr
erfolgreicher Generalintendant. Man könnte sagen, er war der König der
Generalintendanten. Das Popcorn schmeckt gut.«
    »Möchtest du bitte mit deiner Geschichte
fortfahren.«
    »Jedenfalls war der Name des Königs Lenny
Käufer. Er hatte eine Frau namens Celia und eine Tochter — folgst du mir?«
    Smith nickte, den Blick zur Decke.
    »Eine Tochter namens Edna. Prinzessin Edna.«
    »Aha. Edna Terrace.«
    »Ich glaub’, jetzt hat sie’s«, sagte Wetzon zur
Decke. »Lenny Kaufer war wie der Pate, der König des Schwarzgeldes. Das war
Geld, das von den Bruttokasseneinnahmen abgeschöpft wurde, Schmiergelder,
Kartenverkauf auf dem Schwarzmarkt. Der Kartenverkauf lief damals nicht über
Computer. Es heißt, daß es nicht mehr stattfindet, aber vor ein paar Jahren
wurde ein Generalintendant einer Erfolgsshow gefeuert, weil da Geld war, das
nicht durch Kartenverkäufe zu erklären war.«
    »Ich verstehe. Komm jetzt bitte zur Sache.«
Smith aß ein Korn nach dem andern.
    »Der König hatte eine Mätresse, eine junge
Gruppentänzerin.«
    »O Gott, nicht du!«
    »Smith, halt die Luft an. Es muß fünfhundert
Tänzerinnen gegeben haben, die damals für Shows vortanzten. Ich war nur eine
von ihnen. Dilla Crosby war seine Geliebte.«
    »Dilla Crosby? Aber sie ist ei-eine, sie ist
eine...« Smith erstickte an dem Wort, »sie ist lesbisch .«
    Wetzon verbarg ein Lächeln. Aha, dachte sie,
Smith könnte durchaus als besserer Mensch aus dem Ganzen hervorgehen. »Also ich
vermute, daß Dilla entweder bisexuell war oder vielleicht, wie die Leute oft
sagen, durch und durch korrupt und berechnend. Jedenfalls schenkte ihr der
König einen herrlichen Nerzmantel und einen roten Corvette — neben anderen
Dingen.«
    Smith stieß die rechte Faust in die Luft. »Ja!«
    Soviel zu Wetzons Tagträumerei von einer neuen
Smith. »Vielen Dank. König Lenny hortete also über Jahre Bargeld und Wertsachen
in seinem megasicheren Banksafe.«
    Smith lächelte. Sie lächelte immer, wenn sie von
Geld hörte oder von dunklen Plänen, an dasselbe zu kommen. »Weiter.«
    »Dann wurde der König krank, Krebs, und es war
schlimm. Während er im Krankenhaus im Sterben lag, die liebe Familie um ihn
versammelt, trug sich jemand mit einem Schlüssel zu seinem Banksafe als seine
Frau Celia ein und räumte alles aus. Und als der Safe nach seinem Tod geöffnet
wurde, war er leer. Ich habe diese Geschichte von Poppy Hornberg gehört.«
    »Sehr raffiniert.«
    »Nein. Sehr diebisch. Bei der Beerdigung des
Königs bat Celia tränenreich um Geld. Das habe ich von Alton gehört. Ich
schätze, sie waren nicht mittellos, aber sie waren einen kostspieligen
Lebensstil gewohnt, den sie nicht mehr aufrechterhalten konnten.«
    »Natürlich ist es nie mehr zurückgekehrt.«
    »Natürlich. Es ist, als würde man ein Puzzle
zusammensetzen. Nicht alle Stücke passen auf Anhieb. Fran Burke war Lenny
Käufers Schützling. Ich glaube, er hat den Paten für Phil gespielt.«
    »Dieser alte Trottel könnte Dilla getötet haben,
um seinen Mentor zu rächen.«
    »Stimmt. Als ich Susan zum erstenmal besucht
habe, waren Dillas Mutter, Schwester und Schwager dabei, ihre Sachen zu packen.
Susans Hund Izz - übrigens, ich habe jetzt einen Hund in Pflege. Einen
Malteser.«
    »Du? Einen Hund? Wie denkt Alton darüber?«
    »Das ist ohne Bedeutung.«
    »Moment mal, wo ist dein Ring?«
    »Ich habe mit Alton Schluß gemacht, Smith.«
    »Nicht einmal dir hätte ich zugetraut, so etwas
Dummes zu tun.«
    Beleidigt sagte Wetzon: »Ich habe es aber nun
getan, und es steht nicht zur Diskussion. Möchtest du den Rest hören?«
    »Komm bitte zum Schluß.«
    »Weißt du eigentlich, daß du über die
Konzentrationsspanne einer Ente verfügst? Erinnerst du dich an die Stickerei
innen in dem Schmuckbeutel, den Susan mir geschickt hat? Sie lautete Lenny/Celia. Jeder bei Hotshot hat gesehen, daß Dilla jenen Ring die ganze Woche vor
dem Mord getragen hat, aber nicht, als wir sie fanden. Und als ich Edna Terrace
kennenlernte, trug sie einen Ring, der genau so aussah wie der von Carlos und
Sunny beschriebene.«
    »Damit sind wir wieder da, wo wir

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