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Mörderisches Musical

Mörderisches Musical

Titel: Mörderisches Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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Smith und noch im
Wachsen.
    »Smitty«, rief Mort besitzergreifend. Vielleicht
hatte Carlos ihm nichts von Marks Verbindung mit Smith gesagt.
    »Mom, ich habe zu arbeiten. Ich kann jetzt nicht
reden.«
    »Wir sehen uns später, Schatz«, sagte Smith,
deren Stimme bei >Schatz< stockte. Sie schien in seinem Gesicht zu
forschen. »Joel und ich verbringen den Nachmittag in Gloucester...«
    »Prima Idee«, sagte Wetzon mit mehr
Begeisterung, als sie empfand. Smith war sichtlich aus der Fassung. »Das ist
eine gute Idee, was meinst du, Mark?« Sie stellte sich zwischen Mark und Mort
Hornberg mitten in den Zuschauerraum zu JoJo und Poppy. Mort winkte Mark und
rief noch einmal: »Smitty.«
    »Smitty?« Smith blinzelte, als wäre ihr Asche
ins Auge gekommen.
    »Smitty ist Marks Spitznamen hier«, erklärte
Wetzon. Sie versperrte Mort, der aus der Sitzreihe auf sie zukam, den Weg und
zischte: »Meine Partnerin ist Smittys Mutter. Also halte dich zurück.« Sie
widerstand dem Drang, ihm einen Hieb auf die alte Wunde zu verpassen, wie Smith
es getan hatte. Statt dessen nahm sie seinen gesunden Arm, drehte ihn um und steuerte
Mort entschlossen auf den Orchestergraben zu. Vielleicht könnte sie ihn mit ein
bißchen Glück hinunterschubsen.
    »Ich wußte nicht, daß er eine Mutter hat, um
Himmels willen.« Mort riß seinen Arm von ihr los. »Laß mich.«
    »Verschone mich, Mort.« Als sie einen heimlichen
Blick riskierte, war Smith verschwunden, und Smitty stand im Mittelgang, als
wären seine Glieder eingerostet und müßten geölt werden. Poppy, die
Opportunistin, stand von ihrem Platz bei JoJo auf, doch ihr Mann war schneller
als sie. Mort schoß an Wetzon vorbei und forderte Smitty zurück.
    »Verdammt!« Wetzon schlug mit der Faust auf die
Handfläche, und ihre Umhängetasche rutschte in die Armbeuge. War die Premiere
einer neuen Show nicht schwer genug, auch ohne diese ganze Sexintrige obendrein?
    »Setz dich hin, Mädchen, und beruhige dich.«
Eine kühle, glatte Hand berührte ihre. »Du wirst doch nichts ändern.«
    »Fran, siehst du, was hier los ist?« Was für
eine Frage. Sie wußte aus Erfahrung, daß Fran nichts entging.
    »Ich habe Augen im Kopf.« Er rieb die
geschwollenen Knöchel an seiner Hand, die den Totenkopfstock umklammerte. »Und
ich bin seit fast fünfzig Jahren Tourneemanager gewesen. Am besten hält man
sich raus.«
    »Er ist noch so jung, Fran, und Mort ist so
ein...« Sie hielt inne. Es hatte keinen Sinn, sich darüber auszulassen. Er
verstand es nicht, aber das ging in Ordnung. Er gehörte einer anderen
Generation an.
    »Dilla war diejenige, die ihn für Mort
angeschleppt hat.«
    »Wie gemein — sogar für Dilla. Ich glaube,
niemand hat gewußt, wie jung er ist.«
    Frans Blick war freundlich, trotz des kalten
Blaus seiner Augen. Er drückte ihre Hand. »Laß der Natur ihren Lauf.«
    »Ich schätze, du hast das die ganzen Jahre
beobachtet.« Vielleicht war das ein günstiger Augenblick, ihn über Lenny Kaufer
auszuhorchen. Sie setzte sich auf den Randplatz eine Reihe vor ihm. »Ich wette,
du kannst allerhand Geschichten erzählen.«
    Jojo rutschte aus der Mittelreihe und ging auf
die Bühne zu. Er warf ihr einen wissenden Blick zu. Was hatte das nun zu
bedeuten?
    »Mhm.« Fran zwinkerte ihr zu. »Aber ich rede
nicht. Ich möchte in meinen Stiefeln hinausgehen.«
    »Wie bist du zu dem Beruf gekommen, Fran?« Sie
knöpfte ihren Mantel auf.
    Der alte Mann brummte. »Mein Onkel Bert war im
Geschäft. Hausverwalter am Palace. Er kannte jeden. Wirklich jeden. Man
mußte damals Beziehungen haben.«
    »Das wird sich nicht geändert haben. Bei wem
hast du angefangen?«
    »Beim besten«, sagte er. »Lenny Käufer.«
    Sie zwang sich zu einem beiläufigen Ton. »Lenny
Käufer? Er ist eine Legende.«
    »Es gibt keinen wie ihn. Lenny hat mich
ausgebildet.«
    »Das muß ein unglaubliches Erlebnis gewesen
sein, Fran. Ich habe immer gehört, daß an keiner Kasse, gleich wo, etwas
passierte, ohne daß Lenny Kaufer davon wußte und es guthieß.«
    »Er war der beste...«
    »Wer? Rück ein bißchen, Leslie.« Aline quetschte
sich auf den Randplatz, daß Wetzon kaum Zeit hatte, einen Platz weiter zu
rutschen. Sie hüllte sich in ihren Cashmere-Umhang. Ihr Handgelenk war in Gips.
    Bei Fran fiel die Klappe. Wetzon spürte es.
Blöde Aline. Andererseits könnte sie vielleicht beide dazu bringen,
etwas Interessantes auszuspucken. Aline war schließlich beinahe genauso lange
dabei wie Fran.
    »Also?« sagte Aline. Ihr

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