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Mörderisches Paradies

Mörderisches Paradies

Titel: Mörderisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Insel.
    Schon ein paar Minuten später kam er wieder zurück – lange bevor die Küstenwache näher kam.
    Merkwürdig, Brad war gerudert, anstatt den Außenbordmotor des Schlauchboots anzuwerfen, dachte Keith. Trotzdem hatte er es ungeheuer eilig gehabt.
    Aber warum?
    Die Antwort lag auf der Hand. Um nicht bemerkt zu werden. Und um etwas verschwinden zu lassen.
    Aber was?
    Am Montag war Beth noch voller Hoffnung. Am Dienstag nahm diese langsam ab, und am Mittwoch glich sie einem Nervenbündel. Und dann wieder wurde sie wütend, und zwar auf sich selbst.
    Keith Henson wusste, wie sie hieß, woher sie kam und wo sie arbeitete. Ganz selbstverständlich hatte sie angenommen, dass er sie ausfindig machen und ihr sagen würde, dass er sie einfach wiedersehen musste, sie nicht vergessen konnte, verrückt nach ihr war und genauso verliebt wie sie.
    Aber offensichtlich unternahm er nicht die geringste Anstrengung, um sie zu finden.
    Jedes Mal, wenn das Telefon klingelte, ging sie sofort ran. Jedes Mal wurde sie enttäuscht. Nichts hatte sich geändert, seitdem sie wieder zu Hause war.
    Nach wie vor beherrschten sie zwei Gedanken: Keith Henson und der Schädel auf der Insel.
    Allmählich entwickelte sich das ganze zu einer fixen Idee, aber anscheinend konnte sie nichts dagegen machen. Auch wenn Ashley und Jake einen Freund von der Küstenwache losgeschickt hatten, um die Insel unter die Lupe zu nehmen, kam nichts dabei raus. Was sie eigentlich freuen sollte – es gab keine Leiche auf der Insel und auch keine Leichenteile.
    Aber sie konnte einfach nicht aufhören, darüber nachzudenken, wo der Schädel versteckt war, den sie gesehen hatte, oder ob ihn vielleicht jemand mit auf sein Boot genommen hatte.
    Zu Hause – und sogar im Büro – brachte sie Stunden damit zu, im Internet alles herauszufinden, was über die Monocos aufzutreiben war. Sie entdeckte Bilder des Paares an Deck ihrer prachtvollen Jacht. Es gab sogar ein altes Foto von ihnen – vielleicht fünfzehn Jahre alt – in Beths Club. Was bedeutete, dass sich einige der älteren Mitglieder vielleicht noch an sie erinnerten.
    Außerdem hatte sie nach dem Namen Keith Henson gefahndet und ein Dutzend Männer dieses Namens gefunden, die entweder eigene Websites besaßen oder in Artikeln auftauchten.
    Aber er war nicht darunter gewesen.
    Gerade dachte sie wieder einmal an die Insel und Keith und trommelte mit ihrem Stift auf die Tischplatte, als es an ihrer Bürotür klopfte und der derzeitige Clubpräsident George Berry seinen Kopf hineinsteckte.
    “Beth?”
    “Guten Tag, Herr Präsident.”
    “Darf ich hereinkommen?”
    “Aber natürlich, kommen Sie.”
    Er setzte sich ihr gegenüber in einen Sessel. “Ich mache mir Sorgen wegen des ‘Summer Sizzler’.”
    “Wieso?” Fragend sah Beth ihn an.
    Der “Summer Sizzler” fand jedes Jahr statt, und man erwartete von den Mitgliedern, dass sie daran teilnahmen. Es war eines der wichtigsten Ereignisse im Veranstaltungsjahr des Clubs. Nur das beste Essen durfte auf den Tisch kommen, und dasselbe galt für das Programm. Und es blieben nur noch zwei Wochen Zeit. Aber zusammen mit dem Veranstaltungskomitee hatte Beth alles gut im Griff.
    “Chefkoch Margolin arbeitet schon mit Hochdruck daran”, versicherte sie dem Präsidenten, als er nichts weiter sagte. “Er hat mir den letzten Entwurf für das Menü noch nicht gegeben, aber ich gehe jede Wette ein, dass er sich wieder einmal selbst übertreffen wird.”
    Doch Berry winkte ab. Er war Anfang sechzig und besaß den außergewöhnlichsten Schopf silberner Haare, den Beth je gesehen hatte. Seine Frau hatte exakt dieselbe Haarfarbe. Und auch die strahlend blauen Augen der beiden ähnelten einander verblüffend. Weil sie keine Kinder hatten, teilten sie sich ihre freie Zeit immer zwischen ihren diversen Booten, ehrenamtlichen Tätigkeiten und dem Club auf. Beth fand das Ehepaar Berry einfach hinreißend.
    Vermutlich gleichen sie den Monocos, musste sie plötzlich denken.
    “Sie planen doch noch etwas ganz Besonderes, oder?”
    Etwas Spezielles?
    Der “Summer Sizzler” war eine Art Saisonausklang – nicht so bedeutend wie Silvester, Weihnachten oder der alljährliche große Ball, mit dem der neue Vorsitzende in sein Amt eingeführt wurde.
    Natürlich würde es ein erstklassiges Menü geben. Und Beth hatte Fackeln und wunderbare Licht- und Blumenarrangements für die Bar bestellt und eine Band engagiert …
    “Etwas wirklich Außergewöhnliches”, insistierte

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