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Mörderisches Paradies

Mörderisches Paradies

Titel: Mörderisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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in der großen Kabine stand und den Revolver auf sie gerichtet hielt.
    Vorsichtig stiegen sie in das Beiboot.
    Sandy übernahm die Waffe und Brad das Rudern. Keiner sagte ein Wort.
    “Da kommt ein Boot … ein großes, Brad”, sagte Sandy plötzlich.
    “Ein gutes? Etwas für uns?”, fragte er.
    “Ich glaube, wir sollten zusehen, dass wir das Geld bekommen und uns dann sofort aus dem Staub machen”, erwiderte Sandy.
    Am Strand stiegen Keith und Beth schwankend aus. Brad schaltete eine Taschenlampe ein. Obwohl der Mond hoch am Himmel stand, war es nicht besonders hell.
    “Los geht’s”, sagte Brad.
    “Das Boot kommt näher. Macht schnell”, drängte Sandy.
    Sie liefen los. Anscheinend lief Keith nicht schnell genug, denn Brad stieß ihn in den Rücken.
    “Eduardo Shea wurde übrigens verhaftet”, sagte Keith über die Schulter.
    “Prima. Soll er dort verrotten.”
    “Polizei und FBI fahnden nach Ihnen.”
    “Wir kennen eine Menge Orte in Südamerika, wo uns niemand finden wird”, versicherte Brad. “Weiter.”
    Sie erreichten das Innere der Insel. Sandy lief voraus und stieß mit dem Fuß Palmblätter weg. “Meinst du, der Bastard hat uns schon wieder geleimt?”, fragte sie enttäuscht. “Hilf mir, Brad. Wir müssen uns beeilen.”
    Brad fluchte und lief zu ihr auf die Lichtung. “Lauf hier nicht rum wie ein aufgescheuchtes Huhn. Mach es nach System. Du kommst von links, ich von rechts.”
    Kurz darauf waren die beiden vollauf damit beschäftigt, die Lichtung abzugrasen. Beth sah zu Keith. Mit dem Kopf deutete er in eine Richtung. Sie stutzte, dann verstand sie.
    Da kam jemand. Aber Brad und Sandy waren so mit ihrer Suche beschäftigt, dass sie nicht hörten, was sich da im Dickicht regte.
    “Jetzt”, bedeutete Keith ihr lautlos, und dann liefen sie schnell in Richtung des Pfades, der von der Lichtung nach Westen führte und in der Dunkelheit kaum erkennbar war.
    “Hey!”, rief Sandy.
    Dann feuerte jemand aus einem Gewehr. Eine Kugel sauste so dicht an Beths Kopf vorbei, dass sie es spürte.
    Aber sie kam nicht von Brad, sondern aus der anderen Richtung. Beth rannte weiter, bis Keith rief: “Runter!”
    Nach einem zweiten Schuss schrie Brad kurz auf. Und Sandy schluchzte verzweifelt.
    “Was zum Teufel machst du da?”, rief jemand.
    Fast blind stolperte Beth im Gebüsch in Keiths Arme. Aber ihre Hände waren frei, und sie riss sich zusammen und nahm sich sofort die Knoten an seinen Handgelenken vor. Dann ließ sie sich auf die Knie fallen und zog an den Fesseln. Während ihr das Herz bis zum Hals klopfte, lauschte sie auf das, was sich auf der Lichtung abspielte, nur ein Stückchen weiter hinten.
    Auch Keith lauschte angespannt, und plötzlich wurde Beth klar, dass es Matt Albright war, der eben gesprochen hatte.
    “Wo sind sie?”, bellte eine andere Stimme.
    Sandy klang hysterisch. “Sie leben, ich schwör’s. Ihr habt ihn erschossen! Ihr habt Brad erschossen! Mein Gott, ihr habt ihn getötet!”
    “Wo sind sie?”, wiederholte Lee. Dann schrie Sandy nur noch.
    Beth wollte gar nicht darüber nachdenken, was gerade mit ihr passierte.
    “Verdammt, Lee”, protestierte Matt wieder.
    “Sie haben Keith, Beth und das Mädchen”, sagte Lee.
    “Sie sind weggerannt”, schrie Sandy völlig panisch. “Außer der Kleinen. Die hat Keith irgendwie aus dem Boot bekommen. Ich weiß nicht wie.”
    “Du lügst.”
    “Keith”, schrie Lee. “Wo zum Teufel steckt ihr?”
    Beth erwartete, dass Keith sich bemerkbar machen würde. Aber er bewegte sich nicht. Stattdessen sah er sie an, schüttelte den Kopf und formte mit dem Mund ein “Nein”.
    Lautlos schlichen sie sich ein wenig näher heran, um zu sehen, was auf der Lichtung geschah.
    “Lee?”, fragte Matt.
    Lee drehte sich plötzlich zu ihm um und richtete seine Waffe gegen ihn.
    “He! Was soll das?”, rief Matt entgeistert.
    Dann bewegte sich die Mündung der Waffe zu Amanda Mason. “Du musstest sie ja unbedingt mit aufs Boot nehmen. Und jetzt muss ich auch sie töten, was Hank gar nicht gefallen wird. Ich glaube, es ist besser, wenn es so aussieht, als hättest du sie umgebracht.”
    Beths Augen weiteten sich vor Entsetzen und Ungläubigkeit.
    In diesem Moment handelte Keith. Wie ein Raubtier warf er sich aus dem Schutz der Bäume direkt gegen Lees Rücken, bevor der sich auch nur umdrehen konnte.
    Die beiden gingen zu Boden. Beth sah, wie die Waffe Lee aus der Hand fiel.
    Es war ein erbitterter Kampf. Matt rannte dazu und machte mit.

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