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Mörderisches Paradies

Mörderisches Paradies

Titel: Mörderisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sie auch nicht. Ja, wir haben ihr Boot genommen. Aber wir haben sie nicht getötet.”
    Aufmerksam sah Keith sie an. “Von wem bekommen Sie ihr Geld?”
    “Sag bloß nichts”, warnte Brad.
    “Was macht das jetzt noch für einen Unterschied? Sie werden es sowieso herausfinden.” Sie schüttelte den Kopf. “Dieser Bastard Eduardo hat versprochen, wir würden es hier in Miami bekommen. Aber er hat sich in die Hosen gemacht, weil ihn jemand dabei sehen könnte. Heute Abend sollte er es dann in einen Umschlag für uns stecken. Und wissen Sie, was er uns stattdessen geschickt hat? Wieder einmal? Eine beschissene Notiz, der zufolge das Geld auf der Lichtung der Insel ist. Er ist ein solches Arschloch.”
    “Also danach haben Sie neulich gesucht”, flüsterte Beth.
    Keith schwieg und sah das Pärchen weiter nur an.
    “Bitte, gebt einfach auf. Wenn wir das Geld haben, verschwinden wir. Punkt. Und lassen euch frei”, schlug Sandy vor.
    “Fessel sie, Sandy. Und diesmal richtig, bitte”, sagte Brad ungeduldig.
    Er richtete seine Waffe auf Beth, sprach dabei aber mit Keith. “Lassen Sie sich von Sandy ordentlich fesseln. Sonst werde ich Miss Anderson zwar nicht töten, aber ihr doch ein paar Knochen zertrümmern. Wie würde Ihnen das gefallen?”
    Niemand sagte ein Wort.
    “Los, stehen Sie auf”, forderte Brad Keith auf. “Hände auf den Rücken.”
    Keith gehorchte. Sandy stieß ihn zu der Koje. “Da rein.” Sie kicherte. “Ist doch süß. Da haben Sie Ihre kleine Freundin bei sich, sobald sie auch wieder Fesseln hat.”
    Ein paar Minuten später lagen sie beide säuberlich gefesselt – Brad hatte die Knoten eigenhändig überprüft – nebeneinander in der Koje. Währenddessen zerteilte das kleine Boot unermüdlich die Wogen vor sich.
    Nach einer Weile atmete Beth frustriert aus. “Es tut mir so leid.”
    “Hey, du hast immerhin versucht, uns das Leben zu retten”, meinte er.
    “Aber irgendwie habe ich dann stattdessen auf dich geschossen.”
    “Ja, das stimmt”, schmunzelte er. “So viel zu meinem Versuch, die Frau zu retten, in die ich mich gerade verliebe.”
    Sie schwieg einen Moment. Dann fragte sie: “Was bedeutet denn für dich Liebe?”
    “Mein Leben mit dir verbringen zu wollen, jeden Augenblick davon, du weißt schon, so was in der Art. Wenn es einen wie eine Revolverkugel erwischt … Na ja, solange das nicht andauernd passiert.”
    Plötzlich traten ihr Tränen in die Augen. Vielleicht hatten sie nicht mehr lange zu leben. Also musste sie Bescheid wissen.
    “Und was ist mit deiner Arbeit?”
    “Ich mag meinen Job. Aber normalerweise rette ich Leben”, sagte er etwas verärgert.
    “Aber in diesem Fall hast du wirklich allen körperlichen Einsatz gegeben.”
    Sie spürte, wie er in der Dunkelheit lächelte.
    “Amanda?”, fragte er und drehte sich zu ihr. Sanft fühlte Beth den Hauch seines Flüsterns an ihrem Gesicht. “Ich habe nicht mit ihr geschlafen. Das hätte ich niemals getan. Ich habe Zeit mit ihr verbracht, mit ihr gesprochen – sie und ihre Familie waren schließlich auch auf der Insel.”
    Beth atmete auf – erstaunlich, dass das in so einer Situation überhaupt möglich war. “Wenn wir hier lebend rauskommen …”
    “Dann bist du mir was schuldig.”
    “Meinst du … Könnten sie vielleicht die Wahrheit gesagt haben? Dass sie niemanden getötet haben?”
    “Hoffen wir’s”, sagte Keith sanft. “Dreh dich mal um.”
    Sie gehorchte und spürte seinen Mund in ihrem Nacken. “Was machst du denn da?”
    “Leider nichts Erotisches. Aber ich bin ganz gut mit meinen Zähnen und versuche mich mal an den Knoten.”
    Sie hatte keine Ahnung, wie weit sein Versuch gediehen war, als das Boot eine kleine Ewigkeit später langsamer fuhr.
    “Wir müssen wohl die Insel erreicht haben”, flüsterte sie aufgeregt.
    “Stillhalten”, befahl er streng.
    Die Tür zur Kabine ging auf, und jemand schaltete das Licht ein. Sie mussten beide zwinkern.
    “Steht auf und benehmt euch”, sagte Sandy. “Wir nehmen euch mit an Land. Wenn ihr euch anständig verhaltet, lassen wir euch am Leben und auf der Insel. Vielleicht lassen wir euch sogar ein bisschen Wasser da. Aber jetzt los. Wir haben wenig Zeit.”
    Um Beth Zeit zu geben, die losen Enden ihrer Fesseln festzuhalten, damit nicht auffiel, dass sie befreit war, tat Keith so, als fiele ihm das Aufstehen schwer. Beth erhob sich vorsichtig und mit dem Gesicht nach vorn, dann stand sie vor Keith. Sandy führte sie an Brad vorbei, der

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